Titel
Die ehemalige Bonhoeffer-Nervenklinik in Reinickendorf ist heute Erstanlaufstelle für geflüchtete Menschen
Einen Rucksack. Mehr hat Miranda nicht mitgenommen, als sie vor anderthalb Wochen in Charkiw in den Zug stieg. Über Katowice gelangte sie nach Berlin, 32 Stunden dauerte die Fahrt. Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, ist eine der Metropolen, die bisher am stärksten zerstört wurden. Miranda war schon mal in Berlin, auf Klassenfahrt. „Ich mag Deutschland“, sagt sie. „Aber ich hätte nicht gedacht, dass ich mal unter diesen Umständen hier landen würde.“
Für die 23-Jährige ist es schon das zweite Mal in ihrem Leben, dass sie flüchten muss: Ihre Heimatstadt Luhansk wurde 2014 von prorussischen Paramilitärs überrannt. Nun sitzt sie in Berlin-Reinickendorf auf einer Bank und wartet darauf, sich offiziell als Geflüchtete registrieren zu lassen. Um sie herum: Trubel.
An einem kalten Freitagmorgen, 18. März, kurz vor 9 Uhr, sieht es auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik im ...