... Hedin. Wie ihm geht es wohl den meisten von uns – stecken wir doch alle mehr oder weniger in unseren Gedanken und Ängsten fest. Für die Stoiker in der Antike lag im Perspektivenwechsel die Chance, den Alltag loszulassen, über die Welt zu staunen und neue Wege einzuschlagen. Was passiert, wenn wir die Dinge auch mal in Gedanken auf den Kopf stellen? Lassen wir uns von Ina Schmidt zu einem (philosophischen) Abenteuer inspirieren.
Zum Weiterlesen:
„Lass los und staune! Stoische Weisheiten für mehr Gelassenheit im Alltag” von Ina Schmidt (Duden Verlag, 10 €)
„Wenn wir gelassen sind, dann lassen wir etwas los, und zwar als erstes unsere Vorstellung davon, wie die Dinge zu sein haben.“
„Wie oft denken wir darüber nach, was uns noch zum großen Glück fehlt, überlegen, was wir noch sehen, erleben oder erreichen wollen, um endlich das Gefühl zu haben, es geschafft zu haben. Aber vielleicht nehmen wir einfach mal eine Abkürzung und schauen auf das, was alles schon da ist – was wir erreicht und geschafft haben, was gut läuft, ganz ohne dass sich etwas verändern muss.“
„Wenn ich die Wirklichkeit als eine Möglichkeit unter anderen betrachte, kann ich hin und wieder aus dem Bild heraustreten – ohne aus dem Rahmen fallen zu müssen. Um dann zu entscheiden, ob ich in diesem Bild bleiben will oder nicht.“
„Kurz innehalten, wenn alles um uns herumwirbelt, den Blick schweifen lassen, bei Dingen verweilen, die uns ganz überraschend begegnen, oder die Dinge bewusst betrachten, die uns jeden Tag umgeben – das heißt, unsere Wahrnehmung schulen.“
„Was wäre, wenn ich die Dinge anders sähe? Wenn ich andere Vorstellungen und Überzeugungen hätte? Wenn ich älter oder jünger wäre? Dabei nicht nur die eigenen Entscheidungen und Handlungen zu überprüfen, sondern auch die eigenen Vorstellungen und Gedanken, bringt manchmal erstaunlich neue Möglichkeiten zum Vorschein, unser Leben neu zu gestalten.“
„Im ‚Einklang‘ zu sein bedeutet, mit dem übereinzustimmen, was ‚ist‘: einverstanden sein auch mit all dem, was ein bisschen krumm und schief aussieht, was nicht perfekt, hundertprozentig richtig und aufeinander abgestimmt ist. Also vielleicht lassen wir einfach mal fünfe gerade sein, mühen uns nicht mit dem Streben nach Perfektion ab, sondern hören genauer hin – auf den Klang und die Stimme, mit der unsere Natur vor sich hin summt.“
Schicken wir unsere Gedanken in ein Abenteuer
„Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.“
MARC AUREL, STOIKER
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