BEYONCÉ
N° 131 HELDIN
An eine Popwelt ohne Beyoncé kann ich mich nicht erinnern. Als ich zwölf war, war Beyoncé da. Beyoncé ist jetzt da. Ich bin drei mal zwölf, Beyoncé ist nicht gealtert. Zwei Mal sah ich sie live, ich habe all ihre Alben gehört, mich mehrmals in LEMONADE verloren, und ihren Coachella-Auftritt Menschen gezeigt, die sagten, sie können mit ihr nichts anfangen. Das ist der Pop-Auftritt des Jahrzehnts, habe ich gesagt, und niemand hat mir wirklich widersprechen können. Aber trotzdem blieb sie. Ihre Unempfänglichkeit für Beyoncé. Es ist ein An-ihrer-Perfektion-Herabgleiten. Denn Beyoncé ist kein Popstar, der einem sein Innenleben gibt, einen Quelltext zur Person, in dem man Halt und sich wiederfinden kann. Beyoncé ist eine Ikone. Ein Bild, mit dem verschwenderisch umgegangen wird, aber hier stimmt es. Exakt. Beyoncé ist etwas für Semiotiker*innen. Ein Bildersturm aus Texas. Bei dem ...