Kunsthaus Hamburg
Vermutlich werden die Sonderschauen mit Arbeiten von Anton Corbijn und Joan Fontcuberta mehr Medienaufmerksamkeit bekommen. Unser Geheimtipp ist jedoch die konzeptionelle Geometrie der iranischen Fotokünstlerin im Hamburger Kunsthaus! Bis 26. August 2018.
FOTO: © SHIRANA SHAHBAZI
FOTO: © JORGE TABOADA
2 ZUGEHÖRIGKEIT, MIGRATION UND NOMADENTUM
An öffentlichen Plätzen in Hamburgs Innenstadt
Was verstehen wir unter Zuhause? Die Gruppenausstellung„HOME“ widmet sich mehreren Pavillons der Idee von Heimat und alternativen Lebensentwürfen. Mit dabei in der Gruppenausstellung: Jorge Taboadas Arbeit über die mexikanischen Vorortsiedlungen (Foto oben). Bis 30. August 2018.
FOTO: © MACIEJ DAKOWICZ
3 URBANISMUS, ENTFREMDUNG, ANONYMITÄT
Haus der Photographie/ Deichtorhallen
Die Straße als Bühne der Selbstinszenierung, Spiegel sozialer Missstände und Gelegenheit für seismographische Aufzeichnungen mit der Kamera. Unter dem Titel„SPACE. Street. Life. Photography“ präsentiert die Gruppenausstellung Beispiele herausragender Street Photography aus sieben Jahrzehnten (oben: Maciej Dakowicz) und illustriert die Abkehr von Cartier-Bressons Idee des „Decisive Moment“. Bis 21. Oktober 2018.
FOTO: © MANDY BARKER/COURTESY EAST WING GALLERY, DUBAI
4 BREAKING POINTS: ÜBER DEN WANDEL
Deichtorhallen-Vorplatz (bis 17. Juni 2018)
Die Welt am Wendepunkt. Die Gruppenausstellung zum Leitgedanken dieser Triennale. Fotografische Annäherung an die Problemstellungen unserer Zeit. Die Gruppenausstellung „ENTER“ lieferte Nachdenkliches wie die Arbeit von Mandy Barker über Plastik im Meer.
FOTO: © THOMAS DEMAND/ VG BILD-KUNST, BONN 2018
5 POLITIK, GELD UND MACHT
Hamburger Kunsthalle
„CONTROLNo Control “ beschäftigt sich mit den Mechanismen der Macht durch Kontrolle und präsentiert künstlerische Strategien gegen den Kontrollverlust. Hochkarätige Gruppenausstellung mit Werken von Künstlern wie Thomas Demand (Foto oben), Sophie Calle, Trevor Paglen, Adam Broomberg & Oliver Chanarin. Bilder, die uns Politik hinterfragen lassen. Bis zum 26. August 2018.
SZENE-NEWS
Erwins Schenkung
Der niederländische Fotokünstler Erwin Olaf hat dem Amsterdamer Rijksmuseum Ende Mai 412 Prints und sieben Videos geschenkt. Darüber hinaus wurden vom Museum mit Mitteln derBankGiro Lotterie für 200.000 Euro sechzig weitere seiner Fotos und drei Filme angekauft.
Millionen für Annie
Die Regierung der kanadischen Provinz Nova Scotia wird Annie Leibovitz 2,3 Millionen US-Dollar für 2000 Prints zahlen, die eine Familie aus Ontario von der Fotografin erworben hat und nach dem Kauf vor fünf Jahren dem Kunstmuseum von Nova Scotia überließ. Mit der Schenkung hatten sich die Sammler einen Steuernachlass versprochen, den sie nicht bekamen. In der Folge erhielt Leibovitz nur etwa die Hälfte der beim Verkauf vereinbarten fünf Millionen Dollar. Nach aktuellem Stand ist das Museum der Besitzer, darf die Bilder aber nur mit Einwilligung der Künstlerin zeigen.
Preis für Luke
Luke Willis Thompson ist der Gewinner desDeutsche Börse Photography Foundation Prize 2018 . Der Neuseeländer wurde am 17. Mai 2018 bei einem Gala-Event in der LondonerPhotographer´s Gallery für sein Projekt „Autoportrait“ ausgezeichnet. Bei dem 2017 in der Chisenhale Gallery gezeigten Filmprojekt hat der Künstler mit der Amerikanerin Diamond Reynolds zusammengearbeitet. Reynolds ist die ehemalige Lebensgefährtin von Philando Castle, der während einer Verkehrskontrolle von einem US-Polizisten erschossen wurde. Sie hatte damals mit dem Handy die Szenen nach der Ermordung gefilmt und per Live-Stream im Internet veröffentlicht. Thompson stellte mit ihr in einem zweiminütigen Clip jede Einstellung ihres ursprünglichen Films nach und präsentierte seinen Zelluloid-Streifen als Stummfilm, der sich mit dem „perversen Genre der Augenzeugenvideos“ auseinandersetzt. DieDBPFP -Jury erkannte darin „die fast obsessive Qualität eines Foto-Stills“. Wohl eine Art Erklärung, warum hier ein Film einen Fotopreis bekommen hat.