Was gibt es Schöneres, als Ostern im Kreise seiner Lieben zu verbringen? Ausgerechnet an den Feiertagen ließ sich Tim Mälzer auf ein Abenteuer mit RTL-Draufgänger Jenke von Wilmsdorff ein und flog vergangenen April nach Südafrika – ohne zu wissen, was ihn dort erwartete. Jetzt ist das Ergebnis in „Jenke Über Leben“ zu sehen: Reporter von Wilmsdorff (53) bringt Mälzer in das 77 Quadratkilometer große Naturschutzgebiet Mkambati, um dort mit ihm für zwei Tage in der Wildnis abzutauchen. Ihr Ziel, nur über unwegsames Gelände zu erreichen: eine Flussmündung ins Meer, die zugleich ein Wasserfall ist. Das wird dem „Kitchen Impossible“-Star vor Reiseantritt aber nicht verraten: „Ich wusste partout nichts“, sagt der 47-Jährige zu TV DIGITAL. „Wobei ich mich sowieso selten vorbereite. Ich glaube, mein Charisma liegt in der Spontaneität“, fügt der Elmshorner hinzu und lacht.
Auf ihn warten in Südafrika Herausforderungen wie eine 80 Meter hohe Klippe, an der er sich abseilen soll, lange Wegstrecken, das Übernachten in einer Felsspalte und wilde Tiere wie Schlangen und Skorpione. Überraschungen gibt es aber auch fürs RTLTeam. Es geht etwa davon aus, dass Mälzer mit seiner Höhenangst zu kämpfen haben wird, als Wilmsdorff ihn zu Beginn des Trips auf den Kufen eines Helikopters willkommen heißt und zum Mitfliegen einlädt. In der Sendung ist dann zu sehen, dass Mälzer nicht lange überredet werden muss, im Gegenteil: „Da ging mir ein bisschen die Hose auf vor Freude“, sagt er. „Der Hubschrauber ist in meinen Augen das geilste Fortbewegungsgerät der Welt.“ Das befördert die beiden mitten in die afrikanische Natur. Spaßige Szene nach der Landung: Orientieren soll sich das Duo eigentlich selbstständig mit einem Kompass, doch keiner der beiden kann das. Vor der ersten Herausforderung treffen sie dann doch auf einen Local Guide. Adamy erklärt ihnen, was zu tun ist, wenn eine Schwarze Mamba ihren Weg kreuzt, und leistet Hilfestellung, als sie sich an einer Felswand in die Tiefe hangeln oder per Zipline über eine 20 Meter tiefe Schlucht rutschen sollen. Der Experte wirkt wie ein junger Dr. Bob. Zusammen mit den körperlichen Challenges und einem Schafskopf, den die beiden als Zutat fürs Essen erhalten, entsteht das Gefühl einer Art Lightversion des „Dschungelcamps“.
»Ich bereite mich selten vor. Ich glaube, mein Charisma liegt in der Spontaneität.« TIM MÄLZER
Auch Mälzer sieht die Parallelen: „Beim Schafskopf dachte ich, jetzt kommt der programmierte TV-Skandal. RTL hat hin und wieder übertrieben, aber das gehört dazu.“ Vor einer Herausforderung hat er so viel Respekt, dass er sie abbricht: „Ich wäre sehr enttäuscht, wenn das herausgeschnitten wird. Die Macher haben sich bestimmte Dinge erhofft, ich kenne ja die Mechanismen des Fernsehens. Aber ich finde es wichtig, auch die Traute zu haben und zu sagen: Nein, mache ich nicht! Obwohl vielleicht einige Zuschauer sagen werden, ich hätte mich nicht so anstellen sollen, bin ich doch stolz auf diesen Moment.“
Das gemeinsame Erlebnis schweißt die beiden Survival-Urlauber zusammen. Jenke von Wilmsdorff versucht, die Stimmung zu nutzen, um seinem Begleiter mehr zu entlocken, als das in einer gewöhnlichen Talkshow möglich wäre. So spricht Mälzer nicht nur über penibles Kofferpacken mit Seidenpapier, sondern auch über Trauerbewältigung in der Familie und darüber, wie es 2006 zu seinem Burn-out kam. Grenzen zieht der Koch trotzdem: Als von Wilmsdorff wissen will, wie viel Alkohol er in einer bestimmten Stressphase am Tag getrunken habe, ist Mälzer das zu platt. Spaßeshalber versucht er sich dafür auch einmal als Investigativreporter: „Haste eigentlich mal was mit der Schrowange gehabt?“
Im Falle eines Erfolgs soll aus der Einzelsendung eine Reihe mit wechselnden Prominenten werden, die mit von Wilmsdorff der Zivilisation entfliehen. Tim Mälzer jedenfalls empfiehlt die Erfahrung weiter: „Jenke hat einen sehr guten Humor, und wir haben viel Schönes miteinander erlebt. Wobei Erinnerungen ja mit größerem Abstand rosarot werden. Ich denke auch sehr gern an meine Schulzeit zurück – und ich habe keine Ahnung warum.“
Von Wilmsdorff verspeist eine afrikanische Kartoffelart, die ungekocht den Mund betäubt
Kurz vor dem Ziel wird Mälzers Haar durchnässt: „Jetzt bin ich wirklich tough!“
FOTOS: MG RTL D