An einem Junitag stehe ich neben dem Fischer Vincent Comes am Ufer einer Lagune und schaue ins grünlich schimmernde Wasser. Um uns herum ist baumlose, flache Weite, es ist heiß. Vincent Comes, der sein langes Leben lang der Sonne getrotzt hat, deutet auf die Netze, in denen Aale gefangen werden.
Vor allem nachts, sagt er, wenn sie zwischen Oktober und Februar Richtung Meer schwimmen. Er ist kein Mann großer Worte, und doch ist es, als verleihe er der Lagune für einige Stunden einen gläsernen Boden. Als beugten wir uns gemeinsam über eine Unterwelt, in der sich Vincent Comes auch im Dunkeln zurechtfindet. Ich präge mir seine Worte ein, die Aale gehen mich genauso etwas an wie die Flamingos in der Ferne, als könnte ich etwas von ihnen lernen. Es ist meine erste Reiserecherche seit Beginn der Pandemie; sie hat mich nach Spanien ins Ebrodelta geführt, wo mehr Tiere als Menschen leben. Und während ...