... Anti-Fett-Kampagne der Zuckerindustrie führte unter anderem zu einem wahren Boom sogenannter Light-Produkte. Die fettreduzierten Lebensmittel versprechen Genuss ohne Reue, da sie weniger Kalorien enthalten als herkömmliche Produkte mit natürlichem Fettgehalt. Der Haken daran: Fett ist ein wichtiger Geschmacksträger. Um ein zufriedenstellendes Geschmackserlebnis zu erzielen, wird das Weniger an Fett bei Light-Produkten daher häufig mit einem Mehr an Zucker ausgeglichen.Für eine verbesserte Konsistenz werden darüber hinaus oft noch Emulgatoren, Farb- und Konservierungsstoffe, Gelatine oder Verdickungsmittel zugesetzt. Gesünder als das Original sind solche Kunstprodukte also mit Sicherheit nicht. Hinzu kommt, dass viele Menschen dazu neigen, von den leichten Produkten größere Portionen zu essen – was ironischerweise dazu führt, dass sie trotzdem zunehmen.
Gibt es gesunde und ungesunde Fette?
Ungesättigte Fette galten bis vor kurzem als gesünder als gesättigte Fette. Letzteren wurde vor allem nachgesagt, dass sie den LDL-Cholesterinspiegel im Blut ansteigen lassen und so eine Verkalkung der Gefäße begünstigen. Jüngere Studien konnten diesen Zusammenhang nicht nachweisen. Ob man als Brotaufstrich Butter oder Margarine bevorzugt, hat somit keineAuswirkungen auf das Risiko, eine Gefäßerkrankung zu entwickeln. Dennoch hat die Verwendung hochwertiger, pflanzlicher Fette seine Vorteile, denn Öle ausOliven, Raps, Leinsamen oder Walnüssen sind nicht nur reich an ungesättigten Fettsäuren, sondern enthalten auch viele wertvolle Vitamine. Wirklich ungesund sind jedoch die sogenannten Transfette, die vor allem in Frittiertem und stark verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind. Sie können Entzündungen verursachen, dieArterien verstopfen sowie zu Insulinresistenz führen.
Gesättigte Fettsäuren Kokosöl, Milchprodukte
Einfach ungesättigte Fettsäuren Olivenöl, Nüsse, Mandeln, Avocado
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren Lein-und Chiasamen, Walnüsse, fettreicher
Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering
Wie viel Fett sollte man zu sich nehmen?
Mit 9,3 Kilokalorien (Kcal) pro Gramm besitzt Fett eine hohe Energiedichte. Wer sich zu fettig ernährt, riskiert also, an Gewicht zuzulegen. Ernährungswissenschaftler empfehlen, zwischen 20 und 30 Prozent der täglichen Kalorien in Form von Fett zu sich zu nehmen. Geht man von einem durchschnittlichen Energiebedarf von 2000 Kcal für einen Erwachsenen aus, sollten daher nicht mehr als 65 Gramm Fett pro Tag auf dem Speiseplan stehen. Wer abnehmen möchte, sollte aber dennoch nicht an gesunden Fetten sparen, sondern die Gesamtkalorienzahl im Auge behalten. Denn Fett versorgt den Körper nicht nur mit Energie, sondern ist auch wichtig für den Hormonstoffwechsel und die Gehirnfunktion sowie für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine. Zudem sättigen mit gesunden Fetten angereicherte Speisen nachhaltiger, sodass man weniger schnell wieder Hunger verspürt.