... Gamora mit ihren schwarz-roten Haaren und der weißen Rüstung definitiv eher an die zahlreichen Comicvorlagen angelehnt.
Allein als Team agieren
Entsprechend folgt das Spiel auch einer eigenen Geschichte und steht in keinem Zusammenhang mit bekannten Erzählungen. Die Galaxie erholt sich gerade von einem gigantischen Krieg, der vor einigen Jahren gewütet hat. In dieser unsicheren Zeit versuchen sich auch Peter Quill und seine Truppe von Misfits durchzuschlagen. Sie verkaufen sich selbst als Helden, die man anheuern kann, und hoffen, damit den schnellen Reichtum zu erzielen. Natürlich läuft es selten so, wie sich die Guardians das vorstellen. So wird die Truppe zum Auslöser eines zunächst recht unbedeutend erscheinenden Events, das sich aber schnell verselbstständigt und eine Kette von Reaktionen von galaktischem Ausmaß auslöst. Somit steht mal wieder das Universum auf dem Spiel, wenn die Guardians of the Galaxy nichts dagegen unternehmen.
Als Spieler des Action-Adventures schlüpft ihr in die Rolle von Peter Quill aka Star-Lord. Die Guardians verkommen aber nicht zu einer One-Man-Show, denn eure treuen Begleiter Drax, Gamora, Rocket und Groot sind stets an eurer Seite. Weder in den Kämpfen noch während der Erkundung der Spielwelt sollt ihr euch jemals alleine fühlen. Auf diesen Aspekt haben die Entwickler sehr viel Wert gelegt. So gibt es zum Beispiel eine eigene Entwicklungsabteilung, die ausschließlich für das Wortgeplänkel, das sogenannte Banter, zwischen den Charakteren zuständig ist und dafür sorgen soll, dass sich die Gespräche während des Durchstreifens der Welt harmonisch ins Spiel einfügen.
Die anderen Mitglieder der Guardians sind dabei nicht nur NPCs, die euch folgen, sondern solche, die auch ihre eigenen Entscheidungen treffen können, an die ihr euch dann anpassen müsst. Teilweise basieren diese Entscheidungen der Gefährten wiederum auf Dingen, die ihr als Peter vielleicht zu einem früheren Zeitpunkt getan oder gesagt habt. So soll sich eine dynamische Geschichte mit Entscheidungen und Konsequenzen entwickeln. Allerdings solltet ihr hier kein Rollenspiel mit verzweigter Handlung und verschiedenen Enden erwarten. Das Spiel an sich ist streng linear und verläuft erzählerisch von einem Startpunkt zu einem festgelegten Endpunkt. Nur auf dem Weg dazwischen ergeben sich unterschiedliche Herangehensweisen aufgrund von Entscheidungen.
Gruppenkeilerei
Im Kampf zeichnet sich Protagonist Star-Lord durch seine Agilität aus, die er durch die ikonischen Jet-Booster an seinen Stiefeln erreicht. Mit diesen kann er einige Zeit schweben, in verschiedene Richtungen über den Boden schlittern und sich blitzschnell aus einer Gefahrenzone katapultieren. Offensiv setzt Peter auf seine zwei Blaster-Pistolen sowie eine ganze Reihe von spannenden Fähigkeiten. Wirklich ins Detail, was es mit diesen Skills auf sich hat, wollten die Entwickler aber noch nicht gehen. Es wird aber zum Beispiel eine Art Ultimate-Skill geben, den wir im bisher gezeigten Gameplay kurz begutachten durften. Dabei setzt Peter die Kopfhörer seines Walkmans auf, schaltet seine 80er- Mucke ein und ballert zum Rhythmus der Musik noch stärker um sich als ohnehin schon.
Wie auch sonst im Spiel ist man natürlich auch während der Kämpfe nicht allein. Die anderen Guardians werfen sich genauso ins Getümmel. Jeder von ihnen stellt dabei für sich selbst eine ebenso gefährliche Figur dar wie Peter Quill. So gilt Gamora nicht ohne Grund als gefährlichste Schwertkämpferin des Universums und Rocket als tödlich-geniales Genie. Die Gefährten agieren im Kampf zwar auch recht selbstständig, als Spieler kann man jedoch auch individuelle Skills für die einzelnen Guardians auslösen. Die Entwickler mussten hier eine Balance finden, dass man sich einerseits als Spieler nicht überflüssig vorkommt, weil die Gefährten zu stark sind, dass man andererseits aber trotzdem stets das Gefühl hat, Teil einer schlagkräftigen Truppe zu sein. Ob ihnen das gelungen ist, wird sich aber erst einschätzen lassen, wenn wir selbst spielen konnten.
Damit es nicht langweilig wird, soll auf jeden Fall für eine Vielfalt an Gegnern gesorgt werden. Dem kommt sicher auch zu Gute, dass die Guardians im Laufe ihres Abenteuers verschiedene Planeten besuchen, die jeweils ihr eigenes Design und entsprechend auch andere aggressive Wesen mit sich bringen. Wie viele Welten wir im Laufe des Spiels besuchen, ist bisher nicht bekannt. Auch beim Aufgebot der Gegenspieler bedienen sich die Entwickler großzügig im Angebot des Marvel-Kosmos. So sollen einige der bekannteren, aber auch weniger bekannte Bösewichter der Guardians of the Galaxy zum Einsatz kommen.
Ein Anfang, eine Mitte und ein Ende
Viele Aspekte, wie das Kampfsystem, die Dynamik zwischen den einzelnen Charakteren und die Umsetzung der Story, lassen sich erst einschätzen, wenn wir das Spiel selbst in die Hände bekommen haben. Einen guten ersten Eindruck hinterlässt die erste Präsentation aber allemal. Erfreulich ist auch, dass die Entwickler von Eidos Montreal auf den heute so üblichen Schnick- Schnack verzichten. Bedeutet: Guardians of the Galaxy ist ein in sich abgeschlossener Singleplayer-Titel, ohne DLCs, ohne Mikrotransaktionen.
Es wird im Spiel zwar ein Outfit-System geben, von denen einige als Pre-Order-Boni oder in der Cosmic Deluxe Edition enthalten sein werden. Die meisten Outfits für die fünf Hauptcharaktere werden aber direkt im Spiel durch die Erkundung der Spielwelt freigeschaltet. Die Levels sind zwar ziemlich linear, sollen aber durchaus versteckte Ecken bieten, die aufmerksame Spieler belohnen. Demnach muss es den Entwickler eigentlich nur gelingen, eine packende Story mit einzigartigen Charakteren zu erzählen, sowie ein ordentliches Balancing in den Kämpfen hinzubekommen, damit man sich als Star-Lord inmitten eines epischen Abenteuers der Guardians of the Galaxy wiederfinden kann. Wir müssen auch gar nicht mehr lange warten, um zu überprüfen, ob den Machern von Eidos Montreal gelingt, was sie versprechen. Schon am 26. Oktober 2021 soll es losgehen, ob auch auf der Switch, wo das Spiel nur über die Cloud erscheint, steht allerdings noch nicht fest. ■ Matthias Dammes