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Die Zahlen im Griff


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Auto Bild Spezial TÜV Report - epaper ⋅ Ausgabe 1/2022 vom 12.11.2021

„1985 hatten 29,6 Prozent der zehnjährigen Autos Rost-, Rissund Bruchschäden. 2021 sind es bei den Elfjährigen nur 0,3 Prozent“

Gabriele Landes, TÜV Rheinland

WELCHE MODELLE SIND ÜBLE GURKEN, welche wahre Dauerläufer? Wer etwas über die Lage der Auto-Nation erfahren möchte, muss zum TÜV Rheinland nach Köln fahren. Seit nunmehr 50 Jahren entsteht hier ein Werk, das penibel auflistet, wie unsere Autos bei der amtlichen Hauptuntersuchung (HU) abschneiden. Sicherheitsrelevante Mängel an Achsen, Bremsen, Lenkung und Licht werden hier ebenso erfasst wie Ölverlust oder Probleme mit der Abgasanlage – Umweltthemen also.

Der erste TÜV-Report, der damals noch TÜV Auto Report hieß und ein eher dünnes Heftchen war, behandelt längst verschwundene Marken wie DAF, NSU oder Simca. Auf dem Titelbild rauscht ein Opel GT durch eine Pfütze, das Wasser spritzt spektakulär. Ein waghalsiges Manöver, waren doch die Autos zu jener Zeit kaum vor Rost geschützt. „Noch 1985 hatten 29,6 Prozent der zehnjährigen Fahrzeuge Rost-, Riss- und Bruchschäden. Im TÜV-Report 2021 sind es bei den Elfjährigen nur 0,3 Prozent“, sagt Gabriele Landes, Geschäftsführerin der TÜV Media GmbH. Sie ist seit 1994 für den jährlich erscheinenden Report zuständig und wacht darüber, dass jedes Detail stimmt. Als Graf Zahl im Hintergrund agiert Kollege Ralf Horstmann. Er bekommt von den TÜV-Unternehmen Rohdaten aus mehr als neun Millionen Hauptuntersuchungen. Horstmann hantiert mit Tabellen, die 44 000 Zeilen haben.

Im ersten Jahr seines Erscheinens behandelte der Report 44 Autotypen; aktuell sind es 222. „Nicht nur die große Zahl von Modellen macht ihn als Gebrauchtwagen-Ratgeber so wertvoll, sondern auch, dass die Interpretation der bei der HU erhobenen Daten um die Expertise von AUTO BILD ergänzt wird“, sagt Gabriele Landes. Die Zusammenarbeit zwischen Prüforganisation und Redaktion besteht seit 1998.

Spannung ist jedes Jahr garantiert – auch weil große Markennamen nicht immer auch für große Qualität bürgen. Das war schon 1972 so, als die Mercedes Heckflosse im Prüfpunkt Rahmen/Karosserie mit einer Mängelquote von 14,4 Prozent bei den erst sechsjährigen Autos unrühmlich auffiel. Rost!

1971 führte der Gesetzgeber Abgasmessungen ein. „Die mit Vergasertreibstoffen betriebenen Verbrennungsmotoren erzeugen Schadstoffe wie Ruß, Staub, Bleioxid, Stickoxide, Schwefeldioxid und vor allem das giftige Kohlenmonoxid (CO). Luft, Wasser und Erde haben einen Grad an Verschmutzung erreicht, der zu einer ernsthaften Existenzgefährdung der Menschheit führt.“ Das schrieb der TÜV-Report vor 50 Jahren – und war damit seiner Zeit um ein halbes Jahrhundert voraus. moet

1972: Die Erstausgabe des Mängelreports mit vielen Automodellen der 60er-Jahre ist heute ein Sammlerstück 1982: Heftumfang und Zahl der Modelle sind gewachsen, die Mängelbeschreibungen detaillierter 1992: Mit übersichtlicherer Gestaltung auf dem Weg in die Moderne. Die Schwarz-Weiß-Bilder indes verschwanden erst später

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