Jesse Marsch ist ein hellwacher Gesprächspartner. Er doziert nicht, sondern versucht, sämtliche Fragen klar, deutlich und offen zu beantworten. Auf Deutsch, nur ausnahmsweise, wenn ein Wort nicht sofort kommen will, auf Englisch.
Marsch, 47, ist ein durch und durch ungewöhnlicher Fußballtrainer, und das nicht nur, weil er aus Wisconsin stammt, wo Fußball – also Soccer, wie er in den USA genannt wird – deutlich weniger Tradition hat als andere Sportarten wie Basketball oder Eishockey.
Vor seiner Lauf bahn als Fußballer in der US-amerikanischen Profi-Liga holte er sich einen Abschluss in amerikanischer Zeitgeschichte an der Eliteuniversität Princeton. Nach vierzehn Saisonen in der Major League Soccer wechselte Marsch den Job und wurde Co- Trainer der US-amerikanischen Nationalmannschaft. Über Stationen in Montreal und Princeton kam Jesse Marsch 2015 als Cheftrainer zu den New York Red Bulls, wo er ...