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Kumpel fürs Kaninchen
Ein einzeln gehaltenes Kaninchen leidet enorm. Es braucht mindestens ein, besser noch zwei oder drei andere Kaninchen an seiner Seite, damit sein Bedürfnis nach Gesellschaft befriedigt ist. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt verschiedene Gruppenzusammenstellungen. Beispielsweise ist es möglich, ein kastriertes Böckchen zu einem bis drei Weibchen zu setzen. Aber auch zwei kastrierte Rammler mit zwei bis vier Häsinnen oder auch nur kastrierte Böcke können in kleinen Gruppen gehalten werden. Durch die Kastration der männlichen Tiere wird nicht nur unerwünschter Nachwuchs verhindert – auch Rangordnungskämpfe können durch diesen medizinischen Eingriff unterbunden werden.
Streit verhindern
Ausschließlich Weibchen oder unkastrierte Böcke gemeinsam zu halten, ist dagegen keine gute Idee. Bei gleichgeschlechtlichen Kaninchen kann es ab der Pubertät, also ab einem Alter von sechs bis zehn Monaten, zu heftigen Auseinandersetzungen kommen. Die Tiere können einander schlimme Wunden zufügen – die sogar zum Tod eines der Kaninchen führen können. Um Streitereien zu vermeiden, sollte das Zuhause der Langohren groß genug und artgerecht eingerichtet sein. Bei der Innenhaltung empfiehlt sich beispielsweise ein offenes Gehege mit einer Größe von 1,5 x 0,75 Metern. Es ermöglicht den bewegungsfreudigen Tieren, jederzeit nach Herzenslust im Zimmer umherzuhoppeln.
Eine Katze als Kumpel – geht das?
Kleine Nager wie Farbmäuse sowie Ziervögel wecken den Jagdinstinkt der Katze.
Schließlich handelt es sich bei diesen Winzlingen um klassische Beutetiere unserer Stubentiger. Und auch Kaninchen oder Meerschweinchen können durch einen Pfotenhieb oder Biss schwer verletzt werden. Wer Katzen und Kleintiere gemeinsam halten will, sollte daher einige Grundregeln beachten. Beim Freilauf bzw. Freiflug sollte die Samtpfote nicht im Raum sein. So können die Kleinen gefahrlos ihren Bewegungsdrang ausleben. Je früher eine Katze an das Zusammenleben mit Meerli und Co. gewöhnt wird, umso besser. Ein Kätzchen kann eher lernen, dass der Hamster im Käfig tabu ist, als eine ehemalige Straßenkatze, die sich jahrelang selbst versorgen musste. In seltenen Fällen kann sich sogar so etwas wie eine artübergreifende Freundschaft entwickeln. Eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht.
Mümmelmann plus Meerli?
Und wie sieht es nun mit Meerschweinchen aus? Können Meerlis und Kaninchen zusammen gehalten werden?
Schließlich schlägt das Herz vieler Kleintier-Fans für beide Arten. Was läge da näher, als die friedvollen Vierbeiner in ein gemeinsames Gehege zu setzen?
Tatsächlich würden sich Kaninchen und Meerschweinchen in freier Wildbahn niemals über den Weg laufen. Die Langohren stammen ursprünglich aus Nordafrika, Spanien und Portugal, während Meerlis in Südamerika heimisch sind. Ihre Kommunikation unterscheidet sich stark voneinander – beide sprechen sozusagen unterschiedliche Sprachen.
Teilen sie sich ein Gehege, leben Meerschweinchen und Mümmelmänner oftmals einfach nebeneinander her. Einen Artgenossen kann der Kumpel vom anderen Kontinent also nicht ersetzen.
Dennoch ist es grundsätzlich möglich, die Tiere gemeinsam zu halten. Voraussetzung: Beide haben Artgenossen an ihrer Seite und das Kleintierheim ist groß genug, um einander bei Bedarf aus dem Weg zu gehen. Unter diesen Bedingungen kann es sein, dass sich eine artübergreifende Freundschaft entwickelt – und Meerli und Kaninchen sogar miteinander kuscheln.
Bitte keine „Schweinzelhaft“
Auch bei der Zusammenstellung einer Meerschweinchengruppe gibt es einiges zu beachten. Die niedlichen Nager brauchen Familienanschluss und dürfen unter keinen Umständen allein im Käfig sitzen. Übrigens: Laut Tierschutzgesetz müssen Haustiere in Deutschland ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Das bedeutet für soziale Tiere wie Meerschweinchen: keine „Schweinzelhaft“, denn das wäre Tierquälerei!
Doch wie sieht sie nun aus, die perfekte Meerli-Clique? Der Deutsche Tierschutzbund rät zu folgenden Konstellationen: ein kastrierter Bock plus zwei Weibchen oder zwei kastrierte Böckchen mit vier Weibchen. Häufig funktioniert auch ein reiner „Weiberhaushalt“ problemlos.
Dabei sollte das Meerschweinchenheim ausreichend groß und ansprechend strukturiert sein, um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Eine Grundfläche von mindestens zwei Quadratmetern sollte es schon sein, damit die Schweinchen umherflitzen können.
Der Hamster als Solist
Die meisten anderen Nager wie Chinchillas, Degus, Farbmäuse und Ratten sind ebenfalls sehr gesellig und brauchen für eine artgerechte Haltung zwingend Fellfreunde an ihrer Seite. Doch eine Ausnahme gibt es: Hamster sind ausgesprochene Einzelgänger. Egal ob Gold- hamster, Zwerghamster oder Teddyhamster, die knopfäugigen Minis können gut auf ihresgleichen verzichten. Die meisten Hamster-Arten verbringen nämlich auch in der freien Natur ihr Leben als Single. Nur während der Paarungszeit finden Männchen und Weibchen zueinander. Werden die kleinen Nager trotz ihrer Solo-Lebensweise zusammen in einen Käfig gesetzt, kann es zu blutigen Attacken kommen – bis hin zum Tod eines der Kontrahenten.
Lediglich bei einigen Zwerghamster-Arten wie dem Roborowski-Zwerghamster, dem Campbell-Zwerghamster und dem Dsungarischen Zwerghamster können Hamsterkenner eine Gruppenhaltung wagen. Deuten sich Streitereien an, müssen die Tiere allerdings sofort getrennt werden. Hierfür braucht es viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung, weshalb Anfänger auch diese Arten lieber einzeln halten sollten.
Verliebte Wellis
Vogelfreunde sollten sich ebenfalls genau über die Bedürfnisse ihrer jeweiligen Lieblinge informieren, wenn sie Wellensittichen, Zebrafinken oder Nymphensittichen ein Zuhause geben wollen. So leben beispielsweise Wellis in ihrer natürlichen Heimat Australien in großen Schwärmen zusammen. Innerhalb der Gruppe bilden sich oftmals Pärchen, die jahrelang oder gar lebenslang zusammenbleiben.
Die Tiere bauen eine enge Bindung auf, füttern und putzen einander. Einzelhaltung ist für diese sozialen Mini-Papageien also keine Option.
Ein Mensch kann den gefiederten Partner niemals ersetzen – und erst recht kein Spiegel und keine Plastikattrappe. Diese vermeintlichen Hilfsmittel können dem Vogel sogar schaden und haben in der Voliere nichts verloren. Wer Wellensittiche halten möchte, sollte daher mindestens ein Pärchen aufnehmen. Hahn und Henne vertragen sich in der Regel besonders gut und auch zwei Männchen leben meist harmonisch zusammen. Nur unter Weibchen kann es öfter zu Streitereien kommen. Ist genügend Platz für eine größere Welli-Gruppe vorhanden, sollte eine gerade Anzahl an Vögeln einziehen dürfen.
So kann jeder Wellensittich einen Partner finden. Denn wer (außer dem Hamster) ist schon gern allein?
Welche Hunderassen passen zu Kleintieren?
Soll ein Hund zu einer Familie ziehen, in der bereits Kleintiere leben, muss der neue Mitbewohner mit Bedacht gewählt werden. Empfehlenswert ist eine Rasse ohne großen Jagdtrieb, etwa ein Begleithund wie der Pekingese oder der Malteser. Gut zu wissen: Terrier wurden einst speziell für die Rattenjagd gezüchtet und sind daher keine geeigneten Kumpels für Kleintiere.
Hütehunde wie der Border Collie jagen zwar nicht. Doch sie können versuchen, Kaninchen und Co. zusammenzutreiben, und die Kleinen dadurch ängstigen. Generell gilt für das Miteinander: Hund und Kleintier(e) sollten in jungen Jahren aneinander gewöhnt werden. Dann stehen die Chancen gut, dass der Hund begreift, dass die Meerschweinchen zur Familie gehören und nicht angegriffen werden dürfen.