Normalerweise gibt er nicht viel von seinem Privatleben preis – doch jetzt hat Star-Moderator Günther Jauch (63) überraschend und offen wie nie aus dem Nähkästchen geplaudert! Kurz vorm 30-jährigen Jubiläum des Berliner Mauerfalls erinnern sich viele an damals, schwelgen in Erinnerungen und Anekdoten – so auch der sympathische Entertainer.
Atemlose Nacht. In der neuen ARD-Talkshow „Hier spricht Berlin“ hat sich der gebürtige Münsteraner in die aufregenden Stunden und Tage zurückversetzt und verraten, was er am schicksalhaften 9. November 1989 erlebte. Der vierfache Vater schaltete abends in seiner Münchner Wohnung gerade durchs TV-Programm, als die Sensation verkündet wurde: „Da habe ich natürlich davor gesessen, habe die ganze Nacht durchgeschaut und fand das so unfassbar, dass ich zu meiner Frau gesagt habe – wir hatten gerade unsere erste Tochter bekommen, die war ein paar Monate alt: ‚Die packen wir jetzt in unseren Nissan Sunny’, den wir damals hatten, ‚und wir müssen sofort nach Berlin! ’“ Die Tochter schlief zwar schon – doch gleich in der Früh ging’s los: „Um 4 Uhr morgens standen wir am ‚Pan American’-Schalter: ‚Haben Sie noch einen Flug nach Berlin?’ […] So kamen wir dann atemlos in Berlin an, haben uns bei meinen Eltern einquartiert, Kind abgegeben.“ Im Anschluss sei er dann immer mit der „brechend vollen“ S-Bahn „wie ein Wahnsinniger“ zwischen Ost und West hin- und hergefahren. Überall Aufbruchsstimmung, in den Gesichtern Aufregung, Entzücken – unvergleichlich! Nicht umsonst sagt der „WWM“-Moderator: Die Wende war die beste Zeit seines Lebens! Dabei hatte er eigentlich eine Städtereise nach Wien gebucht: „Die habe ich sofort verfallen lassen an dem Wochenende.“ Er fuhr lieber mit seiner Ehefrau S-Bahn und ging auf Tuchfühlung mit den Menschen.
ENGAGIERT
Spatenstich für das Potsdamer Fortunaportal. Auch Jauch spendete
GROSSE LIEBE Mit Ehefrau Thea Sihler hatte Jauch damals gerade eine Tochter bekommen
Ein magisches Erlebnis, wie Jauch erzählt: „Und da stand eine junge Frau, die erkannte mich und sagte: ‚Ja, ich bin von der Zeitung ‚Der Morgen’, können wir ein kleines Interview machen? ’“ Die Journalistin stand aber draußen vor der Tür – und die ging plötzlich zu! Jauch schnell: „Fahren Sie einfach mit in den Westen jetzt! Und dann merkte ich, als ich ihr das anbot, wie sich ihre Augen weiteten und wie sie einen Schreck bekam.“ Im allerletzten Moment sei die Frau dennoch reingesprungen und „zitternd mit uns in den Westen gefahren bis Bahnhof Zoo, und da sind wir dann ausgestiegen.“ Die Frau hatte eine Tochter in Ost-Berlin und wohl Bedenken, die Grenze könne wieder zugemacht werden, so Jauch. Das wird er sicher nie vergessen!
Auf Tuchfühlung mit den Menschen im Osten
TV-Tipp
Deutschland-Bilanz
Auch Jauch erinnert sich
SO 3.11. 21.00 Uhr
ZDF INFO
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