... trainieren tatsächlich die Abwehr (s. r.), und machen dabei auch noch glücklich!
Ausgeschlafene schniefen weniger
► Schlaf ist ja bekanntlich die beste Medizin, und tatsächlich hat der Körper nachts ganz schön zu tun: Er regt Stoffwechselprozesse an, schüttet Wachstumshormone aus und entgiftet. Wer regelmäßig gut und genug schläft, hält damit auch sein Immunsystem fit.
► Umgekehrt – Sie ahnen’s schon – steigert ein Schlafdefizit das Risiko für Schnupfen & Co. Und zwar um das Vierfache! Je weniger wir schlafen, desto drastischer verringert sich die Zahl unserer Abwehrzellen. Schlafen Sie also nächtlich etwa sieben bis acht Stunden, damit Ihr Körper ausreichend Zeit hat, sich zu erholen – und Ihr Immunsystem mit Viren und Bakterien spielend fertig wird.
Nicht rauchen
► Es gibt viele sehr gute Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören. Zu den wenig bekannten zählt dieser: Zigaretten greifen unsere Immunabwehr an.
► Tabakrauch trocknet die Schleimhäute aus, fördert Entzündungsprozesse, er beeinträchtigt auch das natürliche Reinigungssystem der Atemwege. Wäre es nicht herrlich, den Herbst ganz ohne Zigaretten und mit freierem Atem zu genießen?
Heiße Luft, kaltes Wasser
► Wärme-Kälte-Reize stacheln das Immunsystem zur Höchstleistung an. Also ab in die Sauna! Und zwar schon, bevor die Erkältungssaison losgeht: Zweimal in der Woche saunieren – nach sechs bis zehn Saunagängen ist die Abwehr fit.
► Ganz einfach funktioniert so eine Reiztherapie morgens unter der Dusche: Den Körper mit warmem Wasser verwöhnen, ihn dann mit kaltem wecken. Wechselduschen stets mit kaltem Guss beenden.
Sanddorn: reich an Vitamin C
► Mit den orangen Früchten beugen Sie Infekten vor, werden sie schneller los: Sanddorn enthält ca. zehnmal so viel Vitamin C wie Zitronen!
► Eine tägliche Dosis Sanddorn (als Saft oder Fruchtpulver) macht vital, erhöht die Widerstandskraft auch dank vieler anderer Vitamine, ungesättigter Fettsäuren, Mineralien und Spurenelemente.
Fröhlich an die frische Luft
► Freuen wir uns über die schönen Seiten des Herbstes, denn schon eine positive Einstellung hält fit. Besonders Lachen baut Stress ab, setzt Glückshormone frei – und stärkt so die Abwehrzellen. Wer also häufig und von Herzen lacht, trainiert ganz nebenbei auch sein Immunsystem.
► Gönnen Sie sich täglich frische Luft! Denn warme Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und macht sie empfänglich für Erkältungsviren. Gehen Sie mit Ihren Lieben deshalb bei jedem Wetter raus: Spazierengehen aktiviert die Körperzellen, kurbelt die Immunabwehr an, und die Atemwege werden gut befeuchtet. Steigen Sie jetzt auch so oft wie möglich von Bus und Bahn aufs Fahrrad um. Drinnen gilt: Noch häufiger stoßlüften.
Heiße Küsse härten ab
► Wenn die Lippen zweier Menschen sich berühren, dann beschleunigt sich nicht nur der Herzschlag: Ein intensiver Kuss löst im Kopf quasi ein Feuerwerk aus: Milliarden Nervenzellen werden aktiv, Botenstoffe, Neurotransmitter und auch Glückshormone überfluten die Gehirne der beiden Beteiligten.
► All diese Reaktionen regt das Immunsystem an! Im Taumel des Küssens werden nämlich über den Speichel etwa 80 Millionen Keime ausgetauscht – das haben Wissenschaftler nachgezählt. Die Erreger des einen Partners trainieren dabei die Antikörper des anderen. Dadurch wirkt ein Kuss ungefähr wie eine kleine Schluckimpfung.
► Forscher spekulieren außerdem, dass auch der Sexualtrieb nicht nur der Fortpflanzung diene, sondern ebenfalls der Aneignung einer vielfältigen Bakterienschar durch Körperkontakt. Diese kann den eigenen Organismus widerstandsfähiger machen.
Bunt ist gesund
► Welche Vitamine stecken noch mal in welchem Nahrungsmittel? Essen Sie einfach bunt – zwei Portionen Obst, drei Portionen Gemüse pro Tag. Je nach Farbe sind auch verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe drin, die uns vor Krankheiten schützen können.
► Die Ernährung ist so wichtig für die Abwehr, weil 70 Prozent der Immunzellen im Darm sitzen – sie profitieren vor allem von Brokkoli, Chicorée, Beeren, Trauben, Möhren, Knoblauch, Kohl, Spinat, Tomaten und Zitrusfrüchten.
Tee trotzt Infekten
► Dürfte unser Immunsystem wählen, würden wir täglich Heiltees trinken: Sie wirken antibakteriell, befeuchten die Schleimhaut und beugen Erkältungen vor oder vertreiben sie.
► Bewährt haben sich Holunderblüten, Spitzwegerich, Thymian, Zistrose und Verbene. Einen rauen Hals beruhigt z. B. ein Mix aus 20 g Schlüsselblume, 15 g Malvenblüten, 30 g Salbeiblättern.
Jetzt warm anziehen
► Sobald wir frieren, ziehen sich die Blutgefäße zusammen, die Durchblutung wird gedrosselt. Und schon sind in der Nasen- und Rachen-Schleimhaut weniger Abwehrzellen parat: Die Viren haben jetzt leichtes Spiel.
► Füße in dicke Socken stecken, denn der Körper möchte von unten her warm gehalten werden. Zwiebellook tragen, um sich dem Wetter anzupassen. Wer trotz warmer Kleidung fröstelt, sollte seine Selbstheilungskräfte zudem mit Wirkstoffen aus der Natur stärken (z. B. Meditonsin, Apotheke).
Pfarrer Kneipp hat recht behalten
►Sebastian Kneipp (1821 – 1897) war als Theologiestudent an Lungentuberkulose erkrankt. Ärzte erklärten ihn für unheilbar. Da begann der Kranke, sich selbst zu behandeln: Mit Tauchbädern in der winterkalten Donau regte Kneipp seine Abwehrkraft an und wurde gesund.
►Der Wasserdoktor und Kräuterpfarrer entwickelte ein Naturheilverfahren, das auf fünf Säulen steht: Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung, Balance. Allein regelmäßige Kaltanwendungen vermindern die Erkältungshäufigkeit auf die Hälfte. Mehr auf www.kneipp.com
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