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Die Geschichte von Google Maps


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Einfach erklärt - epaper ⋅ Ausgabe 4/2021 vom 16.07.2021

DIE GESCHICHTE VON GOOGLE MAPS

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Als Google die Desktopversion des Kartendienstes Anfang Februar 2005 in den USA an den Start brachte, war dessen kometenhafter Aufstieg alles andere als absehbar. Erst als zwei Jahre später das iPhone das Zeitalter der Smartphones einläutete, wurde das Potenzial von Google Maps offensichtlich. Heute ist die App auf über fünf Milliarden Geräten installiert und erfreut sich auf allen Plattformen immenser Beliebtheit. Den Entwicklern ist es dabei gelungen, den simplen Kartendienst um eine Vielzahl an praktischen Funktionen zu erweitern, sodass Google Maps für viele Smartphone-Nutzer längst zu einem unverzichtbaren Bestandteil geworden ist.

Gerade am Beginn gab es jedoch zwischen den Kartendiensten wie beispielsweise Google Maps oder Map24 kaum Unterschiede. Allerdings stellte Google durch den Technologie-Zukauf von drei Unternehmen die stetige Weiterentwicklung des Dienstes sicher. Dabei handelte es sich um den Satellitenbilder-Dienst der Firma Keyhole, die Technik der Darstellung von Routenanweisungen am Computer des Unternehmens Where2 Technologies sowie den Verkehrsinformationsdienst des Start-ups Zipdash.

Nur wenige Monate später, genauer gesagt am 28. Juni 2005, erfolgte der Startschuss für Google Earth. Mittlerweile umfasst die Datenbank unzählige Satellitenbilder, die insgesamt eine Fläche von mehr als 9,32 Milliarden Quadrat-

kilometern abbilden. Im April 2006 startete die Webversion des Kartendienstes schließlich in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien. Für den größten Teil Deutschlands wurden von Anfang an hochauflösende Aufnahmen bereitgestellt. Bis September 2007 befand sich Google Maps allerdings in Deutschland noch in der Betaphase. Heute beinhaltet der Google-Dienst Kartenmaterial von allen Ländern rund um den Globus.

Umstrittenes Street View

Im Mai 2007 brachte Google mit Street View eine Zusatzfunktion an den Start, mit der sich Nutzer die Umgebung dank unzähligen Bildern in einer 360-Grad- Perspektive ansehen können. Allerdings ist diese Funktion seit ihrer Einführung nach wie vor umstritten. Zwar ist Street

View bei Reisenden und etwa Wohnungssuchenden beliebt, aber durch die genauen Aufnahmen von Immobilien sind schnell Bedenken bezüglich Datenschutz laut geworden. Dem Erfolg von Street View schadete dies jedoch nicht und so waren im Jahr 2015 fast alle Länder der Europäischen Union, mit Ausnahme von Deutschland und Österreich, flächendeckend durch Google Street View erfasst.

Stetige Weiterentwicklung

Zurück zu Google Maps: Besitzer von Blackberry- und Palm-Geräten waren im November 2007 die ersten, die sich über eine mobile Version von Google Maps freuen durften. Die erste App für Android-Smartphones wurde knapp ein Jahr später im September 2008 zur Ver- fügung gestellt. Erst im Dezember 2012 fand die Google Maps-App schließlich ihren Weg auf iOS-Geräte.

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Im Oktober 2009 hatte Google die Navigationsfunktion integriert und machte Maps damit zu einem vollwertigen Navigationssystem. Diese Funktion erfreut sich auch nach all den Jahren über eine ungebrochene Beliebtheit. Heutzutage werden im Durchschnitt weltweit pro Tag 1 Milliarde Kilometer mithilfe der Google Maps-Wegbeschreibungen mit dem Auto zurückgelegt. Die Strecken, die Google für seinen Kartendienst fotografiert hat, entsprechen rund 400 Umrundungen der Erde. Insgesamt bilden die Fotos etwa 16 Millionen Kilometer Wegstrecke ab.

Am 17. September 2012 wurden die Fahrpläne der Deutschen Bahn in den Kartendienst integriert, wodurch sich Nutzer direkt die passende Route mit allen Zügen der Deutschen Bahn als Alternative zum Auto suchen können. Fahrradfahrer finden seit Mai 2013 sämtliche Fahrradrouten für ganz Deutschland in Google Maps. Das dafür notwendige Datenmaterial hat der IT-Gigant in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) erhoben.

Genau ein Jahr später im Mai 2014 konnten Nutzer das erste Mal in Google Maps Informationen wie beispielsweise Öffnungszeiten, Preise oder Telefonnummern von Restaurants, Bars und Hotels abrufen. Inzwischen umfasst die Google- Datenbank Informationen, Bewertungen, Fotos und Rezensionen für rund 200 Millionen Unternehmen und Orte rund um den Globus.

Google Maps wird neu gestaltet

2015 wurde eine vollständig erneuerte Oberfläche für Google Maps eingeführt. Diese verwendet Widgets und besitzt einen Vollbildmodus sowie eine verbesserte Routenführung. Mit ihr können Nutzer unterschiedliche Verkehrsmittel (Kraftfahrzeug, Fußweg, Fahrrad, Bahn und Flugzeug) visuell vergleichen, um beispielsweise die schnellstmögliche Reisevariante herauszufinden. Sofern Nutzer ein Google-Konto haben, wird die Karte personalisiert und beispielsweise Kalendereinträge des Google- Kalenders angezeigt. Darüber hinaus wurde im November 2015 Google Maps ein Offline-Modus spendiert. Nutzer können mit dessen Hilfe auch ohne bestehende Internetverbindung navigieren, nach bestimmten Zielen suchen und hilfreiche Informationen über Orte herausfinden. Ebenfalls im November, nur wenige Tage nach der Einführung des Offline-Modus, startete Google das Local Guides-Programm. Dort können Nutzer Erfahrungsberichte, Fotos und weitere Informationen über Plätze auf der ganzen Welt teilen. Heute werden pro Tag mehr als 20 Millionen Beiträge von Anwendern in Form von Rezessionen und Bewertungen verfasst.

Damit die Google Maps-Nutzer noch einfacher zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln bei der Navigation wählen können, wurden im März 2016 Taxi-Services in der mobilen Version des Kartendienstes integriert. Reisende können auf diese Weise bequem vom Smartphone aus in nur wenigen Schritten ein Taxi bestellen. Inzwischen sind auch der Fahrdienst Uber und der E-Scooter-Verleih Lime in dem Google- Dienst verfügbar.

Seit März 2017 bietet Google Maps auch die Angabe des eigenen Standortes in Echtzeit an. Es kann auch festgelegt werden, wann und welche Personen den Standort auf der Karte live mitverfolgen können. Für die Ortung der Mobiltelefone werden GPS sowie die Signale von Mobilfunkmasten und von WLAN- sowie Bluetooth-Netzen genutzt.

Funktionsumfang wird ständig erweitert

Im August 2018 hat Google eine Änderung an der Kartendarstellung vorgenommen. Nutzern wird die Erde fortan als Globus dargestellt, wenn in der Ansicht weit genug herauszoomt wird. Das trägt unter anderem zu einer realistischeren Abbildung von Größenrelationen auf der Erde bei. Aktuell ist diese Funktion auf die Desktop-Version von Google Maps beschränkt.

Am 11. Februar 2019 erfolgte mit der Live View-Funktion der nächsten Meilenstein in der Geschichte des erfolgreichen Kartendienstes. Durch die Nutzung von Augmented Reality können Reisende mithilfe von Grafiken und Anweisungen direkt im Kamerabild noch leichter den richtigen Weg finden. Rund einen Monat später wurden barrierefreie Routen in die Navigationsfunktion eingebaut. Dadurch wird die Fortbewegung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität wesentlich ver- einfacht. Inzwischen liefert Google Maps relevante Informationen zur Barrierefreiheit wie beispielsweise rollstuhlgerechte Eingänge oder Toiletten für mehr als 50 Millionen Orte auf der ganzen Welt.

Seit November 2019 ist zudem die Google Maps App mit dem hauseigenen Übersetzer verknüpft. Das Smartphone ist nun in der Lage, den Namen und die Adresse eines beliebigen Ortes im Ausland in der dort gesprochenen Landessprache auszusprechen. Somit stellt für Nutzer die falsche Aussprache des jeweiligen Reiseziels kein Hindernis mehr dar.

Die Weiterentwicklung ist noch nicht beendet

Trotz dieser zahlreichen Weiterentwicklungen in den letzten 15 Jahren, arbeitet der IT-Gigant Google beständig an der Verbesserung und dem Funktionsumfang des Kartendienstes. So ist beispielsweise die Einführung eines Transit-Modus in Planung, bei dem neben Echtzeitdaten bezüglich Verspätungen von öffentlichen Verkehrsmitteln auch Vorhersagen darüber getroffen werden, wie ausgelastet das jeweilige Transportmittel sein wird. Nutzer sollen auf diese Weise vorab in Erfahrung bringen können, ob sie noch einen freien Platz bekommen. Darüber hinaus sollen auch Informationen hinsichtlich Barrierefreiheit und Sicherheit des Verkehrsmittels abrufbar sein.

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