Rückenverspannungen, Kopfweh, Unterleibs schmerz: Bestimmte Nährstoffe lindern das Leid oder besiegen es sogar
Medizin schlucken – das macht niemand gern. Doch was tun, wenn der Kopf dröhnt, die Knie bei jeder Treppenstufe zwicken oder sich im Bauch schmerzhafte Krämpfe breitmachen? Dass man in solchen Fällen zu Tabletten greift, ist allzu verständlich – aber nicht unbedingt notwendig. Denn zu schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten gibt es viele verträgliche und essbare Alternativen, die sich problemlos in den Speiseplan einbauen lassen.
Lauch – lindert Arthrosebeschwerden
Wer Zwiebeln, Porree und Knoblauch mag, hat bei Gelenkbeschwerden gute Karten – weil in diesen Lauchgewächsen Stoffe stecken, die die Knorpelschicht in den Gelenken schützen und dadurch Arthrose vorbeugen. Wissenschaftlich untersucht wurde das an den Hüftgelenken von 500 weiblichen Zwillingspaaren.
Ergebnis: Die Zwillingsschwestern mit dem höheren Anteil von Lauchgewächsen im Essen hatten gesündere Hüften und weniger Arthrose.
Von Zwiebeln, Lauch und Knoblauch profitieren aber auch Menschen, denen die Diagnose Gelenkverschleiß bereits bescheinigt wurde: Ihr Leiden verläuft dann leichter. Hilfreich dabei: die zusätzliche Einnahme von Naturheilmitteln, etwa Tropfen mit Pflanzen-Essenzen, die spe-ziell gegen Arthrose-Beschwerden helfen (z. B. Gelencium arthro, Apotheke).
GUT FÜR GELENKE Reichlich Knoblauch und Zwiebeln in den Gerichten beugen Arthrose vor
Kirschen – ideal bei Kopfweh und Migräne
Eine Handvoll Kirschen ersetzt eine Kopfschmerztablette. So lautet ein altes Hausrezept, dessen Wirksamkeit Wissenschaftler der Universität Michigan, USA, mittlerweile nachgewiesen haben: Ab einer Menge von etwa 20 Stück können die leckeren Sommerfrüchte Schmerzen lindern. Ob Süßoder Sauerkirschen spielt dabei keine Rolle. Beide Varianten enthalten gesunde Bausteine, zu denen neben schmerzstillenden und entzündungshemmenden Stoffen auch viel Vitamin C gehört. Träger der wohltuenden Wirksubstanzen ist der dunkle Farbstoff Anthocyan, dem die Kirschen ihr appetitliches Aussehen verdanken.
GEGEN KOPFWEH 20 Kirschen helfen wie eine Schmerztablette. Je röter, desto besser
Kurkuma – Kompetenz für Magen und Darm
Die Gelbwurz, so der deutsche Name, ist mehr als eines der Gewürze in Currymischungen. Studien belegen den positiven Effekt von Kurkuma bei etwa Gallenproblemen, Reizdarm sowie Verdauungsstörungen. Doch wie nimmt man es zu sich, wenn man nicht täglich Currygerichte essen will? Alternativen sind Tee-Aufgüsse, Tinkturen sowie Kurkumapräparate (Apotheke).
Apfel – der Arzt für die Atemwege
Ein Apfel täglich erspart den Doktor. Dass dieser Spruch stimmt, belegen immer mehr Studien. Vor allem den Atemwegen scheint regelmäßiger Apfelverzehr gut zu tun: Fleißige Apfelesser leiden nachweislich seltener unter Bronchialkrankheiten und Lungenleiden. Und sogar die Atemwege ehemaliger Raucher sollen sich dank täglichem Apfelkonsum überraschend schnell erholen. Verantwortlich dafür sind antioxidative Stoffe, von denen Äpfel besonders viele besitzen.
Verträgliche Alternativen
EIN KORB GESUNDHEIT Auf dem Wochenmarkt gibt es alles, was man für eine heilsame Ernährung braucht
Lachs & Co – bremsen Entzündungen
Stille, nicht spürbare Entzündungen in Blutgefäßen und Geweben sind ein ganz spezielles Gesundheitsrisiko. Ihr permanentes Schwelen stresst die Abwehrkräfte des Körpers und erhöht langfristig das Risiko für Autoimmunleiden. Sprich für Krankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigene Zellen attackiert. So z. B. eine Multiple Sklerose, Rheuma oder Da rmle i d en. Morbus Crohn. Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren können solche stillen Entzündungen eindämmen bzw. ihnen vorbeugen. Zum Beispiel fetter Seefisch wie Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch und Sardine. Gute pflanzliche Omega-3-Fettsäure-Quellen: Rosenkohl, Spinat, Bohnen, Leinsamen, Walnüsse, Lein-und Rapsöl.
ZELLSCHÜTZEND Fetter Seefisch steckt voller guter Omega-3-Fettsäuren
Olivenöl – fast so gut wie Ibuprofen
Herz-Kreislauf-Probleme, Migräne, Diabetes – bei Leiden, zu denen Entzündungen und chronische Schmerzen beitragen, tut Olivenöl gut. Forschungen zeigen, dass der Inhaltsstoff Oleocanthal eine ähnliche Wirkung erzielt wie Ibuprofen. Wie intensiv, hängt von der Menge ab: So wirken etwa vier Esslöffel Olivenöl täglich wie eine Zehnteldosis Ibuprofen. Allerdings muss es ein gutes Olivenöl sein. Und das erkennt man daran dass es beim Schlucken ein Kratzen im Hals verursacht.
Ingwer – mit Schärfe gegen Muskelkater
Wenn Muskeln nach Strapazen wehtun, hilft Ingwer. Sein Scharfstoff Gingerol bremst Schmerzen aus. Auch vorbeugend! Täglich Ingwertee trinken genügt. Kein Zweifel, die Fülle essbarer Heilmittel ist groß! Es gibt aber auch Naturalien, die Schmerz auslösen können (siehe links).
LINDERND Ingwer hilft gegen Muskelkater. Sowohl akut als auch vorbeugend
Vorsicht vor akuten Schmerzauslösern
Bei Gicht Hülsenfrüchte meiden
► Hülsenfrüchte, Weizenbier, Innereien: Fördern Gichtanfälle, weil sie viele Purine enthalten.
►Fleisch und Wurst: In Maßen! Die darin enthaltene Arachidonsäure fördert bei zu großer Konzentration Entzündungen.
► Weißbrot, Brötchen, Kuchen, Limonade: Treiben wegen ihres Gehalts an einfachem Zucker den Blutzuckerspiegel ständig nach oben. Dies fördert Entzündungsprozesse sowie Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes. Lieber Vollkornprodukte essen!
► Rotwein, Hartkäse, Salami: Lösen wegen ihres hohen Histamingehalts und bei Empfindlichkeit Kopfschmerzen und Katergefühle aus.
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