... Braunschweiger im Werk angestellt. Genau wie sein Vater, sein Onkel und weitere Mitglieder der Familie. Natürlich fährt er ausschließlich VW-Modelle, angefangen beim 45-PS-Polo direkt nach dem Führerschein.
Der wurde allerdings nach der Ausbildung gleich vom 230-PS-Golf 5 GTI Edition30 abgelöst. „Volkswagen-Fan bin ich schon immer“, sagt Marcel, der als Baby in Papas GTI herumgeshuttelt wurde. Was im heimischen Gitterbett nicht funktionierte, klappte im Einser-Golf auf Anhieb: Der Junge schlief klaglos ein und inhalierte dabei ungefiltert die VW-Gene. Der Vater fährt übrigens bis heute ein 1er Golf Cabrio, wenn auch nicht mehr zur Beruhigung des Nachwuchses. Denn Marcel ist mittlerweile selbst extrem gut ausgestattet. Zuerst kam ein Golf 5 GTI Edition 30 in Weiß – wie in der Familie üblich, optisch bisschen aufgerüscht.
BEI ALLER MARKENTREUE: TUNING GEHT IMMER!
Auch unter der Haube war viel passiert, Downpipe, Abgasanlage, Ladeluftkühler und, und, und … Ergebnis: sportliche 360 PS und 480 Nm. Nach dem GTI stieg Marcel auf einen Golf 6 Diesel (!) um.
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SPARSAMKEIT? VERNUNFT? GRIFF INS KLO?
Nach rund zwei Wochen war der Mann mit den Nerven am Ende: Es musste wieder was Schnelles ins Haus! Richtig schnell! Marcel überlegte, sich einen Golf 7 Rzu bestellen, hatte im Hinterkopf allerdings längst den TCR. Nach der Probefahrt beider Gölfe war alles klar: Schon in der ersten Kurve war Marcel schockverliebt und wusste: Nur der TCR! Selbst die Farbe stand fest: Pure Grey, was ihn bis heute überzeugt. Bei aller Begeisterung kam auch wieder die Vernunft durch:
„Was ich am interessantesten fand war, dass im Serienauto über 60 Prozent baugleiche Teile wie im Rennwagen stecken. TCR bedeutet nämlich Touring Car Racing.“ Im November 2019 war es soweit: Marcel durfte seinen nagelneuen Traumwagen aus der Autostadt in Wolfsburg abholen. Was nicht heißen soll, dass der Traum nicht noch ausbaufähig war. „Ich hab mir immer vorgestellt, endlich einen GTI zu besitzen, den ich nach meinen Wünschen konfigurieren kann“, so der stolze Eigner des grauen TCR, und so ließen die ersten Modifikationen nicht lang auf sich warten. Um es kurz zu machen: Dach, Chromleisten und Spiegelkappen wurden schwarz foliert, ebenso die VW Embleme und GTI Logos. Um das ohnehin sportliche Fahrwerk noch straffer zu machen, wurden ein KW V3 Gewindefahrwerk und H&R Stabis verbaut, zudem stimmte 413Motorsport in Duisburg Fahrwerk, Spur und Sturz sorgfältig ab. „In Verbindung mit dem Michelin Pilot Sport Cup2 Reifen sind jetzt hohe Kurvengeschwindigkeiten überhaupt kein Problem“, freut sich Marcel über die spürbar optimierte Performance.
KLAPPE AUF: SATT, DUMPF, BASSIG
Die serienmäßige Akrapovic Abgasanlage machte einer Klappenabgasanlage der Firma DTH Turbo Platz, die den Eigner mit dunklem Gänsehaut-Sound erfreut. Da akribische Fahrzeugpflege in der Familie einen hohen Stellenwert besitzt, wurde der TCR keramikversiegelt, ist selbstredend saisonzugelassen und wird nur an schönen Tagen bewegt. Ein paar Feinheiten stehen noch aus, wie z.B andere Felgen, Clubsport Schalensitze, eine große Bremsanlage und ein Alcantara-Lenkrad, das gerade in Arbeit ist. „Der TCR ist ein tolles Zweitauto“, ist Marcel rundum zufrieden mit seinem Racer. Im Alltag fährt er einen Polo, keine 45-PS-Möhre wie in den Anfangsjahren, sondern einen amtlichen 101-PS-Renner, anders würden die 20 Kilometer von Braunschweig nach Wolfsburg ja keinen Spaß machen. „Mein Ziel war es immer, einen GTI zu fahren, der sich von anderen abhebt und der sich auf der Landstraße wohlfühlt“, zieht Marcel zufrieden Bilanz. Das hat geklappt. Platz für Träume gibt’s dennoch, ein Porsche 911 GT2 RS zum Beispiel, ein Audi TT RS, ein Golf 4 R32 oder auch ein 1er Golf GTI. Alles nett, aber alles sehr teuer, bzw. unbezahlbar. Dann doch lieber TCR, da weiß man, was man hat, ist bei einschlägigen Treffen der King und beim GTI-Treffen in der Autostadt am oberen Ende der Leistungsskala. Die Träume nimmt einem ja keiner. Hauptsache, man bleibt dem Konzern treu …
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