Illustration: Willi Brokbals
Die bei einer Oberfräse einsteckbaren Rundstäbe (meist 8 mm dick) nehmen den Anschlag oder einen Führungsschienenadapter auf. Natürlich könne auch selbst gebaute Helfer an diesen Stäben einen festen Halt finden. Es ist daher eine gute Idee, gleich einige Streifen Hartholz mit dem passende Lochabstand anzufertigen und sie als Grundlage für Eigenkonstruktionen vorzuhalten. Jeder dieser Halter besteht aus zwei gleich starken Leisten. Sie werden zum Paket zusammengelegt und mittig in der Fuge mit 8 mm durchbohrt, genau im Abstand der Führungsstangen in der jeweiligen Oberfräse. Schleifen Sie dann von beiden Flächen noch kräftig etwas ab, so dass die Brettchen die Stangen fest zusammenpressen können. Mit kleinen Rampa-Muffen (oder eingeschlagenen Muttern) in der einen Leiste und Flügelschrauben in der anderen lassen sich diese Sandwich-Leisten fest auf die Stangen der Maschine spannen.
Zwei solcher Leisten können zum Beispiel so modifiziert werden, dass die Oberfräse einen Zentimeter über einer Fläche „schwebt“. Mit abgesenktem Fräser lassen sich so zum Beispiel überstehende Holzstopfen (zur Kaschierung von Schraubenköpfen) beifräsen.
Bündigfräsen von oben
Foto: Roland Heilmann
Die von Roland Heilmann gezeigte Technik des „Fräsens von oben“ (HolzWerken 82) eignet sich auch zum Bündigfräsen von Massivholz-Anleimern. Dazu wird ein Nutfräser mit möglichst großem Durchmesser verwendet. Unter dem Werkstück liegt eine Furnierplatte. Sie muss etwas dicker als der Überstand der Anleimer sein. Sie sorgt dafür, dass eventuell zueinander leicht verdreht befestigte Anleimer nicht auf dem Tisch aufliegen.
Bei diesem Arbeitsgang ist der Stützfuß der Oberfräse vorteilhaft. Er sitzt auf der Werkstückfläche und hält die Oberfräse in exakt horizontaler Position. Die Frästiefe muss sehr exakt eingestellt sein, deshalb erst einmal mit einem Reststück probefräsen. Wenn nur geringe Überstände weg müssen, ist es besser, hier ausnahmsweise im Gleichlauf zu fräsen. Dabei wird das Werkstück von rechts nach links geschoben. (Hinweis: Beim Fräsen von oben ist die normale Arbeitsrichtung von links nach rechts.) Beim Gleichlauffräsen schneiden die Fräserschneiden von der Brettkante zur Brettfläche. Dadurch können keine Kantenausrisse entstehen.
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