... Trennung. Ein „Für immer und ewig“ gehört der Vergangenheit an – Paare bleiben nicht mehr um jeden Preis zusammen. Es muss ja nicht nur eine große Liebe geben. Vielleicht sind es auch zwei oder drei … Sieben Frauen haben uns von ihren unterschiedlichen Erfahrungen erzählt.
„Viele junge Leute sind zu romantisch. Meine Ehe ist eine Zweckgemeinschaft“
Carola (65):
„Ich liebe meinen Mann nicht. Das habe ich noch nie getan, nicht mal bei unserer Hochzeit. Trotzdem sind wir seit 45 Jahren verheiratet. Die jungen Frauen von heute sind da ganz anders, sie träumen von einem Prinzen und der großen Liebe. Ich finde, dass das für eine Ehe nicht so wichtig ist. Helmut und ich kommen gut miteinander aus, wir streiten wenig. Zweimal im Jahr fahren wir ein paar Wochen zusammen in den Urlaub. Sonst geht jeder seiner Wege. Mir war immer nur wichtig, dass wir Kinder bekommen und ich mir keine Sorgen ums Geld machen muss. Und das hat sich erfüllt.“
Nie hätte ich gedacht, wie es ist, eine Frau zu lieben“
Christine (52):
„Das erste Mal mit Anke war unbeschreiblich. Ich hatte zuvor noch nie Sex mit einer Frau gehabt. Mich noch nie so tief verstanden gefühlt, um meiner selbst willen begehrt. Diese Sensibilität – die hatte ich mit Jens nie erlebt. Wir haben uns einfach gefunden. Das Gefühl war so stark, dass ich mich von Jens getrennt habe. Ich lebe nun mit Anke zusammen.“
75% der Deutschen gaben 2018 laut statista an, dass sie eine glückliche Beziehung für ein erstrebenswertes Ziel im Leben halten.
In meiner Ehe habe ich mich irgendwie verloren“
Martina (54):
„Während der Ehe habe ich alles für meinen Mann getan, doch er betrog mich. Zweimal. Ich fühlte mich so klein. Es ging nicht mehr. Ich zog aus, lebe nun allein. Und merke, ich weiß gar nicht, wer ich bin. Meine nächste Beziehung: Erst mal mit mir selbst!“
„Ich tue, was er will, aus Angst, ihn zu verlieren“
Christa (49):
„Als Günther sagte, er wolle auch mit anderen Frauen schlafen, war das zunächst ein Schock. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich hatte Angst, ihn zu verlieren. Darum habe ich mich darauf eingelassen. Günther ist happy, aber ich tue nur so, als käme ich klar. Er sagt, ich hätte die gleiche Freiheit. Doch die will ich gar nicht. Letztens kam er später nach Hause. Ich wusste sofort, was los ist. Und fühlte mich einsam.“
Wir leben wie Bruder und Schwester miteinander“
Monika (68):
„Nachdem die Kinder geboren wurden, schliefen mein Mann und ich vielleicht noch zweimal pro Jahr miteinander. Seit zehn Jahren haben wir gar kein Sexleben mehr, sogar getrennte Betten. Mittlerweile habe ich mich damit arrangiert.“
„Ich habe mich in den besten Freund meines Sohnes verliebt“
Susanne (46):
„Mein Sohn Jonas und sein Freund Malte sind beide 22 und studieren zusammen. Sie treffen sich oft zum Lernen bei uns. So lernte ich Malte kennen. Anfangs habe ich mir nicht viel dabei gedacht, ich fand ihn nett – mehr aber auch nicht. Eines Abends unterhielten wir uns alleine in der Küche, als er mich plötzlich küsste. Leidenschaftlich, intensiv. Ich dachte, es sei eine einmalige Sache, weil ich ja auch viel älter bin als er. Bei dem einen Kuss blieb es aber nicht. Wir trafen uns ab da öfter und verliebten uns. Ich bin so glücklich. Doch was wird Jonas sagen? Davor habe ich Angst.“
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