GESCHICHTE
Bildquelle: Gong, Ausgabe 23/2022
Trautes Heim, Glück allein? Eine ?moderne? Hausfrau um 1960Der Tisch ist hübsch gedeckt, aus dem Ofen duftet der Braten, die Kinder sind gekämmt. Die Tür geht auf, der Ehemann kommt nach Hause. Seine Gattin, angetan mit adrettem Kleid, nimmt ihm die Aktentasche ab und serviert danach das Essen. Besteck klappert, genüssliches Schweigen. Dann lobt der Gatte das Mahl, sie lächelt erleichtert. Das Idyll ist perfekt.
So stellte man sich in den 50er- und 60er-Jahren Familie vor. „In den Ratgebern jener Zeit gab es zuhauf Tipps für Hausfrauen“, sagt Kulturwissenschaftlerin Evke Rulffes, Autorin des Buchs „Die Erfindung der Hausfrau“ (Harper Collins, 288 Seiten, 22 Euro). „Etwa jene, dass die Frau ihren hart arbeitenden Mann verwöhnen sollte, wie sie es bei einem Gast tun würde. Sie sollte sich für ihn hübsch machen, Probleme mit Haushalt und Kindern von ihm fernhalten.“
Unbezahlt und unsichtbar
Die Geschlechterrollen waren klar ...