... ausgefallenen Neulinge schlängeln sich mittlerweile auf der Beliebtheitsskala nach oben – und am allerwichtigsten: Wie bereitest du dir eine heiße Tasse Wohlbehagen am besten zu?
Rund um den Tee (Teil1)
Es gibt zwar über 3 000 Teesorten zur Auswahl, allerdings sind die per Definition gar kein „richtiger“ Tee, sondern sogenannte Aufgussgetränke und bestehen beispielsweise aus Kräutern. Hingegen stammen Grüner, schwarzer, weißer und gelber Tee sowie Matcha, Oolong Tee und Pu Erh Tee von der Teepflanze und deren verwandten Arten. Dennoch werden die meisten gängigen Tees selten aus deren Blättern gewonnen. Ein kleines Ratespiel: In welchem Land wird, denkst du, der meiste Tee pro Kopf konsumiert? Laut Statista liegt die Türkei hier mit rund 280 Litern auf Platz eins. Innerhalb Deutschlands wird dieser Platz übrigens von Ostfriesland belegt.
Goldene Milch
Wie versprochen folgt hier ein Rezept für Goldene Milch. Man nehme: * 300 ml Milch (pflanzlich oder tierisch) * 1 EL Kurkumapulver
* 1 TL Ingwerpulver (wer es scharf mag, kann auch mehr nehmen)
* 1/4 TL schwarzer Pfeffer * 1/2 TL Kokosöl und Zimt nach Geschmack
* Bei Süßungswunsch kann noch etwas Honig dazukommen
Das Ganze wird miteinander verrührt oder vermixt. Goldene Milch kann auch kalt getrunken werden, gerade im Winter möchte man jedoch eher in den Genuss eines wärmenden Getränkes kommen. Daher kann die Goldene Milch auch kurz aufgekocht werden. Anschließend lässt man sie wenige Minuten köcheln – allerdings nicht zu lang, damit Geschmack und Nährstoffe erhalten bleiben.
Tee und Schokolade
Rund um die Erfindung des Tees rankt sich die ein oder andere lokalpatriotische Legende. Für die Entstehung und Ausschmückung dieser war auch lange genug Zeit, denn er wurde schon vor tausenden von Jahren genossen. Der Ursprung des Tees liegt in China und er diente eigentlich als zeremoniell zubereitetes Heilmittel. Im Laufe der Jahrhunderte stieg unter anderem durch technische Fortschritte die Sortenvielfalt. Im 17. Jahrhundert fand der Tee seinen Weg nach Europa.
Die heiße Schokolade, wie wir sie heute kennen, hat mit ihren Vorläufern kaum noch etwas gemein. Diese wurden in Südamerika genossen, allerdings hatte das damalige Kakaopulver eine ganz andere Qualität und die frühere heiße Schokolade war vermutlich auch sehr viel weniger süß.
Etwas früher als der Tee kam auch die heiße Schokolade in Europa an, nämlich im 16. Jahrhundert. Eine ganze Weile erfreuten sich vor allem Adlige daran und es wurden dem Kakao allerlei Wirkungen zugeschrieben. Durch die Entölung des Pulvers und dem Hinzufügen von Zucker fand er schließlich auch bei der breiten Masse Anklang.
Mittlerweile erfolgt die Zubereitung entweder mit Milch oder mit heißem Wasser und der Kakao kommt in Pulverform zum Einsatz.
Mancherorts wird auch „echte“ Schokolade verwendet. Gemein haben aber sowohl das Pulver als auch die Tafel, dass sie durch die starke Entölung weniger Nährstoffe enthalten als der ursprüngliche Kakao – was dem Genuss keinesfalls einen Abbruch tut, wie Heißgetränkefans wissen.
Ebenfalls aus Asien, genauer aus Indien, kam etwa zur gleichen Zeit eine weitere Köstlichkeit nach Europa: der Punsch. Anfänglich enthielt dieser keinen Alkohol, sondern es handelte sich schlicht um Tee mit verschiedenen Gewürzen. Mittlerweile gibt es Punsch in allen erdenklichen Varianten, meist auf der Basis von Tee, Zucker und Alkohol oder für Kinder häufig stattdessen mit Fruchtsaft.
Wärme mit Schuss
Klarer Spitzenreiter bei den alkoholischen Heißgetränken ist hier der Glühwein. Bereits im Mittelalter wurden Weine gewürzt mit dem gewissen Etwas konsumiert. Warm und mit dem typischen vorweihnachtlichen Geschmack kennt man Glühwein jedoch erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts, als dieser von einem findigen heimischen Weinkellerbesitzer kreiert wurde.
Inzwischen ist von fragwürdig zusammengepanschtem Glühwein mit Kopfschmerzgarantie bis hin zu Glühwein aus hochwertigen Zutaten für den ganz besonderen winterlichen Genuss alles vertreten. Kleiner Tipp: Am besten schmeckt’s mit unserem Rezept am Ende des Artikels.
Ein Seefahrergetränk aus dem 18.
Jahrhundert erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit, der Grog.
Eigentlich handelte es sich hier schlicht um Rum und Wasser, aber ähnlich wie beim Punsch gibt es heute unzählige Arten und Variationen. Gemein haben die heutigen Rezepte, dass Zucker und Zitrone oder Orange nicht fehlen dürfen.
Grog kann stark oder eher milde zubereitet werden und variiert je nach Zutaten im Geschmack – so ist für jeden etwas dabei.
Neues entdecken
Andere Länder, andere Sitten heißt es so schön, und das gilt auch für beliebte Heißgetränke im Winter. Alsbald wird man jedoch feststellen, dass man sich in diesem Punkt weltweit relativ einig ist und gemeinhin ähnliche Zutaten in unterschiedlicher Konstellation genossen werden. Definitiv gut gehen lässt man es sich in Großbritannien mit dem sogenannten Egg Nog, in den Niederlanden Zopie genannt. Ein alkoholisches Getränk dient hier als Basis – Rum für Egg Nog und Bier für Zopie. Gemischt wird dieses mit Gewürzen, Sahne, Milch und, wie der Name erahnen lässt, mit Eiern. Damit wird garantiert jedem wohlig warm. In einigen Ländern verbreitet und mit unterschiedlichen Bezeichnungen geläufig ist Kaffee mit einem Schuss des gewünschten Alkohols und Zucker. Verfeinert wird dieses Getränk mit weihnachtlichen Gewürzen wie Zimt und Nelken.
Rund um den Tee (Teil 2)
Passionierte Teeliebhaber wissen, dass Teebeutel nicht überall vertreten sind und Tee sehr häufig lose verkauft und verwendet wird.
Anfang des 20. Jahrhunderts war das einem schlauen Teehändler etwas zu unhandlich, weshalb er seinen Tee in kleinen Säckchen abfüllte. Das wurde von seinen Kunden oft missverstanden: Sie tauchten die Beutel nämlich einfach direkt ins heiße Wasser. Praktisch ist das allemal und zaubert bis heute innerhalb kürzester Zeit ein heißes Tässchen Teegenuss auf den Tisch.
Was hierzulande der Glühwein, ist in Polen das Glühbier, welches nach einem ähnlichen Prinzip zubereitet wird. Zucker und Früchte sorgen auch hier für die besondere Note. Generell lässt sich feststellen, dass man sich im Winter weit verbreitet auf die wärmende Wirkung des Alkohols verlässt und, um den Genuss zu steigern, ein Schwung Gewürze dazukommen. Die ein oder anderen Vitamine runden das Ganze mit einem fruchtigen Aroma ab.
Spezialitäten
Beinahe jeder hat mittlerweile von der sogenannten Goldenen Milch gehört. Diese hat ihren Ursprung in der indischen Heilkunst Ayurveda und ihr wird eine heilende und antioxidative Wirkung zugeschrieben.
Dazu wird eine Mischung verschiedener Gewürze, unter anderem Kurkuma und Pfeffer sowie auf Wunsch Kokosöl und Honig in pflanzliche oder tierische Milch gerührt und erhitzt. Na, bist du neugierig geworden? Etwas weiter oben findest du dafür ein verführerisches Rezept.
Das Modegetränk Chai Latte hieß mal (und tut es regional auch heute noch) Masala Chai und wird gerne in Indien getrunken. Es besteht aus schwarzem Tee mit Milch und Gewürzen wie beispielsweise Kardamom. Heutzutage ist das Getränk unter dem Namen Chai Latte oder Chai Tea Latte verbreitet und beliebt, besteht aber gerade in den gängigen Kaffehausketten häufig nur aus einem klebrigen Sirup und ist ansonsten auch als Instantpulver verfügbar. Für den echten Genuss inklusive aromatischem Geschmack empfiehlt sich also, das Getränk selber zu machen oder das Aufsuchen eines authentischen Restaurants.
Pimp my Heißgetränk
Um dem Heißgetränk der Wahl etwas Besonderes zu verleihen, gibt es einige bekannte Möglichkeiten: In den Tee kommt ein Löffel Honig, auf die heiße Schokolade kommt ein Sahnehäubchen und in den Kaffee kommt ein Schuss Karamell- oder Haselnusssirup. Der Fantasie sind bei der Zubereitung der meisten Heißgetränke eigentlich kaum Grenzen gesetzt. Man muss also gar nicht lange suchen, wenn man Gästen mal etwas Ungewöhnliches servieren möchte, sondern kann frohen Mutes den Vorratsschrank plündern.
Wie wäre es außerdem mal mit etwas Zimt oder einem Schuss Rum im Kakao (diesen natürlich bitte nur altersentsprechend zum Einsatz kommen lassen)? Generell eignet sich ein Schluck eines alkoholischen Getränks sehr gut zur Verfeinerung von Kaffee und Tee. Ganz vorne mit dabei sind hier Whisky und Rum, bei Glühwein tragen beispielsweise auch fruchtige Liköre zum besonderen Genuss bei.
Ein Experiment mit dem Gewürzschrank lohnt sich auch für passionierte Teetrinker. Gewürze wir Kardamom, Anis, Zimt und Nelken verleihen einen besonderen Geschmack und legen noch ein Schippchen innere Wärme oben drauf.
NADINE URBAN
Glühwein
Einen hochwertigen Glühwein ohne anschließende Kopfschmerzen zaubert man sich am besten selbst. Für garantiertes Geschmackserlebnis ganz ohne viel Tamtam benötigt man: * 1l Rot- oder Weißwein
* 250 ml Wasser
* 1 Zimtstange
* 4 Gewürznelken Je nach Geschmack können außerdem noch Zucker,
Anis und Orange dazukommen. Alle Zutaten werden zusammen erhitzt, allerdings keinesfalls zum Kochen gebracht, denn dadurch verabschiedet sich der Geschmack. Anschließend wird der Glühwein abgedeckt und darf so lange wie möglich ziehen.