... zur „Fast-fertig-Version", bei der „nur noch" gestrichen und tapeziert werden muss.
Kein Zuckerschlecken
Der Zeitaufwand ist immens, es kostet unzählige Feierabende, Wochenenden und auch Urlaubstage, die auf der Baustelle zugebracht werden müssen. Selbst für handwerklich erfahrene und geschickte Bauherrenfamilien, die auch auf die Hilfe von Freunden und Verwandten zählen können, bedeutet das eine enorme Anstrengung. Verzögern sich durch den Selbermacher Termine, entstehen Mehrkosten. Der eigene Arbeitsbereich und der der Profis sollten deswegen sauber getrennt bzw. die Arbeiten gut aufeinander abgestimmt werden. Wegen der Gewährleistungsansprüche beauftragt man für die Bereiche Heizung, Elektro- und Wasserinstallationen sowie für das Dach besser einen Fachmann. Für bestimmte Arbeiten (z.B. Gas) sind Abnahmen vorgeschrieben. Wer Freunde oder Nachbarn für die Mitarbeit gewinnen konnte, muss innerhalb einer Woche nach Baubeginn sein Projekt bei der zuständigen Bau-Berufsgenossenschaft anmelden. Die sorgt gegen festgesetzte Beträge für den Versicherungsschutz der Beteiligten und wacht über die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen. Der Bauherr muss Namen, Stundennachweise und gegebenenfalls Nachweise über das Arbeitsentgelt beibringen.
Beste Voraussetzungen
Bauherren betonen, wie wichtig es ist, keine Überraschungen zu erleben. Nur wenn Wände und Estrich vom Haushersteller ganz plan ausgeführt worden sind, kann auch das Arbeitsergebnis des Bauherrn zufriedenstellen. Auch die exakte Vorbereitung der Anschlüsse beispielsweise für die Montage der Sanitärelemente ist notwendige Voraussetzung dafür, dass der Bauherr Erfolg hat. Auch bei bester Vorbereitung und Schulung kommt es immer wieder zu Situationen, bei denen der „Laie" nicht mehr weiter weiß. Für solche Fälle muss ein erfahrener Bauleiter jederzeit ansprechbereit sein, um Probleme zu vermeiden oder zu lösen. In der Leistungsbeschreibung sollte genau festgehalten sein, welche Arbeiten und Materialien der Haushersteller einbringt und was der Bauherr leisten und besorgen muss. Auch wenn vom Hersteller angebotene Ausbaupakete teurer sind als selbst zusammengesuchte Ware aus dem Baumarkt sind Sie damit zweifelsohne besser bedient. Die Pakete sind optimal auf das Gebäude abgestimmt. Erkundigen Sie sich beim Hersteller außerdem nach gratis zur Verfügung gestelltem Spezialwerkzeug.
ZEITBEDARF RICHTIG EINSCHÄTZEN!
Will ein Bauherr beispielsweise Baukosten in Höhe von rund 20.000 Euro durch Eigenleistungen erwirtschaften, muss er je nach handwerklichem Geschick dafür etwa 1.300 bis 2.000 Stunden arbeiten. Zum Vergleich: Ein Berufstätiger arbeitet im Jahr rund 1.750 Stunden. Für 1.000 Stunden Selbsthilfe am Bau steht ein Bauherr ein Jahr lang jeden Werktag drei und samstags zehn Stunden auf der Baustelle. Die eigene Leistung kann mit etwa 10 bis 15 Euro je Stunde berechnet werden. Der Lohnanteil bei Bauleistungen liegt bei etwa 50 % der Baukosten.
Wille zum Erfolg
Ob das eingesparte Geld generell dem Budget zugute kommt oder an anderer Stelle investiert wird, bleibt der einzelnen Familie überlassen. Nicht wenige Bauherren „leisten" sich damit Extras wie besondere Fenster- oder Fassadengestaltung, ein schönes Wellnessbad oder auch mal besonders hochwertige Außenanlagen - ein Bereich, für den meist direkt nach Fertigstellung des Hauses kaum noch Geld übrig ist. Immer wieder bestätigen uns Bauherren aber auch, dass die Arbeiten am eigenen Haus Spaß gemacht haben. Sie sind stolz auf das Ergebnis und das Geschaffene, und die Strapazen sind bald danach vergessen. Selbstvertrauen, das ist der Glaube an die eigenen Fähigkeiten, und davon benötigen Bauherren, die bei ihrem Hausbau selbst Hand anlegen wollen, jede Menge. Möglicherweise kom-men Arbeiten auf die Bauherrschaft zu, die sie noch nie gemacht haben, und wozu sie sich die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen müssen. Eigenschaften wie Ausdauer, Optimismus, Kreativität, Leistungsbereitschaft und der unbedingte Wille zum Erfolg dürfen auch nicht fehlen.
WÄNDE STREICHEN
Viele Bauherren übernehmen das Streichen der Wände. Mit den richtigen Werkzeugen, Materialien und Techniken ist das auch kein Hexen- werk. Zur Dosierung der richtigen Farbmenge benötigt man ein Abstreifgitter, das in den Farbeimer gehängt wird. Grundsätzlich beginnt man mit einem Pinsel im Deckenbereich und streicht die Kanten zwischen Wand und Decke. Erst dann werden die Flächen mit der Rolle bearbeitet. Dabei die Fläche von der Decke zum Boden hin bearbeiten.
10-15% Eigenleistung akzeptieren Banken in der Regel.Selten mehr als 30.000 Euro.
Um ein gleichmäßiges Farbbild zu erzielen, ist bei der Arbeit mit der Rolle die Streichrichtung wichtig: Auf einem Streichabschnitt wird die Farbe zuerst vertikal verteilt, dann horizontal, ohne neue Farbe aufzunehmen. Profis streichen „Nass in Nass", d. h., sie rollen die angrenzende Fläche immer so, dass der bereits gestrichene Bereich noch nicht getrocknet ist. Angesichts großer Wandflächen geht es mit Farbsprühsystemen schneller und leichter. Allerdings muss alles zuvor sorgfältig abgeklebt und die Düsen anschließend gut gereinigt werden.