... getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden.
Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.
Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken.
Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.
Impuls zur Lesung
„Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ Das unverwandte Aufblicken der Männer ähnelt dem ratlosen Blick der Frauen ins leere Grab am Ostermorgen (Lk 24, 4–6). Deuteengel lösen hier wie dort die Erstarrung. Lukas stellt Christi Himmelfahrt als eigentlichen Abschluss des irdischen Wirkens Jesu dar. Doch das Ende ist auch ein Auftakt, ein kraftvoller Neubeginn. Die Männer und Frauen von Galiläa halten den Herrn nicht krampfhaft fest, sie vertrauen sich ihm an, sie beten gemeinsam, sie bilden Gemeinde, sie wählen Vertrauensleute. Vor allem aber hoffen sie auf den verheißenen Beistand und seine Kraft. Sie tun, was in Jesu Namen zu tun ist, bis er kommt in Herrlichkeit. Trifft die Mahnung, den Auferstandenen nicht dingfest zu machen, sondern ihn freizugeben, nicht auch uns? Ihn nicht zu vereinnahmen für eigene Interessen und Zwecke, sondern uns von ihm einnehmen zu lassen? Den Blick nicht zu verengen, sondern ihn weiten zu lassen auf die Nöte und Schieflagen der Welt? Wenn wir diese Fingerzeige beherzigen, dann ist Christi Himmelfahrt kein Tag schmerzlicher Entbehrung und beunruhigenden Mangels, sondern froher Festtag des Erwachsen-und des Beschenktwerdens – „wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder“ (Mt 18, 3) – zugleich.
Antwortpsalm Ps 47, 2–3.6–9
Kehrvers: Halleluja – oder:
Gott steigt empor unter Jubel, der HERR beim Schall der Posaunen.
Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; *
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!
Denn Furcht gebietend ist der HERR, der Höchste, *
ein großer König über die ganze Erde. – Kehrvers
Gott stieg empor unter Jubel, *
der HERR beim Schall der Hörner.
Singt unserm Gott, ja singt ihm! *
Singt unserm König, singt ihm! – Kehrvers
Denn König der ganzen Erde ist Gott. *
Singt ihm ein Weisheitslied!
Gott wurde König über die Völker, *
Gott hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt.
Kehrvers: Halleluja – oder:
Gott steigt empor unter Jubel, der HERR beim Schall der Posaunen.
Kehrvers vgl. Vers 6, ferner GL 340 · GL 1975 232, 5 · KG 458, 4 (VI. Ton)
Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 9, 24–28; 10, 19–23
Christus ist nicht in ein von Menschenhand gemachtes Heiligtum hineingegangen, in ein Abbild des wirklichen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor Gottes Angesicht zu erscheinen für uns; auch nicht, um sich selbst viele Male zu opfern, wie der Hohepriester jedes Jahr mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht; sonst hätte er viele Male seit der Erschaffung der Welt leiden müssen. Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen.
Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt, so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten.
So haben wir die Zuversicht, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu in das Heiligtum einzutreten. Er hat uns den neuen und lebendigen Weg erschlossen durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch.
Und da wir einen Hohepriester haben, der über das Haus Gottes gestellt ist, lasst uns mit aufrichtigem Herzen und in voller Gewissheit des Glaubens hinzutreten, die Herzen durch Besprengung gereinigt vom schlechten Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser!
Lasst uns an dem unwandelbaren Bekenntnis der Hoffnung festhalten, denn er, der die Verheißung gegeben hat, ist treu!
Ruf vor dem Evangelium Mt 28, 19a.20b
Halleluja. Halleluja.
So spricht der Herr: Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern. Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Halleluja.
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 24, 46–53
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür. Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet!
Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und es geschah: Während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie aber fielen vor ihm nieder.
Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.
Credo
Gabengebet
Allmächtiger Gott, am Fest der Himmelfahrt deines Sohnes bringen wir dieses Opfer dar. Gib uns durch diese heilige Feier die Gnade, dass wir uns über das Irdische erheben und suchen, was droben ist. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus, den König der Herrlichkeit. Denn er ist heute als Sieger über Sünde und Tod aufgefahren in den Himmel. Die Engel schauen den Mittler zwischen Gott und den Menschen, den Richter der Welt, den Herrn der ganzen Schöpfung. Er kehrt zu dir heim, nicht um uns Menschen zu verlassen, er gibt den Gliedern seines Leibes die Hoffnung, ihm dorthin zu folgen, wohin er als Erster vorausging. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner Herrlichkeit.
Kommunionvers Mt 28, 20
Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. Halleluja.
Schlussgebet
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast uns, die wir noch auf Erden leben, deine göttlichen Geheimnisse anvertraut. Lenke unser Sinnen und Verlangen zum Himmel, wo Christus als Erster der Menschen bei dir ist, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Feierlicher Schlusssegen
Der allherrschende Gott, der heute Christus zu seiner Rechten erhöht und uns den Zugang zum Leben erschlossen hat, gewähre euch die Fülle seines Segens.
Vor den Augen seiner Jünger wurde Christus zum Himmel erhoben; er sei euch ein gnädiger Richter, wenn er wiederkommt. Er thront in der Herrlichkeit des Vaters und bleibt dennoch inmitten seiner Kirche; er schenke euch den Trost seiner Gegenwart.
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn † und der Heilige Geist.