Rituelles Räuchern
Das Entzünden von Räuchermitteln gehört zweifellos zu den weltweit ältesten rituellen Praktiken. Wahrscheinlich räucherten bereits die urzeitlichen Höhlenbewohner ihre Behausungen aus, um schlechte Gerüche zu vertreiben. Räucherrituale stärken seit jeher die Verbundenheit des Menschen mit der Natur, in deren Kreislauf er eingebunden ist. Im alten Ägypten sorgte ein Räuchermeister dafür, Pharaonen und Götter mit dem richtigen Rauchwerk – meist Weihrauch und Myrrhe – zu beglücken, und im antiken Rom war es üblich, Wünsche zusammen mit dem duftenden Rauch von Lavendel oder Oregano gen Himmel zu den Göttern zu senden. Die Griechen schätzten den Duft von Pinien und im Heiligtum von Delphi diente der Rauch für Orakel und Weissagungen. Noch heute entzünden Hindus als Opfergabe an die Götter Räucherstäbchen in den Tempeln, und die japanischen Zen-Buddhisten zelebrieren das „Koh-Doh“ (den ...