... kann nachweislich schützen sowie die Flexibilität und damit die Gesundheit der Herzgefäße steigern.“
Studien belegen, dass in diesem Zusammenhang die mediterrane Kost und die nordische Diät (mehr dazu ab Seite 70) als ideal gelten. Völlig zu Recht, findet auch der Mediziner und ergänzt: „Beide Formen setzen auf eine pflanzenbasierte, antientzündliche Ernährung.
Priorisieren Sie also möglichst Unverarbeitetes als Grundlage Ihres täglichen Speiseplans.
Dazu zählen etwa drei Handvoll buntes Gemüse, zwei Hände zuckerarmes Obst sowie hochwertige Öle und Vollkornprodukte.“
Butter ist herzschädigend. FA LSCH!
Vorsicht, Krankmacher!
„Hochverarbeitetes wie Fast Food, Snacks und Süßigkeiten sind hingegen Gift für die Herzgefäße. Sie weisen oft einen viel zu hohen Anteil an Zucker und Fett auf. Besonders frittierte, gebratene oder gebackene Lebensmittel gilt es wegen der enthaltenen Transfettsäuren zu meiden. Auch massenhaft Alkohol und Salz, das vor allem in Fertigprodukten großzügig eingesetzt wird, sind schlecht für die Herzgesundheit“, warnt der Ernährungs-Doktor. Anders als vielfach angenommen, hat Butter zu Unrecht einen miesen Ruf. „Dass ihre gesättigten Fettsäuren direkt die Blutgefäße schädigen, ist ein Mythos. Wirklich problematisch ist, dass ein hoher Anteil zu Übergewicht führt, einem der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Folglich ist nicht die Butter per se der Bösewicht – vielmehr ist es eine Frage der Menge“, so Dr. Riedls Einschätzung. ➜
DR. RIEDL
ERNÄHRUNGS-DOKTOR
Gemüsewok mit Quinoa und Cashewkernen
Dr. Riedls Lieblingsrezept
PRO PORTION: 600 KCAL • Eiweiß 23 g • Fett 29 g • Kohlenhydrate 55 g 45 MIN
FÜR 2 PORTIONEN:
100 g bunte Quinoa Salz 300 g Blumenkohl 300 g Brokkoli 1 rote Zwiebel je 1 kleine gelbe und rote Paprikaschote 1 Knoblauchzehe 15 g Ingwer 100 ml Tomatensaft 125 ml glutenfreie Gemüsebrühe 4 EL glutenfreie Sojasauce (z. B. Tamari) 2 EL Balsamico bianco 2 TL Cashewmus 50 g Cashewkerne 2 EL helles Sesamöl Pfeffer aus der Mühle ½ Bund Koriandergrün
1 Die Quinoa in einem Sieb kalt abbrausen und abtropfen lassen. Dann in einem Topf nach Packungsanleitung in 270 ml kochendem Salzwasser garen.
2 Währenddessen Blumenkohl und Brokkoli putzen, waschen und in Röschen teilen. Die Stiele jeweils schälen und klein würfeln. Zwiebel schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Paprika längs vierteln, putzen, waschen und in feine Streifen schneiden.
3 Für die Würzsauce Knoblauch und Ingwer schälen und fein würfeln. Beides mit Tomatensaft, Brühe, Sojasauce, Essig und Cashewmus verrühren. Die Cashewkerne im Wok ohne Fett hell rösten, herausnehmen und abkühlen lassen.
4 Das Öl im Wok erhitzen und Blumenkohl, Brokkoli und Zwiebel darin bei starker Hitze 5 bis 6 Minuten unter Rühren braten. Die Paprika hinzufügen und 2 bis 3 Minuten mitbraten. Die Würzsauce dazugießen und alles offen bei mittlerer Hitze 3 bis 4 Minuten köcheln lassen, dabei ab und zu umrühren.
Mit Salz und Pfeffer würzen.
5 Zum Servieren das Koriandergrün waschen, trocken tupfen und die Blätter abzupfen. Das Wokgemüse mit Cashewkernen und Quinoa auf Teller verteilen und mit Koriander bestreuen.
BUCHTIPP
Noch mehr herzgesunde Rezepte gibt es in „Die Ernährungs-Docs – Starkes Herz“*. Außerdem zeigen die vier renommierten TV-Ärzte, welche (Ernährungs-)Strategien die Gefäße und das kardiovaskuläre System fit halten. ZS Verlag, 192 Seiten, 24,99 Euro
*Erscheint am 3. September
Einmal umdenken, bitte
Häufig veranlasst die reine Gewohnheit und Bequemlichkeit einen dazu, Dinge zu tun, ohne sich groß damit zu befassen. Das trifft auch auf das Thema Ernährung zu. Dabei sind meist weniger Umstellungen erforderlich als befürchtet. Damit es langfristig mit der Neuausrichtung der bisher vertrauten Gepflogenheiten klappt, hat der Mediziner wertvolle Tricks parat: „Das bekannte Sprichwort ‚Gut geplant ist halb gewonnen‘ gilt ebenfalls am Esstisch: Wer sich einen groben Plan für die gesamte Woche zusammenstellt und entsprechend alle benötigten Zutaten auf einmal einkauft, hat schon mal eine große Hürde im mitunter stressigen Alltag genommen. Auch Tiefkühlgemüse darf gern auf der Besorgungsliste stehen. Denn es bietet eine tolle Möglichkeit, sich mit einem sinnvollen Vorrat für den Notfall einzudecken. Gleichzeitig lässt sich bei der Zubereitung Zeit einsparen, die Ihnen sonst eventuell an anderer Stelle fehlen würde“, rät Dr. Riedl und hat noch ein weiteres, nicht unerhebliches Ass im Ärmel. „Bewegung verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, kräftigt den Herzmuskel und steigert damit insgesamt die Leistungsfähigkeit des Herzens. Deshalb ist ein bewegter Lebensstil für ein rundum gesundes Organ ebenfalls unverzichtbar. Besonders geeignet sind übrigens moderate Ausdauersportarten wie Walken, Radfahren oder Schwimmen.“ Hand aufs Herz – waren Sie heute schon aktiv?
ANNA-MARIA ELMERS