... er. Seine Erklärung: „Auch wenn diesen Kunden ein lieblicher besser schmeckt, sie haben mal gehört, guter Wein, egal ob rot oder weiß, müsse trocken sein.“
Welcher Wein schmeckt Ihnen? Eine Weinprobe gibt Auskunft
EINE GESCHMACKSFRAGE
Wein wird aus mehr als 2000 Rebsorten gewonnen. Diese sind Grundlage für noch viel mehr Weinsorten, denn in so mancher Flasche steckt eine Cuvée, also eine Mischung verschiedener Grundweine.
Das hat nichts mit Panscherei zu tun: Oft ist Bordeaux – immerhin einer der berühmtesten Weine der Welt – eine Cuveé. „Rebsorte, Anbaugebiet und die Arbeit des Winzers bestimmen über den Geschmack eines Weines“, erklärt Christian Frens, Vizepräsident der SommelierUnion Deutschland.
Wie beim Rotwein haben Sie auch beim Weißwein die Wahl zwischen leichten, mittelschweren und schweren Sorten. Ersterer wird als süffig und fruchtig beschrieben. In Deutschland zählt der MüllerThurgau dazu.
Mittelschwerer Weißwein schmeckt kräftiger, viele Rieslinge und Pinot Grigios gehören in diese Kategorie. Schwerer Weißwein schmeckt intensiv, er wird oft in Holzfässern ausgebaut. Zu seinen Vertretern zählen weißer Rioja und mancher Veltliner.
Beim Rotwein spielen zusätzlich die Tannine eine Rolle. Diese Gerbstoffe sorgen für ein pelziges Gefühl auf der Zunge. Leichte Sorten wie Valpolicella und Beaujolais weisen kaum Tannine auf. Mittelschwere Rotweine sind dunkler, vollmundiger, mit einem wahrnehmbaren Tanningehalt. Zu ihnen zählt beispielsweise der Pinot Noir, im deutschsprachigen Raum auch als Spätburgunder auf dem Markt.
Rebsorten wie Merlot und Primitivo liefern schwere Rotweine mit kräftigem, durchaus fruchtigem Geschmack. Besonders viele Tannine, die dem Wein einen fast schon rauen Geschmack verleihen, enthält zum Beispiel der Cabernet Sauvignon.
Roséweine zeichnen sich durch ihren fruchtigfrischen Geschmack aus. Die Farbnuancen reichen von sehr hell bis lachsrosa.
WAS PASST WOZU?
Bei Tisch sollen sich Speise und Getränk ergänzen und den jeweiligen Geschmack zu voller Geltung bringen. Die alte Faustregel, nach der Rotwein zu dunklem Fleisch, Weißwein oder Rosé zu hellem Fleisch und Fisch gereicht wird, ist überholt. „Zu einem gegrillten Fisch passt gleichermaßen ein leichter Rotwein oder ein kräftiger im Holzfass ausgebauter Weißwein“, erklärt Frens. Je gehaltvoller das Essen, desto schwerer, also vollmundiger und damit meist auch alkoholreicher darf der Tropfen sein.
Die gehobene Gastronomie empfiehlt zu den verschiedenen Gängen eines Menüs jeweils passende Weine. Möchten Sie diesen Aufwand nicht treiben, schenken Sie sich und Ihren Gästen am besten einen mittelschweren Wein ein.
Weißweine schmecken kalt – bei Kühlschranktemperatur – am besten, Rosés bei acht bis zwölf Grad. Rotweine entfalten ihr ganzes Aroma bei Zimmertemperatur, womit 18 Grad gemeint sind.
LAGERUNG UND KAUF
„Weine sind lichtund temperaturempfindlich. Am besten bewahren Sie Ihre Flaschen in einem dunklen Raum liegend bei einer konstanten Temperatur zwischen zehn bis 14 Grad auf“, rät Experte Frens.
Es lohnt sich, immer wieder mal einen anderen Tropfen zu probieren. Weil Ihr Geschmack sich ändert, aber auch, weil Ihre Lieblingsrebsorte aus einem anderen Anbaugebiet womöglich noch besser schmeckt!