An dem Tag, als Graf August von Geywill zu Grabe getragen wurde, strahlte die Sonne hell vom wolkenlos blauen Himmel. Der Pfarrer fand angemessen bewegende Worte, die ganze Trauergesellschaft defilierte am Sarg vorbei, und jeder kondolierte den Familienmitgliedern.
Anschließend begab man sich in kleinerer Runde in eine Gaststätte, wo bei Kaffee und Kuchen des Verstorbenen noch einmal gedacht wurde. Dann ging jeder wieder seiner Wege. Der Tod forderte eben seinen Tribut, ohne Rücksicht auf Stand und Ansehen im Leben. von Katja Konstantin
„Wer war eigentlich diese alte Frau im Rollstuhl da am Grab?“, fragte Clemens von Geywill später beim Abendessen seine Mutter.
„Das war Käthe“, erwiderte Gräfin Sonja. „Käthe Stoll. Sie hat viele Jahre hier im Schloss als Haushälterin gearbeitet. Aber das liegt schon lange zurück. Sie muss jetzt über 90 Jahre alt sein.“
„Als Kind hat sie mir immer heiße Schokolade ...