... spüren wir Sicherheit. Schon kleine Gewohnheiten wie die Tasse Kaffee am Morgen oder der Sonntagsspaziergang erden uns. Wir fühlen uns ruhiger und geborgen im Vertrauten, es fällt uns leichter, einfach mal abzuschalten.
Kulturell: Ein Gefühl von Gemeinschaft erleben
Rituale – abgeleitet vom lateinischen Wort „ritus“, für „Gebrauch“, „Sitte“: Sie sind oft kulturell geprägt. Gemeinsames Backen, Basteln und Schmücken des Tannenbaums: Es verbindet uns mit unseren Liebsten und mit Menschen weltweit. Wir sind eine große Gemeinschaft, spüren alle die Vorfreude.
Hilfreich: Abläufe für Kinder erleichtern
Routinen? Für Kinder häufig nervig. Die wenigsten mögen gerade zur Festzeit aufräumen oder früh zu Bett gehen. Mit Ritualen klappt es leichter, etwa wenn abends im Bett noch eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen wird. Die Kinder verbinden das eigentlich Lästige so mit Kuscheln und Liebe.
Positiv: All die schönen Momente bewahren
Anleitung zum Glücklichsein gewünscht? Ganz einfach: selber für Glücksmomente sorgen. Rituale helfen dabei. Notieren Sie mehrere Tage lang, in welchen Augenblicken Sie besonders fröhlich, ausgeglichen und mit sich im Reinen sind. Beim Spieleabend mit der ganzen Familie? Wenn Sie bei Kerzenschein in der Badewanne liegen? Planen Sie solche Momente fest in Ihren Alltag ein. Machen Sie ein Wohlfühl-Ritual daraus, das Sie bewusst genießen. Zelebrieren Sie, was Ihnen guttut – gerade jetzt, wo es draußen kalt ist und früher dunkel wird.
Traditionen können stärken
Feste Strukturen verhindern, dass wir unnötig herumgrübeln. Sie stiften Sinn und sorgen für positive Gedanken, sie helfen gegen Zweifel und stärken dadurch unser Selbstbewusstsein.
Die perfekte Tanne: Den Baum gemeinsam auszusuchen, stimmt uns toll aufs Fest ein
Menschlich: Sich als Teil vom großen Ganzen begreifen
Heimat ist nicht an einen Ort gebunden oder an Besitz. Heimat ist dort, wo wir mit anderen Menschen dieselben Werte teilen und Dingen eine ähnliche Bedeutung zuordnen. Ohne Druck und Zwang, einfach weil es für uns dazugehört, weil es uns glücklich macht und zusammenschweißt. Auf diese Weise stärken Rituale wie das Singen von Weihnachtsliedern das Wir-Gefühl: Wir leben und erleben Verbundenheit.
Vertraut: Unbekannte Situationen meistern
Rituale erleichtern Übergänge zu einem neuen Lebensabschnitt – und das nicht nur bei Kindern. Wenn bei uns zum Beispiel ein Jobwechsel ansteht, hilft es, vertraute Rituale einfach beizubehalten: montags ein Croissant zum Frühstück, freitags zu Hause erst mal schön aufs Sofa kuscheln …
Tröstlich: In schwierigen Zeiten festen Halt finden
Wir begegnen im Leben vielen Hindernissen, haben manchen Stolperstein zu überwinden. In seelisch belastenden Situationen tut es besonders gut, wenn wir uns an Zeremonien wie Trauerfeiern festhalten und dadurch Schmerz oder Angst zeigen können. Mit Hilfe von Ritualen erleichtern wir unser Herz, wenn eine Last auf ihm liegt. Wir finden Beistand, können wirklich loslassen.
Zwanglos: Traditionen auch mal anders verpacken
Es ist schön, wenn Großeltern und Eltern Rituale wie das Aufsagen eines Weihnachtsgedichts in die Familie bringen – wenn es auch heute noch jedem Spaß bereitet. Falls nicht: Wie wäre es mit einem neuen Dreh, zum Beispiel einem X-Mas-Poetry-Slam?
Wichtig für erfülltes Leben
73 Prozent der Deutschen sehen Rituale als sehr wichtigen Bestandteil ihres Lebens an. Vor allem, weil sie ein Gefühl von Zusammengehörigkeit vermitteln: gemeinsame Mahlzeiten, küssen zum Abschied … h3@Kreativ: Neue Routinen für die Familie festlegen
Die Kinder möchten zum Fest nicht singen? Dann überlegen Sie einfach etwas Neues. So könnte jeder eine Kerze anzünden und einen Wunsch fürs neue Jahr aussprechen.
Wow, was für eine Tafel! Und wie das duftet … Das wird ein Festschmaus
Dekorieren und damit die Vorfreude steigern – schön!
Geschichten und Märchen vorlesen – sooo wertvoll
5 Ideen für den Alltag
1 Den Morgen feiern: Nach dem Aufwachen nicht loshetzen, sondern sich bewusst machen, dass der neue Tag ein Geschenk ist, das vor uns liegt.
2 Zwischendurch öfter innehalten: Wenn zu viel auf uns einprasselt, tief und sanft einatmen und den Stress einfach an uns abperlen lassen.
3 Bewusst genießen: Essen ist nicht nur lebensnotwendig, es bedeutet auch Glück. Bedanken wir uns innerlich kurz, bevor wir beherzt zubeißen.
4 Auszeit gönnen: Muße tut gut. Im hektischen Alltag sind es die Pausen, die für Harmonie und Balance sorgen. Planen wir sie deshalb öfter ein.
5 Ruhiger schlafen: Am Abend Zeit nehmen, sich vom Tag zu verabschieden, ihn ziehen zu lassen. Wir legen uns hin, sind frei, freuen uns auf morgen.
Schmilzt nicht, wärmt aber unsere Herzen: ein niedlicher Schneemann in einer Glaskugel, Mitbringsel vom Weihnachtsmarkt
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