... rührte alle zu Tränen: „Schlaf gut, mein geliebter Jan, für lange, lange Zeit …“
… und seine Witwe gibt weiter Rätsel auf!
Die Witwe kam als letzter Trauergast. Marion Fedder, 53, enges Kleid, ihr Hut mit Trauerflor, ganz in Schwarz. So schritt die große blonde Frau durch das Kirchenschiff des Hamburger Michel. Und gab auch an ihrem schwersten Tag Rätsel auf. Denn die Trauergemeinde tuschelte: Wer ist der Mann, der Marion Fedder in die Kirche führte? Prominente aus Film, Fernsehen, Show und Politik, Kiezgrößen und Sportler waren gekommen, um Hamburgs großem Volksschauspieler die letzte Ehre zu erweisen – genau an dem Tag, an dem er seinen 65. Geburtstag gefeiert hätte.
Im Hamburger Michel, dort wo der „Großstadtrevier“-Star einst getauft und konfirmiert wurde – und vor 20 Jahren mit seiner großen Liebe Marion vor den Altar getreten war. Es war sein Wille, dass die Kirche genauso romantisch geschmückt wurde, wie damals: Auf dem Kirchenboden rote Rosenblätter aus Seidenstoff, auf dem Altar ein Meer aus roten Rosen. Eine letzte Liebeserklärung. Von Jan an Marion. Und von Marion an Jan. Ein Paar voller Gegensätze: Sie, die Hanseatentochter aus dem feinen Eppendorf. Er, der Junge von St. Pauli, der alle Kiezkneipen kannte. Er behielt seine Junggesellenbude, zeitweise hatte das Paar fünf Wohnsitze. Auf seinem Bauernhof hortete Jan alte Autos, Trecker, Krimskrams, darunter sogar das Bett einer berühmten St. Pauli-Prostituierten. Sie liebt es eher übersichtlich, schätzt die Ordnung, richtet sich lieber modern ein. Sie gaben sich viel Freiraum.
Rote Rosen auf dem letzten Weg: Sechs Polizisten trugen den Sarg des Hamburger Ehrenkommissars
Jans letzte Reise führte noch einmal durch St. Pauli. Tausende standen an den Straßen
Marions Traueranzeige gab Rätsel auf. Hat Jan den Zeitpunkt seines Todes selbst bestimmt?
Hamburgs großer Abschied von Jan Fedder – er hatte die Feier selbst bestimmt. Gänsehaut-Atmosphäre gleich zu Beginn des Gottesdienstes: Vom Band erklang „La Paloma“, das berühmte Lied der Seefahrer. Gesungen von Jan Fedder selbst. Danach Jans Lieblingslied „Child in Time“ von Deep Purple. Und auch die Trauergemeinde hatte der Schauspieler selbst zusammengestellt. So löste sich auch das Rätsel um Marions Begleiter: Es war Jan Fedders bester Freund Jörg Pawlik, Herstellungsleiter der Filmfirma, die die Kultserie „Großstadtrevier“ produziert. Nach dem Trauerzug durch St. Pauli nahmen Freunde, Kollegen und Fans dann Abschied – so, wie es sich ihr Jan gewünscht hatte: Bei einem Bier in den Kiezkneipen „Zwick“ und „Ritze“.
Moderator Jörg Pilawa mit seiner Frau Irina (li.), Axel Milberg (M.) und Michaela May, die aus München gekommen war
Jans Freund Sänger H. P. Baxxter neben Uschi Glas. Kollege Heinz Hoenig verbarg seinen tiefen Schmerz nicht