... in unseren Zug.«
Dominik stutzt: »Zug? Das ist doch ein Drache! Da drüben und dort hinten sind noch mehr Drachen. Wir sind in einer riesigen Drachen-Horrorhöhle gelandet!«
Jan zupft Mama am Kleid: »Jonny Einbein hat Angst, dass der Drache uns frisst.« »Ganz genau«, raunt Dominik seinem Bruder zu, »der verschluckt uns gleich mit Haut und Haaren!«
Mama führt ihre Jungs geradewegs hinein in den offenen Schlund des Drachen. Und ehe sie sich’s versehen, stecken sie mittendrin im weiß-roten Ungetüm. Der Drache gibt sich einen Ruck. Die Reise beginnt.
»Wir fl iegen«, jubelt Jan begeistert, »wir fl iegen!« »Dass Drachen durchsichtige Haut am Hals haben, ist praktisch«, fi ndet Dominik, »so kann man sehen, wo es lang geht.«
Irgendwann wird Jan langweilig und er quengelt: »Ich hab Hunger, Mama. Echten Monsterhunger!«
Mama hat vor lauter Reisefi eber vergessen, den Proviant einzupacken. »Bevor ihr alle beide randaliert«, meint sie, »gehen wir in den Speisewagen.«
»Schaut mal, was alles im Drachenmagen gelandet ist«, sagt Dominik beeindruckt. »Wovon ernähren sich Drachen eigentlich?«, fragt Jan und guckt sich neugierig um. »Siehst du das Grüne da?« Sein großer Bruder deutet mit dem Finger auf den Förster am Nebentisch: »Das ist Spinat pur.
Spinat mag ein Drache besonders gern.«
»Und Vitamine frisst ein Drache auch. Jede Menge davon!«, ruft Dominik und spritzt Jan Ketchup in den Mund. Jonny Einbein geht vorsichtshalber in Deckung, Vitamine sind nicht sein Ding.
Irgendwann wird es finster. Ein Tunnel. »Jetzt hat der Drache uns runtergeschluckt bis in den Blinddarm«, erläutert Dominik die Lage, »das ist aber nicht weiter schlimm. Am Ende wird es wieder hell.
Nun kommen wir aber erst mal ins Verdauungs-Quartier.
Obacht, Ohren und Nasen zuhalten!« Und dann macht er: »Brubbel-blubber-grumm. Popsi-papsi-puuup!«
Es bleibt dunkel. »Ich will nicht im Innern eines blöden Drachen stecken bleiben«, protestiert Jan, »ich will raus.«
Die Anspannung unter den Reisenden wächst. »Ich will raus ans Licht und an die Luft!«, ruft Jan. »Wir müssen noch durch die Laktose-Passage«, fabuliert Dominik munter weiter, »dann bist du erlöst.
Großes Drachenkenner-Ehrenwort.«
»Der Drache hat uns wieder ausgekackt!«, stellt Jan zufrieden fest. Beide Jungs kichern. Mama schaut sie düster an. »Das nächste Mal«, flüstert sie mit matter Stimme, »machen wir eine Fahrradtour. Das versprech ich euch!«
Georg K. Berres wünschte sich als Kind keinen Drachen zum Spielgefährten, sondern einen Hund. Seine Eltern waren dagegen. Stattdessen bekam er ein Brüderchen. Das durfte er aber nicht an die Leine legen. Trotzdem konnte man toll mit ihm spielen. Auch heute noch, da sie beide erwachsen sind.
Tom Eigenhufes Atlantik-Baum-Atelier wurde leider von einem Vulkan gefressen. Nun sitzt er mit seinem eigenen kleinen Minidrachen oft in Berlin im Bett. Da das aber von der Hausverwaltung nicht gern gesehen wird, geht er nur zur Geisterstunde mit ihm Gassi oder borgt ihn nur ganz ausnahmsweise den Nachbarn zum Grill anzünden. Weitere Geheimnisse gibt es hier: www.eigenhufe.de