... auspowern dürfen. Das ist an sich eine gute Sache. Aber vergessen Sie nicht: Katzen sind keine Ausdauerläufer! Sie lauern ihrer Beute auf, um im entscheidenden Moment ihre gesamte Energie zu sammeln und die Beute mit einem schnellen Sprint zu fangen. Und genau das muss die Katze (auch in reiner Wohnungshaltung) ausleben dürfen. Ein Katzenlaufrad kann also niemals die tägliche Spielzeit mit Ihrer Katze ersetzen.
Abkühlung
So schwitzen Katzen
Gegen das Schwitzen haben Katzen eine ganz eigene Technik entwickelt. Weil sie lediglich über die Pfotenballen, bzw. deren Schweißdrüsen, Schweiß absondern können, speicheln sie sich, wenn die Hitze sie stört, am ganzen Körper ein. Die dadurch entstehende Verdunstungskälte kühlt die Haut und dadurch auch den Körper. Wird es noch heißer, hecheln Katzen ähnlich wie ein Hund. Das kommt allerdings selten und meist nur bei Langhaarkatzen vor. Weil das Belecken des ganzen Fells, meist mehrmals am Tag, dem Körper viel Flüssigkeit entzieht, müssen Katzen im Sommer deutlich mehr trinken als bei ihnen angenehmen Temperaturen.
Nahrungsergänzung
Vitamin A und C im Check
Bei uns Menschen und bei anderen Säugetieren kann der Körper aus Pflanzennahrung Beta-Karotin, die Vorstufe des Vitamin A, in selbiges Vitamin umwandeln. Der Organismus der Katze kann das nicht. Deshalb muss Katzen Vitamin A über die Nahrung zugeführt werden. Es ist wichtig für Augen, Zähne, Knochen, die Fruchtbarkeit, Haut, Schleimhäute und das Magen- und Darmgewebe. Pures Vitamin A ist in Fisch und Fleisch vorhanden. Vor allem aber in Leber. Hier ist zu beachten, dass der Vitamingehalt bei roher Leber 30 Prozent höher liegt als bei gekochter. Bitte Vorsicht! Eine zu hohe Zufuhr dieses Vitamins kann eine Vitamin-A-Vergiftung verursachen, die letztlich zu irreparablen Schäden an den Gelenken führt. Genau andersherum verhält es sich mit Vitamin C. Während wir Menschen auf die Zufuhr von außen angewiesen sind, produziert der Katzenkörper Vitamin C selbst. Zugeführt werden sollten Vitamine generell immer in enger Absprache mit dem Tierarzt, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Symptome
Polypen als Schnarch-Auslöser
Menschen, Hunde und auch Katzen können im Schlaf schnarchen – und das auch mächtig laut! Natürlich überlegt man als Besitzer, ob das Schnarchen der Katze normal ist oder vielleicht auf etwas Gefährliches hindeutet. Fakt ist: Beides kann der Fall sein. Wenn die Katze schnarcht, passiert das Gleiche wie beim Menschen: Die Atemwege sind blockiert. Die Luft wird daran gehindert, frei einzuströmen. Dabei vibrieren die umliegenden Bereiche, was das typische Schnarchgeräusch erzeugt. Das kann beispielsweise passieren, wenn die Katze sehr entspannt und tief schläft. Polypen in der Nase sind häufig schuld daran,dass die Katze schnarcht. Es handelt sich dabei um gutartige Wucherungen in der Schleimhaut. Diese verengen die Atemwege, weshalb die Luft nicht ungehindert durchströmen kann. Nasenpolypen sind für Katzen in der Regel nicht gefährlich. Hindern sie die Katze daran, frei atmen zu können, sollten sie vom Tierarzt entfernt werden.
Gesundheit
Wie misst man den Puls?
Als Laie können Sie die Anzahl der Pulswellen zählen. Zählen Sie 15 Sekunden lang. Die ermittelte Pulswellenzahl rechnen Sie dann einfach auf die Dauer einer Minute hoch – also mal vier nehmen. Sie können die Herzfrequenz aber auch direkt ermitteln, indem Sie an der linken Brustseite Ihres Tieres die Herzschläge bzw. die Herzseitenstöße ertasten und entsprechend zählen. Bedenken Sie: Herz- bzw. Pulsfrequenz werden durch äußere Faktoren beeinflusst, bzw. sind erhöht: Bei Erregung, Anstrengung oder bei hohen Außentemperaturen steigen die Pulswerte an. Der normale Ruhepuls einer gesunden Katze liegt zwischen 80 und 140 Schlägen pro Minute.
Meine Katze wird alt – wie kann ich sie unterstützen?
Auch im Alter verlieren unsere Katzen niemals ihren Charme und ihre Anmut, darüber hinaus strahlen sie so viel Ruhe und Gelassenheit aus. Das Zusammenleben mit einem Katzensenior kann mitunter aber auch ganz schön anstrengend sein und Entbehrung bedeuten, denn der schleichende Alterungsprozess bringt körperliche und psychische Veränderungen mit sich.
Meist stellen wir um das 10. Lebensjahr herum offensichtliche Veränderungen fest: Die Sinnesorgane und die Hirnleistung laufen nicht mehr auf Hochtouren, die Gelenke verändern sich, die Muskulatur baut sich ab, Ihre alte Katze erkrankt häufiger, hat weniger Appetit, friert schneller und schläft mehr. Hat Ihr Senior Schwierigkeiten mit der Orientierung, miaut übermäßig laut und viel oder ist unsauber? Dann kann auch eine senile Demenz dahinterstecken. Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt und eine regelmäßige Gabe der verordneten Medikation können ein Fortschreiten altersbedingter Erkrankungen verzögern und Symptome lindern.
Ein angepasster und gleichbleibender Tagesrhythmus, leichte Spieleinheiten, erwärmtes Futter, eine höhere Anzahl leicht erreichbarer Katzentoiletten und Liegeplätze an verschiedenen Orten, altersgerechte Kratzmöglichkeiten, Nachtlichter, Wärmequellen und ein Schlafplatz in Ihrer Nähe werden Ihrem Katzensenior ebenso den Alltag erleichtern. Geduld, Empathie, Verständnis und liebevolle Zuwendung machen einer alten Katze das Leben leichter.
Forschung
Brustkrebs-Risiko bei Katzen
In einer Münchener Praxis für Tierpathologie wurden 29.270 Katzen für eine Studie über Gesäugetumoren (Brustkrebs) herangezogen. Davon waren ca. acht Prozent, also 2386 Katzen, betroffen. Bei Katzen tritt Brustkrebs nur halb so oft auf wie bei Hunden. Wenn aber, sind ihre Tumoren fast doppelt so oft (zu 92,8 Prozent) bösartig. Das heißt, sie wachsen tief in das Gewebe, breiten sich dort schnell aus und brechen in Lymphgefäße ein. Bei dem Vergleich der verschiedenen Rassen zeigte sich, dass Siam- und Perserkatzen deutlich anfälliger sind als andere Rassen oder Hauskatzen. Europäisch Kurzhaar- und Hauskatzen nehmen eine Mittelstellung ein. Die Studie zeigte außerdem, dass eine Kastration bei Katern, die ohnehin nur 3,5 Prozent der betroffenen Tiere ausmachten, keinerlei Einfluss auf das Tumorgeschehen hat. Anders bei den weiblichen Vertretern: Kastrierte Katzen waren weitaus seltener betroffen als nicht kastrierte Artgenossinnen.
Freigang
Aufgepasst, fleißige Mäusejäger!
Ausgedehnte Streifzüge in der Natur sind für viele Freigängerkatzen selbstverständlich. Und: Katzen sind Jäger. Klar, dass sie auch Jagd auf kleine Säugetiere wie Mäuse machen. Haben Mäuse aber vergiftete Pflanzen oder einen speziellen Köder mit Mäusegift gefressen, dann kann diese Beute auch für die Katze sehr gefährlich werden. Achten Sie deshalb auf Vergiftungserscheinungen. Regelmäßige Wurmkuren alle drei Monate sollten bei Mäusejägern übrigens Pflicht sein.
Körpersprache
Fauchen wie die Großen
Das Fauchen ist Katzen von klein auf angeboren und dient ihnen zur Kommunikation. Um diesen stimmlosen Droh- und Abwehrlaut zu erzeugen, öffnet die Katze das Maul, zieht die Oberlippe nach oben, wölbt die Zunge hoch und stößt kurz und kräftig Luft aus. Im Gegensatz zum Schnurren geschieht das Fauchen ausschließlich beim Ausatmen, weshalb erregte Katzen vorher bereits tief einatmen, sich damit quasi aufrüsten. Je schneller sie dann ausatmen, umso kräftiger, aber kürzer ist das Fauchen. Bei blitzartig explosiv ausgestoßener Luft verbindet die Katze Fauchen mit Spucken. Das Fauchen an sich ist schon ein deutliches Signal, doch häufig kann man der Körpersprache einer fauchenden Katze ihre Stimmung noch deutlicher ablesen und differenzieren:
Katze faucht vor Schreck:
Die Katze macht meistens einen angedeuteten Katzenbuckel, lässt aber Augen, Ohren und Schnurrhaare auf den Gegner gerichtet.
Katze faucht zur Abwehr:
Beim Abwehrfauchen gegenüber Artgenossen legt die Katze ihre Ohren zurück und stellt sich auf ihre Zehenspitzen, wobei sie gleichzeitig die Nacken-, Rücken- und Schwanzhaare sträubt.
Katze faucht vor einem Angriff:
Vor einem ernsthaften Angriff, zum Beispiel bei einem Katerkampf, drohen Katzen nicht nur mit Fauchen, sondern verbinden es mit straff nach hinten gelegten Ohren, entblößten Zähnen, zu schmalen Schlitzen geschlossenen Augen und einem tiefen, stimmhaften Knurren, das unmittelbar vor dem Angriff in schrilles Kreischen übergeht. Katzen gehen meist nur im absoluten Notfall zum direkten Angriff über.