Abgefahrene Kostüme und jede Menge Stars: Für vier Tage im Juli ist das Mekka des Kinos nicht Hollywood sondern San Diego. Wir verraten, was hinter dem Phänomen Comic-Con steckt
Bildquelle: TV Digital Sky Kabel Ausgabe, Ausgabe 14/2019
Kostümierte Comic-Con- Besucher werfen sich in Pose
TOP-KOSTÜME DER FANS
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Ein junger Jedi mit Jeremy Fisher im monströsen Rancor-Kostüm
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In „Arielle ”ist Ursula der Bösewicht. Für diesen Fan ist sie trotzdem die Größte
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Wonder Woman ist gleich für mehrere Generationen ein großes Vorbild
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Ist Deadpool nicht eigentlich rot? Egal, bei der Comic-Con zählt Kreativität
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Haben die Haare schön: Drei „Star Wars ”-Fans posieren als bunte Wookiees
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Selbst unbekanntere Helden wie Hawkman haben auf dem Event eingefleischte Fans
Eine Stadt im Ausnahmezustand: Jeden Sommer wird die US-Westküstenmetropole San Diego überrannt von Orks, Superhelden und Jedi-Rittern. Hunderte, wenn nicht Tausende strömen schon früh morgens durch die Straßen des historischen Gaslamp Quarters zum Convention Center. Vom fünfjährigen „Star Wars”-Ewok bis zum 75-jährigen Mr. Spock – bei der „Comic-Con” versammeln sich die größten Fans von Fantasy- und Science- Fiction-Filmen und -Serien, Gamer sowie Comic-Enthusiasten. Sich als seine Lieblingsfigur zu verkleiden gehört hier zum guten Ton, je origineller, desto besser.
Was 1970 als Comicheft-Messe für ein paar Dutzend Nerds begann, ist längst ein Megaevent: Mehr als 100.000 Besucher erwartet die Comic-Con in diesem Jahr (18.– 21. Juli). Die größten Filmstudios und Sender stellen in San Diego ihre kommenden Blockbuster vor. Und auf dem Podium der Halle H stehen regelmäßig Megastars wie Robert Downey jr., Dwayne Johnson und Tom Cruise Rede und Antwort. Hier zeigen die Filmemacher exklusive Vorabclips.
Schlafsäcke vor dem Eingang
Tickets dafür sind heiß begehrt. Gewartet wird in einer ewig langen, gewundenen Schlange. Zum Teil harren die Fans schon seit dem Abend zuvor auf Campingstühlen und in Schlafsäcke gehüllt aus, um als Erste eingelassen zu werden. Aber auch wer keine Karte mehr bekommt, kriegt auf der Comic-Con einiges geboten.
Innen lockt die Messe mit dem exklusiven Verkauf von Sammlerobjekten wie Actionfiguren und limitierten Comicbänden sowie Autogrammsitzungen von Autoren, Schauspielern und Zeichnern. Trotz des Gedränges bleibt es stets friedlich. Im Kino mögen DC und Marvel große Rivalen sein – hier posiert auch ein Fan im Superman- Kostüm lächelnd mit einem verkleideten Captain America. Was nicht heißt, es gäbe keine Konkurrenz unter den Fans. Auf jeder Comic-Con wird zum Abschluss das beste Fan-Kostüm gewählt. Einer der Vorjahresgewinner ist Jeremy Fisher. Sein aufwendiges Rancor-Kostüm, ein Monster aus „Star Wars VI” (s.rechts oben), stahl allen anderen die Show. An der 30 Kilo schweren Verkleidung arbeitete Fisher viele hundert Stunden. Endet eine Comic-Con, beginnt für viele bereits die Vorbereitung auf die nächste mit einer Frage: Was soll ich kommendes Jahr bloß anziehen? Verrückte Ideen haben echte Fans genug.
MT/MK
FOTOS S. 6–7: MIKE MADRIAGA; S. 8: POROY/PALMOUR/SHEN/VICARI/DUENZL/DPA PICTURE-ALLIANCE (5), COWAN/GETTY IMAGES