... für die betroffenen Bildungsstätten waren tief greifend: Reformen wurden angestrengt, Lehrpläne überarbeitet und Unterrichtsprinzipien ersetzt. Outputorientierung hieß das neue Zauberwort, das fortan als oberste Lernprämisse galt und garantieren sollte, dass nur noch Nützliches, Anwendbares und Verwertbares gelernt werden sollte. Besonders hoch im Kurs stehen dabei die Schwerpunkte Naturwissenschaft, Technik und Ökonomie. Unterrichtsfächer wie Ethik oder Philosophie hingegen haben es schwer, diesem zielorientierten Duktus zu folgen – stehen doch unmittelbare Anwendbarkeit und ökonomischer Vorteil ganz und gar nicht im Zentrum dieser Wissenschaften. Warum die Philosophie trotzdem – oder gerade deshalb – die Lehrpläne des Landes bereichern sollte, ist Gegenstand der folgenden Überlegungen.
Der Autor: Georg Platzer
Studium Lehramt „Psychologie und Philosophie“ und „Bewegung und Sport“. Zusätzliche philosophische Ausbildung: Universitätslehrgang Ethik
AHS-Lehrer für die Fächer „Ethik“, „Psychologie und Philosophie“ sowie „Bewegung und Sport“.
Derzeit Doktorand der Philosophie an der Uni Wien - Thema: „Moralische Bildung als Aufgabe der Schule? Didaktik des Ethikunterrichts im internationalen Vergleich“ (oder in Kurzbeschreibung: „Ethik-Didaktik“). In meiner Doktorarbeit befasse ich mich mit grundlegenden Fragen zur Lehrbarkeit von Moral im Kontext Schule. Außerdem vergleiche ich verschiedene Modelle des Ethikunterrichts in Europa.