TV-Aktuell
MÄRCHENHAFT Dominique Devenport tritt in der Rolle der Kaiserin Sisi ein schweres Erbe an
Liebe Leserinnen, liebe Leser: diskutieren Sie mit!
Für viele sind die Ernst-Marischka-Filme mit Romy Schneider Kult. Jetzt startet RTL eine Serie über die legendäre Kaiserin. Kommt Dominique Devenport an diesen Mythos heran? Was ist Ihre Meinung?
Kann es nach Romy Schneider eine andere „Sisi“ geben? Schreiben Sie uns! E-Mail: leserbriefe@funkuhr.de, Betreff: Sisi – oder per Post an die Redaktionsadresse auf S. 93.
KULTFIGUR Als junge Kaiserin ?Sissi? wurde Romy Schneider 1955 weltberühmt
TRAUMPAAR DES FILMS Karlheinz Böhm und Romy Schneider verzaubern bis heute ein Millionenpublikum
Glanzvolle Robe, strahlender Blick: Bei der Weltpremiere in Cannes wurde Dominique Devenport (25) als neue „Sisi“ bejubelt. Aber kann sie in der 8 Mio. Euro teuren Produktion an den Mythos von Romy Schneider († 43) heranreichen? Ab 12. Dezember ist die in Lettland, Litauen, Österreich, Ungarn und Deutschland gedrehte Serie bei RTL zu sehen. Die Meinungen sind gemischt, auch in unserer Redaktion.
PRO: „Dominique Devenport macht sich einfach gut“
Beatrix Neukirch, Redakteurin
Es ist ganz schön mutig, eine Neuverfilmung der erfolgreichsten deutschsprachigen Trilogie aller Zeiten zu wagen. Aber die RTL-Produktion überzeugt: Sie ist modern und erfrischend, mit traumhaften Bildern, viel Romantik, Leidenschaft und sagenhaft schönen Kostümen. Und Dominique Devenport ist die Idealbesetzung der Sisi: wunderschön und elfenhaft. Der dicke Zuckerguss des kultigen Originals fehlt hier total. Aber gerade das gefällt mir an dieser Serie besonders gut – und fast schon auf den ersten Blick wurde ich ein großer Fan der Schauspielerin. Es ist ihre erste Hauptrolle – und vielleicht wird auch sie durch Sisi zum Superstar.
CONTRA: „Romy Schneider gab uns den Glauben an die Liebe zurück“
Gudrun Schlager, Redakteurin
Das bezaubernde Lächeln, die verliebten Blicke für „ihren Franzl“, der süße österreichische Akzent: Romy Schneider schrieb mit nur 16 Jahren Filmgeschichte, als sie ab 1955 als „Sissi“ die Menschen ins Kino lockte. Auf der großen Leinwand wirkten der Prunk der Schlösser noch glanzvoller, die Menschen noch attraktiver, die Seide der Ballkleider raschelte lauter. Zum Träumen schön – damals wie heute. Denn wir brauchen unsere Auszeiten vom häufig anstrengenden Alltag. Die kleine Flucht der Seele in eine heile Welt, in der die Liebe siegt. Das schaffte nur Romy Schneider als „Sissi“. Sie gab uns für alle Zeiten den Glauben daran zurück. Dass die Filme nicht immer das wahre Leben der österreichischen Kaiserin widerspiegeln – selbst die Österreicher wollen das in diesen Stunden nicht wirklich wissen. Denn dafür gibt es wunderbare historisch korrekte Dokumentationen. Die „Sissi“-Filme von Ernst Marischka († 70) haben nur einen Fehler: Dass es keinen vierten Teil gibt. Doch davon war Romy Schneider nicht zu überzeugen. Sie hatte längst Filmgeschichte geschrieben – für immer.