Ob Cornflakes mit zugesetzten Vitaminen, Müsliriegel mit Extracalcium oder Salz mit Jod: Viele Lebensmittelhersteller reichern ihre Produkte mit Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Zusätzen an. Der Nutzen ist aber nur in wenigen Fällen nachgewiesen.
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Schon auf dem Frühstückstisch fängt es an: Die Cornflakes sind mit Vitaminen samt Eisen und Calcium aufgepeppt. Dazu ein Glas Multivitaminsaft und für Zwischendurch ein Energieriegel, ebenfalls mit Vitaminen. Zusatzstoffe stecken in Fruchtaufstrichen, Fertiggerichten und Quarkspeisen für Kinder. Ernährungswissenschaftler sehen die zunehmende Vitaminisierung skeptisch. Denn die Hersteller mischen Vitamine und Mineralstoffe ohne Konzept zu. So finden sich beispielsweise in den meisten vitaminisierten Lebensmitteln auch B-Vitamine - an denen allerdings kein Mangel herrscht.
Health Food - Essen mit Zusatznutzen?
Bei manchen angereicherten Produkten deckt bereits eine Portion den Tagesbedarf einzelner Nährstoffe. Durch die unkontrollierte Vitaminisierung kann es zu Überdosierungen und negativen gesundheitlichen Folgen kommen. Doch die Hersteller setzen nicht nur Vitamine und Mineralstoffe zu, sondern fast alles, was ernährungsphysiologisch als gesundheitsfördernd gilt - ob Omega-3-Fettsäuren im Brot oder Heilpflanzenextrakte in Wellnessdrinks.
Allein für probiotische Milchprodukte geben die Deutschen über 400 Millionen Euro im Jahr aus, hat die GfK-Marktforschung errechnet. Dabei kosten die teilweise doppelt so viel wie herkömmliche Trinkjoghurts. Margarine mit cholesterinsenkenden Zusätzen ist sogar bis zu sieben Mal teurer. Die GfK schätzt, dass der Markt für Functional Food - also Lebensmittel mit angeblichem Zusatznutzen - in Deutschland ein Volumen von rund 900 Millionen Euro hat.