Einkehr: Watzmannhaus (1928 m), Mitte Mai bis Mitte Oktober, Tel. 0 86 52/96 42 22; Wimbachgrieshütte (1327 m), Anfang Mai bis Ende Oktober, Tel. 0 86 57/3 44, www.wimbachgrieshuette.de
Mobil vor Ort: Bahnverbindung bis Berchtesgaden, ab hier Busverbindung in die Ramsau und zum Ausgangspunkt
Karten/Führer: Alpenvereinskarte 1:25 000, BY21 »Nationalpark Berchtesgaden Watzmann«
Information: Touristinfo Berchtesgaden, Königsseer Straße 2, 83471 Berchtesgaden, Tel. 0 86 52/9 44 53 00, www.berchtesgaden.de
Wegbeschreibung: Vom Parkplatz beschildert Richtung Watzmannhaus. Erst durch Hochwald bis zur Stubenalm, dann weiter zur Mitterkaseralm.
2 Der Berchtesgadener Weg
Watzmann Ostwand, Berchtesgadener Alpen
Charakter: Die höchste Wand der Ostalpen scheint klettertechnisch (III+) Anfängergelände zu sein. Aber weit gefehlt: In der kilometerbreiten Wand mit ihren fast 1800 Höhenmetern muss man sich zurechtfinden und spätestens, wenn Wolken einfallen (oft schon vormittags), ist eine gute Spürnase nötig, um auf der richtigen Route zu bleiben. Diese muss aus Zeitgründen weitgehend seilfrei absolviert werden.
Talort: Schönau am Königssee (605 m)
Start: St. Bartholomä (605 m), erreichbar per Schiff
Ende: Parkplatz Wimbachbrücke (610 m), Busverbindung nach Schönau
BS 05/22, Seite 18
Route: St. Bartholomä – Schuttfeld 1 Std. – Ostwand-Biwak 5 Std. – Südspitze 2 Std. – Wimbachgrieshütte 2 ½ Std. – Wimbachbrücke 2 ½ Std. Einkehr: Ostwandlager in St. Bartholomä, Anfang/Mitte Juni bis Anfang/Mitte Oktober, Schlüsselvergabe durch Gasthaus St. Bartholomä; Watzmann-Ostwand-Biwak (2380 m), offen, 10 Plätze Mobil vor Ort: Bahnverbindung bis Berchtesgaden, ab hier Busverbindung nach Königssee. Von der Wimbachbrücke Busverbindung zurück nach Berchtesgaden oder Schönau Karten/Führer: Alpenvereinskarte 1:25 000, BY21 »Nationalpark Berchtesgaden Watzmann«; Franz Rasp »Watzmann-Ostwand«, Rother, 2013 Information: Touristinfo Berchtesgaden, Königsseer Straße 2, 83471 Berchtesgaden, Tel. 0 86 52/9 44 53 00, www.berchtesgaden.de
3 Höchster Dolomiten-Gipfel
Marmolada/Punta Penia (3343 m), Dolomiten
Charakter: Die Marmolada ist ein besonderer Berg: im Norden der Gletscher, im Süden die kilometerlange Felswand und auch auf dem Normalweg eine faszinierende Landschaft und große Ausblicke. Eine schwierige Bergtour mit mäßig steilem Firn am Gletscher. Das Felsgelände am Nordgrat ist durchgängig versichert (A). Steigeisen und Helm sind nötig, Hochtouren-und Klettersteigausrüstung je nach Verhältnissen und Erfahrung. Talort: Canazei (1440 m) Start/Ende: Parkplatz am Südwesteck des Fedajasees (2095 m) Route: Parkplatz – Col dei Bous – Rifugio Pian dei Fiacconi – Marmoladagletscher – Punta Penia – Marmoladagletscher – Rifugio Pian dei Fiacconi – Col dei Bous – Parkplatz
Einkehr: Rifugio Capanna al Ghiacciaio (2700 m), Juni bis September, Tel. 00 39/03 36/53 08 00; Capanna Punta Penia (3343 m), Mitte Juni bis Ende September, Tel. 00 39/04 62/76 42 07
Mobil vor Ort: Bahnverbindung über den Brenner bis Klausen, ab hier Busverbindung durchs Grödnertal ins Fassatal
Karten/Führer: Tabacco-Karte 1:25 000, Nr. 15 »Marmolada – Pelmo – Civetta – Moiazza«; Andrea und Andreas Strauß »3000 drüber und drunter«, Rother, 2014 Information: Tourist-Information Canazei, Piazza G. Marconi 5, I-38032 Canazei, Tel. 00 39/04 62/60 96 00, www.fassa.com
Wegbeschreibung: Vom Parkplatz auf Weg Nr. 606 in einigen Serpen-
Bald verengt sich der Weg und schlängelt sich in Serpentinen zur Falzalm. In etlichen Kehren führt er schließlich durch den Fels zum Watzmannhaus (1928 m). Von der Hütte in südwestlicher Richtung durch eine Mulde an den Nordwestrücken des Hocheck heran und in seiner rechten Seite hinauf zu einem mit Drahtseil versicherten Schrofenabsatz. Oberhalb geht es flacher über Felsen hinauf zum Hocheck (2651 m). Hier beginnt die Überschreitung. Eine luftige Passage leitet am Grat entlang hinab, dann wird der Steig flacher und verläuft überwiegend in der rechten Flanke. Markant ist eine große Platte, die es hinaufgeht. Über einige Scharten, Aufschwünge und auf Bändern in der rechten Flanke zur Mittelspitze (2713 m). Weiter dem Grat folgen, er leitet anfangs bergab, dann im Auf und Ab in der rechten Flanke, schließlich steigend hinauf zur Südspitze (2712 m). Am Grat entlang in südlicher Richtung bis in die zweite Scharte. Dort zweigt man rechts ab und gelangt über eine Rinne in ein Schuttkar, das man linkshaltend absteigt bis ins Schönfeld. An seinem unteren Ende links in einer Rinne hinab ins Wimbachgries und dann zur Wimbachgrieshütte (1327 m). Nun auf dem Hüttenweg das Wimbachtal hinaus, am Wimbachschloss (937 m) vorbei bis zum Ausgangspunkt.
Andrea Strauß
Wegbeschreibung: Auf Weg 446 ins Schuttkar. Auf Wegspuren Richtung Eiskapelle und auf einem Steig links vorbei und zu einem Sporn. Kurz nach seinem Ende rechts heraus ins Grasgelände. Der Steig schlängelt sich an Abbrüchen vorbei, wechselnd im Gras und plattigem Gelände. Auf 1340 Metern ist das Schuttkar erreicht. Fallend auf einem Steig zum Bach queren und jenseits nach 50 Metern einem Schuttrücken folgen, der bei 1410 Metern in die Felsen leitet. Über sie zum 1. Sporn (1570 m) und links ansteigend zum 2. Sporn (1630 m). Hier 20 Meter hinauf und nach links bis unmittelbar vor die dunkle, dreieckige Wasserfallwand. Hier beginnt auf 1690 Metern die Platte (III, mehrere BH) bis zum Standplatz in einer kleinen Mulde oberhalb. Hier rechts rückläufig und 20 Meter schräg hinauf zum Schartl, von dem aus man eine Rampe erreicht. Diese hinauf und am Ende rechts heraus und aufwärts, weiter grob rechtshaltend zum Sporn am unteren Auslauf der Gipfelschlucht (Steinschlag!). Hier hinauf und bei 2060 Metern rechts heraus. Über Schrofen rechts der Schlucht hinauf zum Biwak (2380 m). Anfangs rechts hinauf, dann links haltend und durch die Ausstiegskamine (III) und zuletzt nochmals steil (III+) hinauf zum Grat, den man kurz vor der Südspitze erreicht.
Andrea Strauß
tinen durch das mit Latschen und Almrausch bewachsene Karstgelände hinauf in den Col dei Bous (2494 m). Am Col verzweigt sich der Weg und man hält sich auf dem linken, aufwärts führenden Steig zur Capanna al Ghiacciaio. Über Schuttgelände hält der Weg auf das 2020 durch eine Lawine beschädigte Rifugio Fiacconi zu (2626 m). Vom Rifugio über die Firnfelder des Marmoladagletschers aufwärts. Anfangs hält man sich flach direkt nach Süden und geht so rechts am Rifugio Capanna al Ghiacciaio vorbei. Allmählich wird das Gelände etwas steiler, die Gehrichtung schwenkt leicht auf Südsüdwest und hält auf das Gletscherbecken direkt unterhalb des höchsten Punktes zu. Um ein paar wenigen Gletscherspalten in der Gletschermitte auszuweichen, hält man sich auf der linken Seite des Gletscherasts. Erst auf einer Höhe von etwa 3120 Metern (bereits nach dem Stollenloch in der rechten Felsbegrenzung) quert man den Gletscher nach rechts hinüber zum Felsansatz des Nordrückens der Punta Penia. Hier beginnen die Versicherungen, die durch die Felsstufe führen. Am oberen Ende erreicht man den Firnrücken, der von der Punta Penia nach Norden hinabzieht. Diesem folgt man zum Gipfelkreuz. Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg.
Andrea Strauß
4 Am Westgrat
Marmolada/Punta Penia (3343 m), Dolomiten
Charakter: Neben dem Normalweg ist der Westgrat von der Forcella Marmolada die zweite, häufig begangene Route auf die Marmolada. Auch sie geht über Gletscher und einen Klettersteig (B). Klettersteigausrüstung und Helm sind nötig. Am Gletscher im Zustieg sind bei guten Verhältnissen keine Steigeisen nötig, später in der Saison durchaus. Ebenso im Abstieg über den Normalweg. Dieser weist auch Spalten auf. Zu Beginn der Saison können Leichtsteigeisen ausreichend sein, später Hochtourenausrüstung.
Talort: Canazei (1440 m)
Start/Ende: Parkplatz am Südwesteck des Fedajasees (2095 m)
Route: Parkplatz – Forcella Col dei Bous – Gletscher – Klettersteig – Forcella Marmolada – Capanna Punta Penia – Gipfel – Normalweg zum Parkplatz
Einkehr: Capanna Punta Penia (3343 m), Mitte Juni bis Ende September, Tel. 00 39/04 62/76 42 07; Rifugio Capanna al Ghiacciaio (2700 m), Juni bis September, Tel. 00 39/03 36/53 08 00 Mobil vor Ort: Bahnverbindung über den Brenner bis Klausen, ab hier Busverbindung durchs Grödnertal ins Fassatal Karten/Führer: Tabacco-Karte 1:25 000, Nr. 15 »Marmolada – Pelmo – Civetta – Moiazza« Information: Tourist-Information Canazei, Piazza G. Marconi 5, I-38032 Canazei, Tel. 00 39/04 62/60 96 00, www.fassa.com Einsamkeitsfaktor: Speziell an Wochenenden und zur Ferienzeit ist der Klettersteig stauanfällig.
5 Über den Stüdlgrat
Großglockner (3798 m), Glocknergruppe
Charakter: Eine hochalpine Kletterei in festem Fels (III) mit einer Stelle A0, Eispassagen im Abstieg bis maximal 40°. Im Zustieg wie im Abstieg werden Gletscher begangen. Abstieg von der Adlersruhe Klettersteig B mit Stelle C. Wer sich in diesem Gelände wohlfühlt, ist am Stüdlgrat in wunderschöner Landschaft unterwegs und genießt grandiose Aussicht. Kletter-und Hochtourenausrüstung erforderlich
Talort: Kals am Großglockner (1325 m)
Start/Ende: Parkplatz am Lucknerhaus (1918 m)
Route: Lucknerhaus – Stüdlhütte 3 Std. – Beginn Stüdlgrat 1 ½ Std. – Gipfel 5 Std. – über Adlersruhe zum Lucknerhaus 5 ½ Std.
BS 05/22, Seite 18
Einkehr: Stüdlhütte (2802 m), Ende Juni bis Anfang Oktober, Tel. 00 43/48 76/82 09; Erzherzog-Johann-Hütte (3451 m), Ende Juni bis Ende September, Tel. 00 43/48 76/85 00, www.erzherzog-johann-huette.at
Mobil vor Ort: Mit der Bahn bis Lienz, ab dort Busverbindung über Huben nach Kals und weiter bis zum Lucknerhaus Karten/Führer: Alpenvereinskarte 1:25 000, Nr. 40 »Großglocknergruppe«; Willi End »Alpenvereins-und Gebietsführer Glockner-und Granatspitzgruppe«, Rother, 2011 Information: Tourismusinformation Kals, Ködnitz 7, A-9981 Kals am Großglockner, Tel. 00 43/5 02 12/5 40, www.kalstourismus.at Einsamkeitsfaktor: Wegen seiner Schönheit und des renommierten Gipfels ist der Stüdlgrat beliebt und neigt dazu staugefährdet zu sein.
6 Die Superferrata
Hoher Dachstein (2996 m), Dachsteingruppe
Charakter: Ein großes Erlebnis am Rande der berühmten Dachstein-Südwand, aber auch eine sehr schwierige und konditionell fordernde Tour: Drei Klettersteige reiht die Superferrata aneinander: den Anna-Klettersteig (Stelle D, sonst C), den Johann-Klettersteig (Stelle E, meist C und D) und den Schulteranstieg (B). Der Abstieg führt über den Randkluft-Steig (B) und den meist gut gespurten Gletscher. Neben Klettersteigausrüstung benötigt man unter Umständen auch Steigeisen und evtl. Pickel.
Talort: Ramsau am Dachstein (1136 m)
Start: Talstation der Dachstein-Gletscherbahn (1695 m)
Ende: Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn (2685 m)
BS 05/22, Seite 18
Route: Talstation – Dachstein-Südwandhütte ½ Std. – Einstieg Anna-Klettersteig ½ Std. – Ausstieg Anna-Klettersteig 1 Std. – Ausstieg Johann-Klettersteig 3 Std. – Schulteranstieg zum Gipfel 1 Std. – Bergstation 1 Std.
Einkehr: Dachstein-Südwandhütte (1871 m), Ende Mai bis Anfang November, Tel. 00 43/36 87/8 15 09; Seethalerhütte (2740 m), Anfang Juni bis Ende Oktober, Tel. 00 43/6 64/3 24 06 40
Mobil vor Ort: Bahnverbindung bis Schladming, ab hier Busverbindung nach Ramsau am Dachstein und bis zur Talstation der Gletscherbahn Karten/Führer: Alpenvereinskarte 1:25 000, Nr. 14 »Dachstein« Information: Tourismusverband Ramsau am Dachstein, Ramsau 372, A-8972 Ramsau am Dachstein, Tel. 00 43/36 87/23 31 02 01, www.schladming-dachstein.at
Wegbeschreibung: Vom Stausee auf markiertem Weg bis zur Forcella Col dei Bous (2494 m). Bei einem Wegweiser verzweigen sich die Wege fünffach: Man wählt eine nur leicht ansteigende Querung nach Südwesten. Markiert, aber nur als Steigspuren geht der Weg über Felsschutt und Platten und leitet unter einem markanten Felsriegel hindurch. Rund eine halbe Stunde steigt man auf seiner Westseite das Kar auf, dann betritt man den Gletscherrest, der von der Forcella Marmolada herabkommt. Ansteigend quert man den Gletscher bis unter die jenseitigen Felsüberhänge hinein. Dort beginnt der Klettersteig. Anfangs leicht, dann etwas steiler steigt man gut gesichert hinauf in die Forcella Marmolada. Hier links, zum allergrößten Teil versichert auf dem Westgrat hinauf zur Marmolada – wobei man selten wirklich am Grat geht, sondern meist in der Nordflanke. Stellenweise helfen Leitern, meist geht es die Platten oder den gut gangbaren Wandstrukturen entlang hinauf. Nach dreihundert Höhenmetern lehnt sich der Grat zurück und es geht über einen Steig im Fels und Schnee flacher hinauf zur Capanna Punta Penia und zum Gipfel. Abstieg über dieselbe Route oder den Normalweg
Andrea Strauß
Wegbeschreibung: Auf markiertem Weg über die Lucknerhütte zur Stüdlhütte. Am nächsten Tage geht es von dort in nördlicher Richtung den Schutthang hinauf, der zum Rücken wird (deutliche Steigspuren). Auf diesem steigt man bis zum Teischnitzkees. Hier hält man sich parallel links zum Luisengrat bis auf eine Höhe von 3240 Metern und wechselt nun nach rechts in die Felsen (auf Trittspuren achten!). Es geht in die Luisenscharte hinauf oder ein Stück weiter nördlich direkt auf die Grathöhe. Dem Grat folgend geht es anfangs im ersten und zweiten Schwierigkeitsgrad bis zum sogenannten Frühstücksplatz (3550 m). Ab hier wird es steiler und geht meist im dritten Grad kletternd, teils kurz mit Drahtseilversicherung, den Grat hinauf bis zum Gipfel. Die meisten Passagen sind luftig und ausgesetzt. Der Abstieg verläuft über den Normalweg: hinab zur Glocknerscharte (I) und kurz hinauf zum Kleinglockner (Drahtseil). Nun abwärts über das Glocknerleitl (oft Blankeis) zur Adlersruhe und weiter über den teils versicherten Steig zum Ködnitzkees (Spalten). An seinem östlichen Rand auf den Mürztaler Steig (712 A) und über die Lucknerhütte zum Ausgangspunkt zurück.
Andrea Strauß
Wegbeschreibung: Auf breitem Hüttenweg zur Dachstein-Südwandhütte. Kurz bergab, bis man nach zehn Minuten bei einer Tafel auf Steigspuren vom Wanderweg nach rechts abzweigt Richtung Südwand und Anna-Klettersteig. Der roten Markierung folgend zum Einstieg. Anfangs den großen Pfeiler hinauf (teils C/D), dann über einfachere Platten und Schrofen, zum Schluss über eine steile, plattige Stelle D bis man nach Nordosten ins Kar aussteigt. Hier auf einem Steig nach links zum Einstieg des Johann-Klettersteigs (Altschneefelder). Über einen bereits versicherten Vorbau einen Felssporn hinauf zur Wand. Die schwierigste Stelle ist der Einstiegsüberhang (E). Nun über eine große Rampe (überwiegend B/C) zu einem Rastplatz. Weiter durch eine Rinne und über Felsplatten zum Wandbuch (vor allem C/D). Gestuft, aber immer wieder mit Stellen C/D und D die restlichen Höhenmeter zur Seethalerhütte. Über den Hallstätter Gletscher (Spalten) zur Schulter. Anfangs über Eisenstifte, dann mit Drahtseil hinauf, bis der Steig in den Randkluftsteig mündet (A und B), gemeinsam zum höchsten Punkt. Abstieg über den Schulteranstieg oder den Randkluftanstieg, zurück auf den Hallstätter Gletscher und zur Pistenraupenspur, auf dieser zur Dachstein-Bahn.
Andrea Strauß
7 Traumtour über den Fensterweg
Prisojnik (2547 m), Julische Alpen
Charakter: Einer der spektakulärsten Anstiege der Julischen Alpen: Die nur teilweise gesicherte Route (Klettersteigstellen C, Kletterstellen I-II) führt direkt durch das riesige Felsenfenster auf die Südseite des Massivs und von dort weiter zum Gipfel – eine Route der Superlative in jeder Hinsicht! Schlüsselstelle ist ein Kriech-Kamin (C).
Talort: Kranjska Gora (806 m)
Start/Ende: Vršič-Pass (1611 m)
Route: Vršič-Pass – Einstieg Fensterweg ½ Std. – Ausstieg Fenster 2 Std. – Gipfel 1 Std. – Vršič-Pass 3 Std.
Einkehr: Auf der Tour keine, jedoch drei Berggasthäuser am Vršič-Pass
Mobil vor Ort: Mit dem Bus von Kranjska Gora zum Vršič-Pass, Fahrplan unter kranjska-gora.si/de/geh-mit-dem-bus
Karten/Führer: Kompass-Karte 1:75 000, Nr. 2801 »Julische Alpen, Steiner Alpen«; Alois Goller »Julische Alpen – 83 Klettersteige«, Rother Klettersteigführer
Information: Touristeninformationszentrum Kranjska Gora, Kolodvorska ulica 1c, SI-4280 Kranjska Gora, Tel. 00 3 86/0 45 80/94 40, www.kranjska-gora.si
Einsamkeitsfaktor: gering Gaumenfreuden: Štrukli, Quarkstrudel mit Beeren-Kompott, im Tičar-Haus am Pass!
8 Hoch über K loster Ettal
Ochsensitz (1515 m), Ammergauer Alpen
Charakter: Der Ochsensitz ist der erste Gipfel im langen ostseitigen Kamm der Notkarspitze. Aufgrund des schönen Tiefblicks nach Ettal und ins Weidmoos lohnt seine Besteigung, selbst wenn man nicht weiter über Ziegelspitz und Notkarspitze aufsteigen möchte. Die Wanderung ist nicht besonders lang. Es geht überwiegend durch Wald und Latschen, der Blick vom kleinen Gipfel aber entschädigt umso mehr. Talort: Ettal (877 m)
Start/Ende: Parkplatz bzw. Bushaltestelle am Ettaler Sattel (869 m) Route: Ettaler Sattel – Ochsensitz 2 Std. – Ettaler Sattel 1 ½ Std.
Mobil vor Ort: Bahnverbindung bis Oberammergau oder Oberau, von hier jeweils Busverbindung bis Ettal »Am Berg«
Karten/Führer: Alpenvereinskarte 1:25 000, BY7 »Bayerische Alpen, Ammergebirge Ost, Pürschling, Hörnle«; Dieter Seibert »Alpenvereinsführer Allgäuer Alpen und Ammergauer Alpen«, Rother Verlag, 2013 Information: Tourist-Information Oberammergau, Eugen-Papst-Str. 9a, 82487 Oberammergau, Tel. 0 88 22/9 22 74 40, www.ammergauer-alpen.de
Einsamkeitsfaktor: Da der Anstieg auch von den Gipfelaspiranten von Ziegelspitz und Notkarspitze begangen wird, ist man selten einsam. Gaumenfreuden: In Ettal gibt es viele Möglichkeiten, sich vor oder nach der Tour zu versorgen, sogar eine Brauerei und eine Schaukäserei.
9 Aussicht über der Kenzenhütte
Kenzenkopf (1745 m), Ammergauer Alpen
Charakter: Der Kenzenkopf lässt sich als schöne Rundtour besteigen, bei der man entweder den Kenzenbus nutzt oder mit dem Rad bis zum Wankerfleck fährt. Für den Gipfel ist Trittsicherheit nötig, bei Nässe ist abzuraten.
Talort: Halblech (800 m)
Start/Ende: Kenzenhütte (1294 m), erreichbar mit dem Kenzenbus ab Halblech (Mai-Mitte Oktober, 8-17 Uhr, am Wochenende zusätzlich 7 Uhr, Talfahrten 4x täglich). Alternativ bis zum Wankerfleck mit dem Mountainbike, dann ca. 150 Hm mehr Aufstieg
Route: Kenzenhütte -Kenzenkopf 2 Std. – Kenzenhütte 1 ½ Std.
Einkehr: Kenzenhütte (1294 m), geöffnet von Mai bis Oktober, Tel. 0 83 68/8 55 40 02, www.kenzenhuette.de
Mobil vor Ort: Bahnverbindung nach Füssen, ab hier mit dem Bus bis Halblech, Haltestelle Ortsmitte, in wenigen Minuten zur Haltestelle des Kenzenbusses
Karten/Führer: Alpenvereinskarte 1:25 000, BY6 »Bayerische Alpen, Ammergebirge West, Hochplatte, Kreuzspitze«; Dieter Seibert »Alpenvereinsführer Allgäuer Alpen und Ammergauer Alpen«, Rother Verlag, 2013
Information: Gästeinformation Halblech, Bergstraße 2 a, 87642 Halblech, Tel. 0 83 68/2 85, www.halblech.de
Einsamkeitsfaktor: Wankerfleck und Kenzenhütte sind gern besuchte Ziele, der Kenzenkopf dagegen steht nicht im Rampenlicht.
Schlechtwetter-Alternative: Besuch des Slowenischen Bergsteigermuseums in Mojstrana Wegbeschreibung: Vom Vršič-Pass geht es am Tičar-Haus vorbei. Noch vor der Postarski-Hütte biegt man nach Süden ab. Man überquert den Hügel »Sovna glava« und steigt in einen Sattel ab, wo ein Schild den Weiterweg zum Wandfuß (1620 m) weist. Ab hier ist die Route über den Fensterweg selbsterklärend. Nach dem Felsentor steigt man in östlicher Richtung auf der Schulter zum Gipfel (2547 m). Der Abstieg erfolgt über den Normalweg. Persönliche Empfehlung: Wer die Tour ausbauen möchte, wählt den »Jubiläumsweg« über den Prisojnik. Dieser führt über den Verbindungsgrat zwischen Hauptgipfel und Zadnji Prisojnik (Hinterer Prisojnik). Dabei kommt man am zweiten (kleineren, aber noch schöneren) Felsenfenster vorbei, das man sogar von Kranjska Gora aus sieht. Achtung: Diese Tour ist noch einmal anspruchsvoller als der Fensterweg.
Günter Kast
Familienfreundlichkeit: Die Tour ist wegen ihrer Kürze für die ganze Familie möglich. Der Steig am Kamm entlang hat aber gewisse Längen. Wegbeschreibung: Vom Ettaler Sattel auf einer Forststraße nach Südosten in den nahen Wald und durch diesen hinauf zu Punkt 925. Hier führt die Straße auf die Südseite des Kammes. Am Straßenknick biegt man rechts auf einen Wanderweg ab, der sich nach kurzem nochmals verzweigt. Der rechte Wanderweg folgt ab hier dem Ostrücken, über ihn erreicht man den Gipfel des Ochsensitz. Anfangs durch Wald, später durch Latschenfelder. Einige, teils unscheinbare Abzweigungen (rechts hinab Richtung Ettal und links ins Gießenbachtal) bleiben unberücksichtigt. Auf einer Höhe von gut 1400 Metern gibt es eine kleine Lichtung, wer weiter zur Notkarspitze aufsteigen will, hat hier einen geräumigen Brotzeitplatz. Der Hauptweg geht südlich unter dem Ochsensitz hindurch, deshalb folgt man Steigspuren direkt am Rücken und gelangt so auf den sehr kleinen Gipfel. Auf einem freien Fleck steht ein Gipfelkreuz – der Tiefblick auf Ettal ist hervorragend.
Andrea Strauß
Familienfreundlichkeit: Die Runde ist familientauglich, allerdings sollten alle trittsicher sein. Ansonsten lässt man den Gipfel einfach aus. Wegbeschreibung: Von der Kenzenhütte folgt man dem Karrenweg Richtung Lösertaljoch bis zur ersten Kehre. Kurz danach zweigt beschildert rechts ein Weg ab Richtung Kenzensattel. Dieser geht erst nach Süden und knickt dann nach Westen in den Taleinschnitt zwischen Kenzenkopf und Hochplatte. Etwas rutschig geht es in den Kenzensattel (1650 m) hinauf. Der Gipfelabstecher zweigt nach rechts ab, leitet den Südhang hinauf, führt über eine kurze felsige Stelle wieder in Wiesengelände und geht über den Westrücken kurz ausgesetzt auf den winzigen Gipfel (1745 m). Im Abstieg zurück in den Kenzensattel und für die Rundtour nach Westen ins Gumpenkar. In einer Senke verzweigt sich der Weg, man hält sich rechts und quert unter der Gumpenkarspitze hindurch, bis man zum Geiselsteinsattel ansteigen kann (1729 m). Jenseits geht der Weg in Serpentinen die Steilflanke hinab, quert kurz unter dem Geiselstein hindurch und steigt ab zum Wankerfleck. In der Ebene trifft man auf eine Almstraße, der man folgt, bis man rechts auf einer Brücke über den Kenzenbach und zur Haltestelle des Kenzenbusses gelangt.
Andrea Strauß
10 Über den Tegelberggrat
Tegelberghaus (1720 m), Ammergauer Alpen
Charakter: Obwohl der Tegelberg ein Seilbahnberg ist, ist er für Bergsteiger:innen interessant. Abgesehen von Klettersteigen gibt es den ernstzunehmenden Weg über den Tegelberggrat: lang, luftig, mit einer Kraxelstelle und sehr schönen Blicken auf Neuschwanstein, den Alpsee und den großen Forggensee. Tolle Ausblicke sorgen mit Sicherheit für viele Verschnaufpausen.
Talort: Schwangau (796 m)
Start/Ende: Hohenschwangau (800 m) Route: Hohenschwangau – Tegelberghaus 3 ½ Std. – Hohenschwangau 3 Std.
Einkehr: Tegelberghaus (1720 m), ganzjährig geöffnet, Tel. 0 83 62/89
BS 05/22, Seite 42
80, www.tegelberghaus.de Mobil vor Ort: Bahnverbindung nach Füssen, ab hier mit dem Bus bis Hohenschwangau/Neuschwanstein
Karten/Führer: Alpenvereinskarte 1:25 000, BY6 »Bayerische Alpen, Ammergebirge West, Hochplatte, Kreuzspitze«
Information: Tourist Information Füssen, Kaiser-Maximilian-Platz 1, 87629 Füssen, Tel. 0 83 62/9 38 50, www.fuessen.de
Einsamkeitsfaktor: Hohenschwangau, Marienbrücke und Tegelberghaus sind eher das Gegenkonzept zu einsam. Wer aber durchweg dem Grat folgt, hat trotzdem lange ruhige Passagen. Gaumenfreuden: An Kässpatzn und Kaiserschmarrn am Tegelberghauführt kein Weg vorbei.
11 Bergtour im XL-Format
Freispitze-Überschreitung (2884 m), Lechtaler Alpen
Charakter: Auf ein selten besuchtes Gipfel-Trio, dessen wilde Wände sonst nur Kletterern vorbehalten sind. Die Schwierigkeiten übersteigen nie den oberen II. oder den unteren III. Grad, jedoch ist konzentriertes Gehen über eine sehr lange Zeitspanne vonnöten.
Start/Ende: Bach im Lechtal (1070 m)
Route: Bach – Rad-Depot unterhalb der Hinteren Alperschonalpe ¾ Std. – Wandfuß der Rotspitze 2 Std. – Rotspitze (2837 m) ¾ Std. – Rote Platte (2831 m) 1 ¼ Std. – Freispitzscharte (2644 m) 1 Std. – Freispitze (2884 m) 1 Std. – Nordwestgrat des Dreischartlkopf 1 ¾ Std. – Rad-Depot 1 ¾ – Bach ¾ Std.
BS 05/22, Seite 94
Mobil vor Ort: Mit einem E-Mountainbike lässt sich der Ausgangspunkt der Tour kraft-und zeitsparend erreichen.
Karten/Führer: Kompass-Wanderkarte 1:50 000, Nr. 24 »Lechtaler Alpen, Hornbachkette« Information: Lechtal Tourismus, Untergiblen 23, A-6652 Elbigenalp, Tel. 00 43/56 34/53 15, www.lechtal.at Einsamkeitsfaktor: sehr hoch
Gaumenfreuden: Lechtaler Naturkäserei Sojer, Steeg 16, A-6655 Steeg, Tel. 00 43/56 33/56 36, www.kaesereisojer.at
Schlechtwetter-Alternative: Fliegenfischen im Lech, dem letzten Wildfluss der Nordalpen Wegbeschreibung: Siehe Route oben – große Teile der Route führen
12 Hausberg der Hochschoberhütte
Hochschober (3242 m), Schobergruppe
Charakter: Anspruchsvolle Tour auf einen Dreitausender, die für erfahrene Berggeher:innen aber gut zu meistern ist. Am Grat wechseln ungesicherte, leichte Kletterstellen (I) und Passagen mit Sicherungen ab. Geröll und Blockgelände erfordern Trittsicherheit, ausgesetzte Abschnitte auch Schwindelfreiheit. Altschneefelder halten sich oft bis weit in den Sommer.
Talort: Ainet (720 m)
Start/Ende: Hochschoberhütte (2322 m)
Route: Hochschoberhütte – Hochschober 3 Std. – Hochschoberhütte 2 Std.
Einkehr: Hochschoberhütte (2322 m), ÖAV, geöffnet von Mitte Juni bis
BS 05/22, Seite 100
Mitte September, Tel. 00 43/48 53/5 21 63, www.hochschoberhuette.at
Mobil vor Ort: Bei Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Zustieg zur Hochschoberhütte weit: Mit dem Bus vom Bahnhof Lienz nach St. Johann im Walde, von dort in 4 ½ Std. und 1620 Höhenmetern zur Hütte! Karten/Führer: Alpenvereinskarte 1:25 000, Blatt 41 »Schobergruppe«
Information: Osttirol Information, Mühlgasse 11, A-9900 Lienz, Tel. 00 43/50/21 22 12, www.osttirol.com
Einsamkeitsfaktor: Obwohl der Hochschober der namensgebende Gipfel des Gebirges ist, hält sich der Andrang in Grenzen – der Weg ist weit.
Wegbeschreibung: Von der Hütte folgt man einem guten Bergweg mit etwas Höhenverlust zum Bach, überquert ihn und steigt durch ein kleines Tal und über Blockwerk zur Schoberlacke hinauf. Man lässt den kleinen Bergsee
Wegbeschreibung: Der schnellste Anstieg von Hohenschwangau kürzt die erste Straßenkehre ab und biegt nach der zweiten rechts ab, um nicht über Schloss Neuschwanstein, sondern direkt zur Haltestelle Marienbrücke anzusteigen. Auf beschildertem Wanderweg geht es zur Marienbrücke. Jenseits wird es schlagartig ruhiger. Der Wanderweg folgt in Serpentinen dem Westgrat des Tegelbergkopfs. Achtung: Vor allem die linke Gratseite ist schrofig, sehr steil und fast durchweg Absturzgelände. In einem kleinen Waldsattel auf 1455 Metern verzweigt sich der Weg. Man bleibt rechts des Rückens und steigt weiter nach Nordnordost an. Der Weg ist nun viel schmäler. Unter dem Tegelbergkopf hindurch und hinauf zum Tegelberghaus. Dabei gibt es eine Kraxelstelle, bei der man einen kleinen Kamin zwischen zwei Felstürmen hinauf muss. Bereits in Sichtweite zur Hütte kommt man auf die Almstraße. Wer möchte, kann noch bis zum Branderschrofen (1879 m) steigen (½ Std. ). Hinunter entweder mit der Bahn oder auf dem Schutzengelweg nach Nordosten bis zu P. 1641 und weiter auf dem Wanderweg nach Westen unter dem Tegelbergkopf hindurch. Mit einem kleinen Gegenanstieg in den Sattel, wo der Anstiegsweg einmündet. Auf ihm nach Hohenschwangau
Andrea Strauß
durch wegloses Terrain. Hilfreich können Videos und einige detaillierte, jedoch subjektive Tourenbeschreibungen samt GPS-Tracks im Internet sein. Persönliche Empfehlung: Um die sehr lange Tour genießen zu können und nicht wertvolle Zeit mit der Routensuche zu vergeuden, empfiehlt es sich, einen Bergführer zu engagieren. Zum Beispiel Hubertus Lindner, Tel. 00 43/6 64/8 41 80 58, www.bergschule-lechtal.com
Günter Kast
rechts liegen und gewinnt unterhalb der Felszacken des Langen Schöberls weiter an Höhe. Grashänge werden von Geröll und Felsblöcken abgelöst. Unterhalb der Staniskascharte gilt es eine Felsstufe in leichter Kletterei zu bewältigen. Ein schotteriges Band führt am Fels entlang steil zur Scharte hinauf. Auf dieser Passage hält sich oft Altschnee. Die Route folgt nun nach rechts dem Westgrat. In einfacher Blockkletterei geht es weiter, über Schutt und Geröll rechts am Vorgipfel (3185 m) vorbei und über eine Rippe steil hinauf wieder zum Grat. Über den Grat und etwas links von ihm erreichen wir, wiederum in leichter, teils etwas ausgesetzter Kletterei, den Gipfelaufbau. Der Anstieg führt nun durch die schotterige Flanke, anschließend durch eine gesicherte Rinne. Die letzten Meter sind etwas luftig und erfordern noch einmal Konzentration. Der Abstieg erfolgt auf derselben Route. Variante: Anspruchsvoller ist der Abstieg über den Südostgrat. In leichter Blockkletterei über den Grat, dann in der Ostflanke über steiles Schottergelände zu einer sehr steilen Rinne (Sicherungen). Anschließend hinunter zu einem querenden Steig und rechts zum Gartlsee am Leibnitztörl. Dort über eine Felsplatte mit Trittbügel abwärts und durch das Kar zur Hütte.
Franziska Baumann