... (von 1997 bis 2003 angebotene) GSX 750 Pate, das Triebwerk spendiert die GSF 1200.
Im Gegensatz zur Bandit wird der luft-/ ölgekühlte 98-PS-Vierzylinder in der GSX allerdings über engere Vergaser-Querschnitte (32 statt 36 mm) beatmet, ein Eingriff, der der Retro-Suzi in Kombination mit kürzerer Endübersetzung bessere Durchzugswerte beschert. Der GSF-Feinripp-Motor ist als Wuchtbrumme schon bestens bekannt und wer nicht allein von der eleganten GSX-Linienführung von Tank bis Heckbürzel angetan ist – ganz zufällig fast identisch mit dem genialen Design der zeitgenössischen Zephyr-Reihe von Kawa –, den sollte spätestens die Probefahrt mit diesem Drehmoment-Koloss verführen. Doch es kommt anders. In deutschen Landen greifen in den zwei Produktionsjahren nur gut 1600 Käufer zur GSX, die zuletzt mit 15.580 Mark (heute 7966 Euro)
ZUBEHÖR
Kofferträger
Bei Hepco & Becker ist für die rar gewordene Suzi unter anderem auch noch ein Kofferträger im Programm – der bewährte, fest zu verschraubende Rundrohr-Seitenträger (Preis: 244,95 Euro) zur Montage von Hartschalenkoffern wie z. B. den H & B »Junior« (Paar ab 429 Euro). Die auf dem Foto ebenfalls montierte Rohrgepäckbrücke lässt sich alternativ oder gemeinsam mit den Kofferträgern befestigen, sie kostet 169,95 Euro.
1Die Stereofederbeine lassen sich in Vorspannung und Druckstufe verstellen. 2Feinripp-Vierer, luft-/ölgekühlt, Transplantat aus der Bandit, aber mit polierten Gehäusedeckeln. 3Bissfeste Brembos an 310er-Scheiben – die Bremsen verzögern transparent und effizient. 4Analoge, verchromte Runduhren, wie sich das fürs Cockpit eines Neoklassikers gehört.
Kräftigen Antritt hat der Neoklassiker, bissfeste Bremsen auch – ABS ist noch kein Thema gewesen – und übers gut abgestimmte, stabile, extrem handliche Fahrwerk muss man nicht mehr wissen, als dass es in allen Alltagssituationen und auch bei sportlicher Fahrweise prima funktioniert. Lediglich die Telegabel könnte härtere Federn und etwas mehr Dämpfung vertragen, doch darum haben sich viele Vorbesitzer gekümmert und progressive Federn eingebaut.
Prinzipiell bietet die Retro-Suzi zwei Personen auf ihrer bequemen Bank genügend Platz; für große Fahrer ist der Kniewinkel nicht ideal und für langbeinige Mitfahrer dürften die Rasten etwas tiefer hängen. Doch das sind Kleinigkeiten, die Freunde puristischer Fahrmaschinen damals wie heute nicht stören sollten – wenn es zwackt, hält man eben mal an und erfreut sich in der Pause am Ambiente des fein gewölbten Tanks, am kecken Bürzel, am sattsam verarbeiteten Chrom.
Auf den einschlägigen Online-Plattformen kann man die GSX-Angebote jeweils fast an zwei Händen abzählen Das Bike ist halt rar und wohl überwiegend in festen Händen. Die Preise liegen zwischen 1500 und 3300 Euro (fast ausschließlich Privatofferten), die Laufleistungen zwischen 17.000 und 75.000 km. Etwa jede Zweite ist maximal 30.000 km gelaufen; Erste-Hand ist selten, aber aufzuspüren. Außerdem angeboten: einige mehr oder minder aufwendig umgebaute Cafe Racer.Dieter Höner
Windschutz
Sturzpads
Fotos: Archiv, Anbieter, Werk