... dass mehr Rechenwerke in den Chip passen. Die schmaleren Leitungen reduzieren zudem den Stromverbrauch. So kann der Chip höher getaktet werden, weil er nicht so schnell überhitzt. Die 60 Recheneinheiten der Radeon VII können mit bis zu 1,8 Gigahertz laufen.
Die geballte Rechenleistung sorgt für ein enormes Spieletempo. Im Test schaffte der One-PC 213 Bilder pro Sekunde bei Spielen in Full-HDAuflösung (1920 x 1080 Bildpunkte), weit mehr als für die Bestnote 1,0 nötig. Auch in 4K lässt sich mit dem One-PC flüssig zocken. Hier berechnete die Radeon VII 77 Bilder pro Sekunde bei aktuellen DirectX-11-Spielen.
Erst Spiele mit der besonders aufwendigen DirectX-12-Technik bringen den One-PC in 4K an seine Grenzen: Bei 30 Bildern pro Sekunde kann’s auch mal kurz ruckeln. Mit so extremen Einstellungen kommen aber alle aktuellen Grafikkarten ins Schwitzen. Selbst Topkarten wie die GeForce RTX 2080 sind kaum schneller (siehe Kasten oben).
Praktisch: Auf der Oberseite des One-PCs sitzen Ton-und USB-Buchsen zum Anschluss von Headset oder USB-Sticks.
Volle Power zum Arbeiten
Der Prozessor des One kommt aus Intels oberstem Regal: Der Core i7- 9700K bringt acht Rechenkerne mit, einzelne Kerne können dabei mit bis zu 4,9 Gigahertz laufen. Mit dieser Power holt der One locker sehr gute Noten bei den Geschwindigkeitsmessungen, nur die eingebaute SSD kommt nicht über ein „Gut” hinaus. Der Grund: One baut ein kostengünstigeres, aber auch etwas langsameres Modell von WD mit SATA-Technik ein. Aktuelle SSDs mit der deutlich schnelleren PCIe-Technik lassen sich nachrüsten. Die eingebaute SSD ist mit 250 GB relativ klein. Das reicht für Windows und Programme, Spiele landen aber besser auf der zusätzlich eingebauten 1000-GB-Festplatte. Sollten beide Datenträger voll sein, gibt es einen Schacht mit reichlich Platz für zusätzliche Laufwerke.
Gleich acht USB-Anschlüsse hat der One-PC, zwei davon mit der schnelleren USB-3.1-Gen2-Technik, die bis zu 10 Gigabit pro Sekunde übertragen kann. Für Gamer wichtiger: Vier USB-Buchsen sitzen gut erreichbar auf der Oberseite (siehe Foto unten links).
Bei der restlichen Ausstattung hat One etwas gespart. So funkt der PC nur mit dem älteren WLAN-n-Standard. Für die meisten Spieler kein Problem, die zocken lieber übers Netzwerkkabel. Wer drahtlos spielen will, sollte etwas Budget für eine WLAN-ac-Steckkarte einplanen. Nicht selbstverständlich bei einem Gaming-PC: Der One bringt Tastatur und Maus mit. Das Duo von Gembird hinterließ im Test einen gemischten Eindruck – die Tastatur bietet ein ordentliches Tippgefühl und punktet mit einer in sieben Farben umschaltbaren Beleuchtung und fünf programmierbaren Tasten.
Die Maus ist dagegen etwas rutschig und machte beim Abheben und Umsetzen Zicken. Für Action-Zocker ist sie nicht die beste Wahl.
Gut belüftet und gedämmt
Vorsicht beim Auspacken: Der One-PC ist ein veritabler Brummer, er ist groß und ganz schön schwer. Dafür geht’s innendrin (siehe Foto oben) besonders ordentlich zu: So sind die Anschlusskabel verdeckt verlegt und stören nicht den Luftstrom im Gehäuse. Ein Teil des Gewichts geht aufs Konto der Gehäusedämmung.
Die sorgt mit der sehr aufwendigen Belüftung dafür, dass der One-PC vergleichsweise leise arbeitet. Bei Arbeiten mit Office-Programmen oder Filmwiedergabe stört das Lüfterrauschen (0,8 Sone) kaum, wenn der PC unter dem Tisch steht. Unter Volllast und beim Zocken drehen die Lüfter auf, bleiben mit 3 Sone aber deutlich leiser als viele Konkurrenten, die mit 8 bis 12 Sone zum Düsenjäger mutieren.
FAZIT
Leistungsstarke Gaming-PCs sind nicht billig, der One Gaming PC Ultra IR01 kostet 2100 Euro. Doch die dafür gebotene Leistung stimmt: Die neue AMD-Grafikkarte und der Core-i7-Prozessor sind rasend schnell, der One kann so mit deutlich teureren Konkurrenten mithalten. Nur bei der Ausstattung müssen Käufer leichte Abstriche machen. Erfreulich: Der Lüfterlärm hält sich in Grenzen, selbst beim Zocken. Der verdiente Lohn: Der One-PC holt sich Platz 1 der Bestenliste.
TEMPOVERGLEICH (BILDER/SEKUNDE)
Der PC One Gaming Ultra IR01 mit der Radeon VII ist richtig fix: Spiele in Full HD (1920 x 1080 Bildpunkte) fliegen mit 213 Bildern über den Schirm. Damit rückt er Computern mit Nvidia-RTX-Grafikkarten auf die Pelle, Rechner mit etwas älterer GTX 1080 hängt er locker ab.
Sauber aufgebaut: Das Netzteil 1sitzt in einer eigenen Abteilung. Große Lüfter 2kühlen den Prozessor 3und die Grafikkarte 4. Die SSD sitzt auf der Rückseite der Hauptplatine 5, die Festplatte im Laufwerksschacht 6.
„Endlich Auswahl für Gamer: Die Radeon VII ist auf Augenhöhe mit Nvidia.” Sven Schulz Redakteur
Typisch Gaming-PC: Tastatur und Maus mit farbiger Beleuchtung und reichlich Zusatztasten.