... so abgelegen, dass die Familie das Gefühl hat, hier in abgeschirmter Friedlichkeit auf dem Lan zu leben. „Obwohl ein erfahrenes, familiengeführtes Bauunternehmen die Koordination aller Handwerker übernommen hat, waren die baulichen Veränderungen, das Design und die Innenausstattung ein gemeinsamer Erfolg unter der Leitung von Rob und mir. Mein Mann hat ein tolles Auge für Details und kennt sich aus,“ erklärt Helen weiter. „Rob weiß einfach, was er will, wenn es darum geht, einen Raum zu schaffen, der für uns funktioniert. Meine Rolle besteht dann später darin, die Farben, Textilien, Ausstattungen und Möbel auszuwählen und das Ganze zusammenzubringen, sobald sich der Staub gelegt hat“, lächelt die selbstständige Kreative. So entschied sie sich für eine weiße Palette zusammen mit sanften Grün- und Grautönen sowie leichten Rosé-Nuancen und vereinte mühelos den Country Chic mit modernen Tendenzen. Mit den Jahren jedoch, so verrät die Interior- Designerin, habe sie vor allem auch gelernt, dass nicht immer alles ganz genau zusammenpassen müsse. Die Gegensätze, so der Einrichtungsprofi weiter, würden erst den Charme und die Persönlichkeit ausmachen. Die Teamleistung bei der Renovierung ist auf jeden Fall gelungen, denn die charmanten Details wie die freiliegenden
„Es muss nicht immer alles perfekt zusammenpassen.“
So geht der Profi-Look
• SICH INSPIRIEREN LASSEN „Eine genaue Replika eines anderen Hauses will niemand – es gibt jedoch natürlich immer tolle Elemente, die zu neuen Ideen führen.“
• EIN ECHTES ZUHAUSE „Ein Heim, in dem man angekommen ist, reflektiert den persönlichen Geschmack und Lebenswandel – es entsteht langsam und kommt von innen.“
• ENTSCHEIDENDE DETAILS „Ein geliebtes Erb-oder ein Möbelstück, von dem man sich einfach nicht trennen möchte – solche Dinge erwecken das Haus zum Leben.“
„Unser Schlafzimmer ist mein gelungener, stylischer Rückzugsort.“
Holzbalken oder die sichtbaren Steine, die teilweise Fenster und Türen umranden, ergeben den unvergleichlichen Charakter, den nur ein altes Gebäude verströmen kann. Das weiß auch Helen, deren Traum es immer schon gewesen war, ein derartiges Anwesen nach ihren Vorstellungen und Wünschen zu renovieren und gestalten zu können. „Ich hatte davor schon zwei Neubauten betreut, und es war mein sehnlichster Wunsch, ein derartiges Familienheim für uns vier zu gestalten. Wir konnten dabei gleichzeitig auch in der vertrauten Umgebung von unserer Familie, Freunden und der guten Schulen bleiben“, listet Helen ihre Beweggründe auf, die sie schließlich zum Kauf des Anwesens bewegten. Obwohl für ein Jahr Umbau geplant, gab es, wie so oft, viel mehr zu tun als das Paar erwartet hatte. Der Austausch sämtlicher Sanitäreinrichtungen und der Elektrik, die Neugestaltung der Badezimmer und des Treppenhauses sowie von Küche und Hauswirtschaftsraum standen auf der langen To-do Liste der beiden. Inspiriert von diversen Hotel- Aufenthalten fügte das Paar im oberen Bereich zudem zwei Zimmer zu seinem neuen, luxuriösen Schlafzimmer zusammen, das nun mit einem begehbaren Kleiderschrank, viel Stauraum und einem offenen Bad samt freistehender Badewanne Sehnsüchte weckt. Sowohl in der Küche als auch im Hauptschlafzimmer wurden große Glaswände eingezogen, die dem alten Gebäude voller Country-Chic einen modernen Twist geben. Innen waren solche gewagten, architektonischen Ansätze einfach umsetzbar, doch außen war dies ganz anders, denn selbst die kleinste Veränderung der Fassade des denkmal-geschützten Gebäudes erforderte eine Baugenehmigung. So war dem Einbau eines zusätzlichen Küchenfensters ein monatelanges Warten auf die Genehmigung vorangegangen. Bis auf drei Wochen, als das Haus wirklich entkernt war, lebte die Familie schon in der früheren Scheune. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Anfänge des Baus nicht stressig und lang waren, vor allem das Leben vor Ort mit einer jungen Familie. Aber mit meinem pragmatischen Ehemann an der Seite konnte ich mich auf das Ziel fokussieren.“ Alles in allem dauerten die Umbau- und Renovierungsarbeiten tatsächlich etwa ein Jahr – was einem während dieser Zeit jedoch länger erschien, gibt auch der Interior-Profi schmunzelnd zu. Eine denkmalgeschützte, alte Immobilie umbauen zu wollen, bringt immer wieder neue Geheimnisse und Hürden, die durchaus erwartet werden müssen, so Helen an alle zukünftigen Besitzer, die eine Renovierung planen. „Doch alte Gebäude“, so Helen nicht ohne Stolz, „haben es verdient, wieder schön zu sein und ich denke, dass uns dies durchaus gelungen ist.“ Auch wenn, wie sie eingesteht, eine Immobilie wohl nie „fertig“ ist, wenn man eine Leidenschaft für Interior-Design hat.
„Wir genießen es, vom Alltagstrubel versteckt zu leben.“