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TIPP
In einem Ton-in- Ton-Ambiente sollte sich auch die Deko zurücknehmen
Heute scheint die Herbstsonne, aber die Panoramascheiben lenken den Blick von Casper Mork-Ulnes bei jedem Wetter hinaus in die Natur. Der Architekt mit Büros in Oslo und San Francisco hat mit seiner Frau Lexie ein persönliches Projekt verwirklicht: ein Ferienhaus für die Familie, in dem das Paar mit den Kindern Lucia (13) und Finn (11) so viel Zeit wie möglich verbringt. Hier, in den Bergen der norwegischen Provinz Innlandet, rund 45 Autominuten nördlich von Lillehammer, steht der 145 Quadratmeter große Holzbau seit rund drei Jahren.
Abgehoben und doch geerdet: Stützen aus Kiefernholz tragen das Refugium
Die Gegend hat das ganze Jahr über einen extrem hohen Freizeitwert. In wenigen Wochen wird das Skigebiet Kvitfjell die Familie nach draußen locken. Das grenzt direkt an das auf rund 1.000 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Haus und bietet jede Menge Naturschnee. Manchmal ist es so viel, dass die Holzstützen, die den quaderförmigen Bau wie auf Stelzen tragen, in der weißen Pracht verschwinden. Diese ungewöhnliche Unterkonstruktion hebt das Haus rund 1,5 Meter über den Boden. So ist nicht nur die Aussicht in die Natur besser, erklärt Casper: „Wir haben die Landschaft genau angesehen, weil wir verstehen wollten, wie sie die traditionelle Bauweise der Region beeinflusst hat.“ Darauf aufbauend entstand die Idee, den Wohnraum anzuheben. So wurde weder der Boden versiegelt, noch den Schafen, die hier weiden und hin und wieder über das Grundstück ziehen, Fläche genommen.
Zwischen den Betten und der Sauna mit Ausblick liegen nur ein paar Schritte
In der Sauna normal und auch im Bad möglich: Holz statt Fliesen
TIPP
Die Holzdecke der Schlafkabine lässt sich als Stauraum nutzen
Holz schenkt traditionelle Behaglichkeit, Glas spendiert mehr als genug Tageslicht
Dass Holz beim Bau eine wichtige Rolle spielte, überrascht in dieser Region nicht. Auch Lexie, die das Innenraumkonzept und die Einbaumöbel entwarf, gefiel der Gedanke, nahezu jedes Detail aus Holz zu gestalten. Dank ihrer kongenialen Zusammenarbeit mit Casper bilden Haus und Einrichtung eine Einheit. Das homogene Interieur lässt keinen Zweifel daran, dass dieses Gebäude als Teil der Landschaft gedacht ist: Nichts lenkt vom Blick in die Natur ab. Bis in den Herbst hinein kann man von draußen manchmal das Blöken der Schafe hören. Die haben längst bemerkt, dass sie unter dem Haus gut geschützt sind.