Wir stehen vor der tödlichsten Krise in der amerikanischen Geschichte.“ Diese düstere Prophezeiung des damaligen US Justizministers Jeff Sessions taten 2018 viele als nicht allzu ernst zu nehmende Übertreibung eines Politikers ab. Doch Sessions sollte recht behalten: Fentanyl, ein synthetisches Opioid aus dem Labor, ist für eine verheerende Drogenepidemie verantwortlich, die immer mehr Opfer fordert. 2020 starben in den USA etwa 90.000 Menschen an Drogen, jeder zweite davon hatte Fentanyl konsumiert.
„Schon 2017 waren mehr Menschen gefährdet, an einer Opioidüberdosis zu sterben als bei einem Autounfall“, sagt Ben Westhoff im HÖRZU WISSEN-Interview. Der US-Journalist ist Autor des spannenden Sachbuchs „Fentanyl – Neue Drogenkartelle und die tödliche Welle der Opioidkrise“ (siehe Tipp Seite 41). Er hält Fentanyl für „schlimmer als Crack, als Crystal Meth, Heroin und verschreibungspflichtige ...