... und wir vielleicht besser nach Dubai fliegen könnten, um dort Fallschirm zu springen.“ Schließlich stellte sich der siebenmalige Formel-1-Weltmeister doch auf die Bretter – und das Schicksal schlug unbarmherzig zu.
Es sind die ersten, bewegenden Äußerungen Corinna Schumachers über den wohl dramatischsten Tag im Leben ihres Mannes. Seit jenem 30.12.2013 hat die Weltöffentlichkeit kaum noch etwas über den im Schnee schwer verunglückten und seither strikt abgeschotteten Schumacher gehört. Nun jedoch brechen Familienmitglieder wie Corinna, Schumis Kinder Mick und Gina, sein Vater Rolf und sein Bruder Ralf ihr Schweigen; auch Weggefährten wie Formel-1-Mogul Bernie Ecclestone, Ex-Manager Willi Weber oder der frühere Rivale Mika Häkkinen kommen zu Wort. Untermalt wird ihre Sicht auf Schumi mit bislang unveröffentlichtem Archivmaterial aus Michaels Kindheit, den Jahren seines Aufstiegs und aus seinem Privatleben.
Kein unkritisches „Denkmal“
Laut den Produzenten Vanessa Nöcker und Benjamin Seikel konnte Familie Schumacher nur für die Doku gewonnen werden, weil Schumis Managerin Sabine Kehm dem Regisseur Hanns-Bruno Kammertöns vertraute. Seikel: „Bei diesem Unterfangen spielte Vertrauen eine wahnsinnig wichtige Rolle. Um die Person Michael Schumacher ist eine Festung gebaut worden, die auch zu Recht existiert. Mit der Einschaltung von Kammertöns hatten wir den richtigen, ersten Schritt gemacht.“ Doch auch Corinna Schumacher, so Vanessa Nöcker, sei eine „große Stütze“ gewesen. Nöcker: „Corinna erwähnt im Film, dass Michael eigentlich ein misstrauischer Mensch ist. Aber wenn er zu jemandem Vertrauen gefasst hat, dann richtig. So ähnlich habe ich das auch bei ihr empfunden.“ Den Filmemachern ist das Kunststück gelungen, Schumacher nicht zu idealisieren, sondern ihn zugleich als perfektionistischen, gelegentlich besessenen Menschen zu zeigen. Ihre Doku ist authentisch emotional – und nicht nur Stoff für Fans.
MIKE POWELZ