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Eigentlich gebührt der Titel „König der Tiere“ ja ihm, dem unumschränkten Herrscher über die Taiga. Schließlich ist der Sibirische Tiger, auch Amurtiger genannt, noch vor dem Löwen die größte Raubkatze der Welt. Dennoch kann es extrem schwierig werden, den König vor die Kamera zu bekommen. „Wenn Amurtiger jede Deckung ausnutzen, ist es geradezu unmöglich, sie im dichten Unterholz ausfindig zu machen“, weiß der Naturfilmer Franz Hafner aus leidvoller Erfahrung. Bewegen sie sich dazu noch wie in Zeitlupe, ist die Tarnung perfekt.
Folgt man einer frischen Tigerfährte, lässt sich der Charakter der Raubkatzen an ihrer Reaktion erkennen: „Entweder sie sind ängstlich, dann kann man sie kaum filmen. Oder sie sind aggressiv, das wäre gefährlich. Oder sie sind entspannt – das sind die richtigen Kandidaten.“ Einmal stieß Hafner auf drei Wochen alte, noch blinde Tigerjunge: „Die Mutter war in der Nähe, wie ...