JAHRZEHNTELANG GLAUBT REGINA, IHR SOHN SEI TOT. DANN STEHT ER VOR IHR. DIE GESCHICHTE EINES STAATSVERBRECHENS
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Im Prinzip“, sagt EIKE, „liegt meine Leiche auf dem Friedhof beim Leipziger Völkerschlachtdenkmal. Im Prinzip bin ich tot.“ Eike, 38 Jahre alt, wache, lebendige Augen, nimmt einen Schluck Instant-Cappuccino, den seine Mutter ihm mitgebracht hat, weil sie weiß, dass er den mag.
Regina, die ihn zur Welt gebracht hat. Universitätsfrauenklinik, Leipzig, 27. April 1983. Regina, die seinen Tod betrauert hat. Jahrzehntelang. Seit dem 20. Juli 1984, dem Tag, als sie sein Bettchen im Kinderkrankenhaus leer fand und die Schwester ihr sagte, dass ihr Sohn gestorben sei, da war Eike ein Jahr und drei Monate alt.
Heute, gut 38 Jahre später, trifft sich Eike mit Regina, und wie immer liegt dabei über ihnen eine Schwere, gegen die Mutter und Sohn ankämpfen müssen, immer wieder aufs Neue. ...