Bildquelle: plus Magazin, Ausgabe 12/2021
Nie wird Adrian Seidler (44) die Angst in den Augen des kleinen Mädchens vergessen, das im Schlafanzug auf den Schultern seines Vaters saß und sich an ihm festklammerte. Der Mann stand bis zur Hüfte im schlammigen Wasser, Haus, Hof und Garten der Familie waren überflutet. In ihrem Heimatort Antweiler im Oberahrtal war im Juli die Ahr innerhalb von Stunden angeschwollen. Eine Flutwelle ungeahnten Ausmaßes rollte über den Ort hinweg, der bis dahin ein idyllisches Weindorf war.
„Diesen Kindern eine Familie zu geben ist mein Lebensglück“
Kerstin Held lebt mit vier behinderten Kindern im „Heldenhaus“
Wenige Tage nach der Katastrophe fuhr Adrian Seidler mit einem Helferbus aus Frauenweiler bei Heidelberg los, um vor Ort mitanzupacken. „Als wir dort ankamen, war das Wasser zwar einigermaßen abgelaufen“, erzählt er. Doch die Flut hatte eine Schneise der Verwüstung hinterlassen: Häuser, Autos, Schulen, ...