... sowie das Gedächtnis und kann für das Entstehen von Psychosen verantwortlich sein.
HEILWIRKUNG OHNE RAUSCH
Aber nicht jede Hanfsorte enthält das umstrittene THC, im Nutzhanf befinden sich nur Spuren davon. Je nach Sorte wird Hanf zur Fasergewinnung, für Hanföl aus den Hanfsamen oder zu medizinischen Zwecken verwendet. Letztere enthält einen besonders hohen Anteil an Cannabidiol (CBD), eine Substanz, die keine psychoaktive Wirkung hat, dafür aber schmerzlindernd und krampflösend wirkt sowie bei der Behandlung von Schlafproblemen, Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen erfolgreich eingesetzt wird. Die Naturheilkunde schätzt überdies die Heilwirkung bei Migräne, chronischen Schmerzen und Asthma. Darüber hinaus hilft der Hanf äußerlich als Salbe bei Verspannungen, kleinen Verletzungen und besonders bei unreiner Haut und Akne.
EIGENANBAU NOCH VERBOTEN
Auch in der Schulmedizin steigt das Interesse am Hanf. Bei Menschen, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, bessern sich die Symptome und bei Krebspatienten lindert der Hanf die Schmerzen und hilft die Übelkeit während einer Chemotherapie zu unterdrücken. Mit CBD angereichertes Hanfsamenöl gibt es in der Apotheke oder im Internet zu kaufen, ebenso getrocknete Blüten und Blätter, zur Herstellung von Tees, Tinkturen oder Salben. Selbst anbauen darf man auch die THC-freien Hanfsorten noch nicht, der Anbau ist streng geprüften Unternehmen vorbehalten.
ECHTER HANF (CANNABIS SATIVA)
findet bei uns auch als Heilpflanze Verwendung. Der höchste Gehalt wirksamer Inhaltsstoffe steckt in den weiblichen Blüten, aber auch in den Blättern
Hanfsalbe
heilt oberflächliche Verletzungen, entspannt die Muskulatur
ZUTATEN:
500 g Kokosöl, 50 g getrocknete Blätter, 30 g Blüten, 25 ml Hanfsamenöl
ZUBEREITUNG:
1 Kokosöl in einem hohen Topf schmelzen (nicht über 80 Grad) und die zerkleinerten Blätter und Blüten zugeben.
2 Die Mischung zwei Stunden bei geringer Wärmezufuhr ziehen, dann abkühlen lassen und eine Woche lang an einen kalten und dunklen Platz stellen.
3 Anschließend diese Salbenbasis erneut erwärmen und nochmals vier Wochen an einen kalten und dunklen Platz stellen.
4 Dann die Salbe wieder erwärmen, das Hanfsamenöl unterrühren, alles durch ein feines Sieb abgießen und in Salbendosen abfüllen. Kühl lagern, ca. 1 Monat haltbar.
ANWENDUNG: Dünn auf die verletzte Haut auftragen oder die verspannten Muskeln damit massieren.
Hanftinktur
bei Schlafstörungen, Schmerzen und Übelkeit
ZUTATEN:
50 g getrocknete und zerkleinerte Hanfblätter und -blüten, 200 ml Alkohol (70 %)
ZUBEREITUNG:
1 Den Hanf in ein Schraubglas geben, mit dem Alkohol auffüllen, so dass der Hanf vollständig bedeckt ist. Gut verschließen.
2 Vier Wochen kühl und dunkel ziehen lassen, ab und an schwenken.
3 In dunkle Tropffläschchen absieben. Kühl lagern. Etwa 1 Jahr haltbar
ANWENDUNG: Dreimal täglich fünf Tropfen in heißes Wasser geben, kurz warten bis der Alkohol verdampft ist, dann in kleinen Schlucken trinken.
Hanf-Tee
Bei Stress und Schlafstörungen
ZUTATEN:
2 TL getrocknete und zerkleinerte Hanfblätter und -blüten
ZUBEREITUNG:
1 Hanf im Backofen bei 140 Grad Celsius zehn Minuten lang erhitzen.
2 Mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, 5–10 Minuten abgedeckt ziehen lassen, dann durch ein Sieb abgießen.
3 Mit 1 TL Milch oder Pflanzendrink anreichern.
ANWENDUNG: Dreimal täglich eine Tasse Tee trinken.
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