... Teil des derzeitigen AMD-Erfolgs von den verbesserten Architekturen. Ein wichtiger Baustein ist auch der momentane Fertigungsvorteil. Sowohl Intels als auch Nvidias Prozessoren laufen zwar mit mehrfach optimierter, aber vergleichsweise antiker Fertigungstechnik vom Band. AMD setzt hingegen sowohl für Zen 2 als auch für Navi bereits auf 7-Nanometer-Strukturen. Wie viel davon wirklich „7 nm“ ist und was nur Marketing, soll an dieser Stelle nicht das Thema sein. Wie man es dreht und wendet, feinere Fertigung war schon immer ein Trumpf im Kampf gegen die Konkurrenz – Intel alias Ex-„alien fab-tech“ kann davon ein gepeinigtes Lied singen. 2020 wird aus AMDs Vorsprung mindestens bei den Grafikkarten ein Gleichstand. Noch ist 7 nm FinFET mit DUVLithografie angesagt, bei den Neuheiten jedoch EUV-Belichtung, welche noch feinere Strukturen und somit mehr Transistoren bzw. Takt bei weniger Leistungsaufnahme erlaubt. Es ist angesichts der langen Zeitspanne zu erwarten, dass Nvidia konsequent auf diese Edelfertigung setzt. Die Ampere-Generation wird somit mächtig – wie mächtig, hängt auch von den kommenden AMD-Produkten ab, denn ohne Druck wird Nvidia kein Monster abseits einer sündhaft teuren Titan von der Leine lassen. Derzeit köcheln Jensens Mannen auf Sparflamme, der alte Turing tut’s trotz 12-nm-Fertigung gegen AMDs erste Navi-Generation. Ich brenne darauf, die neuen Chips zu testen und zu sehen, wie die Architekturen mit quasi-gleichem Material performen. Mein Tipp: Sparen Sie schon mal!
Seit Festlegung des aktuellen PCGH-Grafikkarten-Leistungsindex sind bereits einige Monate vergangen. Ständige Spiele-und Treiber-Updates halten uns kontinuierlich auf Trab, wir prüfen die Leistungsdaten aller bereits durchgetesteten Grafikkarten sporadisch auf ihre Gültigkeit. Hin und wieder ergeben sich deutliche Änderungen, etwa durch einen optimierten Treiber oder Patch, welche umfangreiche Nachtests zur Folge haben – damit Sie stets das aktuelle Leistungsbild sehen, um fundierte Kaufentscheidungen zu treffen. Wir nahmen die nun gehäuft aufgetretenen Veränderungen der Leistung (jede für sich marginal, insgesamt aber merklich) zum Anlass für Maßnahmen. Mit anderen Worten: Wenn wir sowieso jede Grafikkarte nachtesten müssen, können wir dabei auch sinnvolle Veränderungen an den Tests vornehmen, um bekannte Schwachstellen anzugehen.
2020 schickt sich an, das spannendste GPU-Jahr seit Langem zu werden, denn nicht nur AMD und Nvidia werden neue Grafikkarten veröffentlichen, sondern auch Intel. Das erste Halbjahr wird dabei „nur“ von AMD-und Nvidia-Neuheiten bestimmt, diese werden es dank verfeinerter 7-nm-Fertigung jedoch in sich haben – neue absolute Leistungssphären bahnen sich an. Damit der PCGH-Leistungsindex noch besser für kommende GPU-Monster gerüstet ist, haben wir ein paar Stellschrauben feinjustiert. Das Schlagwort lautet Qualität. Diese kommt bekanntlich von Qualen – und diese erleiden die teilnehmenden GPUs mehr denn je. Um dem hier und da wirkenden CPU-Limit besser zu entgehen, haben wir zwei Schritte unternommen. Erstens arbeitet die Infrastruktur schneller denn je: Anstelle von DDR4-3600 taktet der RAM nun mit 3.866 MHz, wenn auch mit etwas zahmeren Latenzen. Außerdem haben wir den Uncore-Bereich unseres wie gehabt auf 5 GHz Allcore übertakteten Core i9-9900K von 4,8 auf 4,9 GHz angehoben. Das Update auf Windows 10 1909 inklusive laufender Patches ist obligatorisch. Außerdem haben wir den GPU-Anspruch bei einigen Spielen erhöht. Anno 1800 alias „Prozessorkiller“ testen wir fortan mit 8× statt 4× MSAA und aktivieren außerdem die neu integrierte Fidelity-FX-Schärfung. In Shadow of the Tomb Raider aktivieren wir ebenfalls zusätzlich das mit einem späteren Patch integrierte Fidelity-FX-Sharpening. Last but not least: Wolfenstein 2 wird nun doch von seinem Technik-Nachfolger Youngblood beerbt. Das Vulkan-Spiel befindet sich mit derselben Testsequenz auch im aktuellen CPU-Parcours, sodass der Schritt naheliegend und sinnvoll für die Vergleichbarkeit ist.
Die Tweaks führen zu konstanteren Ergebnissen aufgrund des minimierten CPU-Limits und machen den Index fit für 2020. Beachten Sie bitte, dass die Nachtests andauern, weshalb Sie auf der rechten Seite noch den „alten“ Index sehen – einen Vorgeschmack auf die neuen, ausdrücklich im „Work in progress“-Status befindlichen Ergebnisse gibt’s im RX-5500-XT-Test. (rv)