... einwandfrei. Der große Bügel ist komplett gepolstert und wie die Ohrkissen mit weichem Kunstleder überzogen. An den Stellen, an denen die Kissen auf der Haut liegen, sind sie sogar mit Fleece versehen, was Feuchtigkeit verhindern soll. Wer Leder bevorzugt, für den liegen zwei Ohrpolster aus Schafsleder bei.
Die Polster sind eingesteckt und lassen sich mit wenigen Handgriffen austauschen. Man muss jedoch schon beherzt zugreifen, um sie zu lösen. Auch das Kabel lässt sich wechseln. Kontakt zum Hörer bekommt es über zwei Miniklinke-Buchsen, die allerdings nicht mechanisch verriegelt sind. Ein kräftiger Zug am Kabel, und die Stecker rutschen heraus. Insgesamt sitzt der Era-1 bequem, wenn auch für den Autor ein wenig zu locker. Er scheint eher für größere Köpfe ausgelegt zu sein.
TÜRMCHEN BAUEN :
Die magnetostatschen Treiber werden aus vielen Einzelteilen zusammengesetzt. Anschließend werden perfekt zusamenpassende Paare für einen Era-1 ausgesucht.
SCHWARZER TIEFBASS UND KRIST ALLHÖHEN
WEICH : Auch der stabile Bügel ist rundherum gepolstert und mit Kunstleder überzogen. Mit gut 400 Gramm ist der Era-1 etwas leichter als andere Magnetostaten.
DRUCK UND STIMMUNG
Wie so oft starteten wir den Hörtest sanft. „Me Missin’ You“ von Sara K. ist ein audiophil aufgenommener Song, der durch ungewöhnliche Instrumentierung und natürlich durch die markante und vielseitige Stimme der Künstlerin definiert wird. Die Impulse der Percussion und des Gitarrenpickings ließ der Era-1 regelrecht erstrahlen. Eindrucksvoll! Ein Rock-Klassiker durfte im Hörtest nicht fehlen. Diesmal fiel unsere Wahl auf Saga: „Slow Motion“ heißt das Stück vom 1979er-Album „Images At Twilight“.
Ein schwieriger Song der Kanadier, der klangtechnisch jede HiFi-Kette fordert. Die sehr dichte synthie-und basslastige Atmosphäre ist schwierig zu reproduzieren. Der Quad schaffte das allerdings spielend, nie geriet er aus dem Tritt. Die satten analogen Synthie-Wellen in der Mitte des Songs gingen direkt in den Körper. Klasse!
Da ging noch mehr Druck und Stimmung! Circus Maximus, eine norwegische Prog-Band, nahm 2017 ein Live-Konzert in Oslo auf. Daraus spielten wir den Song „Namaste“. Die exzellent aufgenommene Live-Akustik des Konzerts kam plastisch, beinahe bildlich herüber. Der Quad bildete die Bühne präzise ab, der Jubel des Publikums blieb jederzeit deutlich vernehmbar. Wir fühlten uns direkt in die Konzerthalle versetzt. Besonders die Breite der Wiedergabe war herausragend gut.
FAZIT
Christian Möller
Audio-Redaktuer
Den Klang dieses Magnetostaten kann ich nur als amtlich bezeichnen. Von schwärzesten Tiebässen bis hin zu kristallklaren Höhen ist alles vertreten. Die insgesamt neutrale tonale Abstimmung mit leichtem Hang zur Wärme kommt längerem Hörgenuss entgegen. Für mich sitzt der offene Hörer allerdings zu locker und eine Spur zu tief. Im Zweifel sollte man ihn also vorher anprobieren.
MESS LABOR
Der Era-1 begeistert mit seinem makellosen Frequenzgang. Die Übertragung beginnt bereits unter 10 Hz mit vollem Pegel. Leichte Verzerrungen im Bass treten erst bei hohen Pegeln zutage (wie hier bei 100 dB). Der Spannungsbedarf liegt mit knapp 370 mV für 100 dB im Rahmen, der Wirkungsgrad beträgt entsprechend 92 dB/mW.