... verrutschte Nährstoff-Bilanz. Deshalb ist die richtige Nervennahrung der erste Schritt zu neuer Kraft. Hier fünf häufige Energie-Räuber - und Tipps, die uns wieder fit und hellwach machen.
STRESS UND ÜBERLASTUNG
Mit mittlerer Stressstärke kommen wir gut klar, empfinden sie als Würze des Lebens. Selbst bei Dauerstress läuft der Antrieb hochtourig, aber rund. Oberhalb einer bestimmten, individuellen Schwelle wird es jedoch zu viel - der Motor streikt. In die Gefahrenzone kommt, wer mehr als drei Monate ohne effektive Erholungs- und Entspannungsphasen im Dauerstress ist.
• WEGE HINAUS Nerven-Nahrung sind hochwertige Eiweiße, z. B. in Hülsenfrüchten, Hanfsamen, Harzer Käse. Und Home-Biofeedback misst den Stress-Level, macht z. B. Atemfrequenz, Blutdruck, Muskelspannung sichtbar. So lernt jeder, Stressreaktionen in Richtung Entspannung zu verändern. Home-Geräte ab 160 bis 200 Euro (Internet, Fachhandel).
Kürbissamen liefern viele B-Vitamine als Kern-Energie
76 % der Deutschen sind mindestens 1-mal pro Woche bei der Arbeit gestresst. Das liegt weit über dem internationalen Durchschnitt von 62 %.
QUELLE: UMFRAGE DES PERSONAL-DIENSTLEISTERS ADP
SCHLAFMANGEL UND SCHLAFSTÖRUNGEN
Jeder fünfte Deutsche bekommt zu wenig Schlaf, so eine aktuelle Ipsos-Umfrage. Besonders in der Arbeitswoche schlafen Erwachsene täglich ca. 1,2 Stunden zu wenig. Hauptursache: Stress, auf Platz zwei eine schlechte Bettund Matratzenqualität. Anhaltender Schlafmangel wird selbst zum Stressor. Das Stress-Hormon Cortisol flutet an, der Blutdruck steigt, damit auch die Belastung von Herz, Gefäßen, Gehirn.
• WEGE HINAUS Für eine gute Nacht sorgt eine Extra-Portion des Schlafhormons Melatonin. Sie steckt z. B. in Pistazien, Cranberrys. Den Schlaf fördert die Aminosäure Glycin (Kürbiskerne, Fisch, Haferflocken). Apotheken-Präparate aus Baldrian, Hopfen, Melisse verbessern die Schlafarchitektur.
Sonnenblumenkerne sind eine große Magnesiu m-Tankstelle
27,7 % der deutschen Bevölkerung sind tagsüber sehr oft hundemüde. Und von 100 Deutschen fühlen sich 21,8 % so erschöpft, dass sie Mittagsschlaf halten müssen.
QUELLE: STATISTA 2021
WETTERFÜHLIGKEIT
Das Wärme-Kälte-Regulationssystem wird kaum noch trainiert. Denn wir haben zu viele Indoor-Tätigkeiten, oft in klimatisierten Räumen. Der Körper verliert die Fähigkeit, z. B. ohne Kopfweh, Schwindel, Erschöpfung aufs Wetter zu reagieren.
• WEGE HINAUS Kopfschmerzen, Schwindel hängen oft mit niedrigem Blutdruck zusammen. Wetterfühlige sollten auf ausreichend Calcium (Milchprodukte, Spinat, Mineralwasser) achten. Es stimuliert Herz, Kreislauf. Kalte Armbäder trainieren die Gefäße.
EINSEITIGE ERNÄHRUNG
Kein Lebensmittel liefert ausreichend alle Nährstoffe für die Gesundheit. Fit-Formel: Lebensmittel kombinieren, je bunter, umso kleiner das Mangel-Risiko. Fast Food to go, Diäten, „Faultier“- Snacks stressen den Körper, weil ihm Stoffwechsel-Komponenten fehlen.
• WEGE HINAUS Oft mangelt es an Jod (Seefisch, Algen, Jodsalz). Ohne das Spurenelement arbeitet die Energie-Regisseurin Schilddrüse nicht ordentlich. Dazu Vollkorn, Fisch, fettarmes Fleisch, 500 bis 600 Gramm Gemüse, 250 Gramm Obst am Tag.
STÄNDIG ZU WENIG BEWEGUNG
Weil Couch-Potatoes Stresshormone nicht durch Muskelarbeit abbauen, steigt das Risiko von Stress-Symptomen um 75 Prozent (Federal University of Goiás).
• WEGE HINAUS L-Citrullin (Eiweißbaustein) verbessert Aufnahme, Transport von Blut, Sauerstoff, Nährstoffen in die Zellen. Das alles ist bei eingeschränkter Transport-Funktion der Muskeln wichtig. Plus: täglich 200 Schritte mehr gehen als am Vortag.
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