... Kreditauskunfteien haben kann. Anhand ihrer Wertungen (engl.: „Scorings“) entscheiden Banken und Unternehmen, ob und zu welchen Konditionen wir Verbraucher bestimmte Leistungen bekommen. Grundlage dafür ist eine Vorhersage: Menschen mit schlechtem Scoring können mit hoher Wahrscheinlichkeit Schulden gar nicht begleichen – oder zumindest unpünktlich.
Wahrscheinlicher Zahlungsverzug
Doch woher weiß etwa die Schufa das so genau? Grundlage ihrer Prognosen sind Daten und Hochrechnungen, deren genaue Methoden ihr „Betriebsgeheimnis“ sind. Was man weiß: Bestimmte Infos spielen eine Rolle. So werden Einkommen, Beruf oder Vermögenslage berücksichtigt, auch der Wohnort ist relevant, falls es wenig andere stichhaltige Daten gibt. Negativ können sich außerdem vermehrte Kreditanfragen in kurzen Zeiträumen auswirken. Die signalisieren scheinbar: Da ist jemand knapp bei Kasse. Pech, wenn man etwa für Baudarlehen nur mal Zinsen vergleichen wollte. Tipp: Kreditkonditionen nur anfragen.
Das beeinflusst den Score nicht. Sicher negativ wirken sich dagegen Mahnungen aus oder zu viele unnötige Kredite, ja sogar 0%-Finanzierungen. Und immer wieder speichert die Schufa auch fehlerhafte Daten: Deshalb sollte man diese Infos regelmäßig kontrollieren (siehe Kasten rechts). Per Richtigstellung befreite sich schon mancher aus der lästigen Schufa-Falle.
Wie viel man dank guter Bonität spart
Denn je positiver die persönliche Datenbilanz ist, desto höher ist unsere Zahlungskraft („Bonität“) in den Augen der Schufa. Auf www. meineschufa.de erklärt sie das so: „Beim Kreditscoring geht es um die Wahrscheinlichkeit, dass jemand seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt.“ Dafür vergleicht uns die Schufa mit „statistischen Personengruppen ähnlicher Datenbasis“. Bedienten diese statistischen Doppelgänger ihre Kredite nicht oder nur unregelmäßig, bekommen wir wahrscheinlich auch keinen. Statistik lügt nicht – oder doch? Tatsächlich träumt die Auskunftei vom gläsernenBürger und würde am liebsten auf unsere aktuellen Kontodaten zurückgreifen. Hier wittern Verbraucherschützer Datenschnüffelei, weshalb die Schufa kürzlich ein Test-Angebot stoppte, für das man „freiwillig“ Kontodaten offenlegen sollte. Gut so!
Es gilt: nur wirklich wichtige Kredite abschließen, nicht über seine Verhältnisse leben, Rechnungen bezahlen. Und braucht man einen Kredit, macht sich der bessere Score bezahlt. Beispiel: Bei Top- Bonität bekommt man aktuell Kredite ab einem Prozent Zinsen im Jahr. Leiht man sich dafür über fünf Jahre Laufzeit 30.000 Euro, werden insgesamt 924 Euro Zinsen fällig. Steigt der Zinssatz aber auf teure zehn Prozent (wegen „schlechter Bonität“), verteuert sich der Kredit auf 11.658 Euro, die zusätzlich zur Tilgung fällig werden. Selbst bei fünf Prozent Zinsen wären es noch 5.135 Euro. Fazit: Eine gute Bonität spart viel Geld.