... ist ein großes Abenteuer.“
„Ich bestelle am liebsten Gulasch“
In „Our House – Der Salon Podcast“ erzählt der Altbaufan, wie er die denkmalgeschützte Villa 2017 kaufte und in mühsamer Kleinstarbeit nach ihrem historischen Vorbild von 1914 neu aufbaute. Selbst die Babelsberger Filmstudios zog er zu Rate. „Deshalb freue ich mich immer und gleichzeitig rolle ich mit den Augen, wenn Leute sagen: ‚Viel mussten Sie hier ja nicht machen‘,“ amüsiert sich Jauch. Wenn er in der „Villa Kellermann“ isst, bestellt er am liebsten Schweinebauch oder Gulasch. „Das können Sie mit dem Teelöffel zerteilen“, schwärmt er. Als Restaurant- Chef hält er sich lieber im Hintergrund. „Ich bin sicher nicht der Grüß-August, der dann abends von Tisch zu Tisch geht und fragt, ob’s schmeckt. Aber ich beobachte und begleite das Ganze sehr genau. Ich wohne auch nicht weit weg von hier und habe immer einen guten Überblick, was sich so auf dem Grundstück tut oder was man an der Villa verbessern muss.“
Jauch wohnt schon über 20 Jahre in Potsdam und hat hier 2006 seine Frau Thea geheiratet. Zum ersten Mal besucht hat er seine Wahlheimat Ende 1989 nach dem Mauerfall. „Das hat für mich einen solchen Zauber verströmt und bei meiner Frau war es genauso“, erinnert sich Jauch. „Am Ende dieses Tags haben wir uns angeschaut und ich habe gesagt: Ich glaube, hier will ich gerne leben.“ Bis heute beteiligt sich Jauch als Mäzen am Wiederaufbau bedeutender Bauten Potsdams. An die TV-Rente denkt Günther Jauch trotz Restaurant-Abenteuer noch nicht. „Ich habe festgestellt, dass diejenigen, die so eine romantische Vorstellung vom ewigen Feierabend haben und dann auf ihrer Finca in Ibiza sitzen und morgens um zehn Uhr schon den ersten Rotwein aufmachen, relativ schnell gelangweilt und unglücklich geworden sind“. Statt gar nichts zu tun, suche er sich seine Projekte heute lieber gezielt aus.
S. BERTHALER